Ruhrgebiet. Der DFB gibt Ratschläge, wie Fußball-Training in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen kann. Nicht alle Vereine wollen aber direkt auf den Platz.
Bei den Fußballvereinen kam die Nachricht überraschend – viele hatten lange drauf gewartet. Seit dieser Woche erlaubt die Landesregierung wieder grundsätzliches Sporttraining, wenn auch unter der Einhaltung von Regeln, um dem Corona-Infektionsschutz gerecht zu werden.
Es dauerte nicht lange, da stand der erste Club schon wieder auf dem Platz. Bereits Donnerstagabend trainierte zum Beispiel Oberligist Westfalia Herne wieder: Ein Athletikparcours, taktische Übungen, Flanken – nichts mit Körperkontakt natürlich. Dass es keine Zweikämpfe gibt, ist einer der wichtigsten Punkte für die, die jetzt schon wieder auf den Platz zurückkehren.
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Der Deutsche Fußball-Bund hat unter dem Titel „Zurück auf den Platz“ für seine Vereine jetzt einen Leitfaden veröffentlicht, wie ein kontaktbeschränktes Training aussehen kann.
Coronavirus: Keine Masken beim Training, aber Abstands- und Hygieneregeln
Vorweg: Masken oder Gesichtsbedeckungen sind nicht Teil des Konzepts. Der Schutz der Gesundheit steht trotzdem über allem. Die erste und wohl wichtigste Regel ist: Wer eine erhöhte Körpertemperatur oder gar Fieber oder Erkältungssymptome hat, soll für 14 Tage nicht trainieren. Die gleiche Empfehlung gilt, wenn eine Person aus dem Haushalt solche Symptome hat.
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So soll auch einer Verbreitung des Virus ohne Symptome vorgebeugt werden – es geht also nicht nur darum sich selbst, sondern auch die Mannschaft zu schützen. Grundsätzlich muss geklärt sein, ob jemand zu seiner Risikogruppe gehört. Bei Unsicherheiten heißt es: lieber verzichten.
Die weiteren Empfehlungen des DFB:
- Jeder Verein soll eine Ansprechperson benennen, die für die Umsetzung der Hygienestandards verantwortlich ist. Trainerinnen und Trainer müssen genau eingewiesen sein. Die VOrgaben werden am Platz ausgehängt.
- Es soll möglichst in Kleingruppen trainiert werden, die Zusammensetzung der Gruppen soll dabei nicht durchmischt werden.
- Die Trainingsbeteiligung soll genau festgehalten werden – so können im Fall des Falles Infektionsketten verfolgt und unterbrochen werden.
- Es soll maximal eine Trainingsgruppe pro Platzhälfte trainieren. Sonst wird es schnell eng und die Abstände schrumpfen.
- Bei der Anreise zum Training sollen keine Fahrgemeinschaften gebildet werden. Spielerinnen und Spieler kommen umgezogen zum Platz, möglichst nicht mehr als zehn Minuten vor Trainingsbeginn. Nach dem Training geht es ohne Umziehen und Duschen direkt auf den Heimweg.
- Umkleiden und Duschen bleiben geschlossen, der Zugang zu Waschbecken mit Seife muss aber sicher sein.
- Wer nicht mittrainiert, soll zu Hause bleiben – möglichst wenige Personen sollen gleichzeitig am Platz sein. Vereinsheime und -gaststätten bleiben geschlossen. Vereinsveranstaltungen über das Training hinaus soll es nicht geben.
- Niemand soll beim Training zuschauen, um die Personenzahl zu beschränken – eine Ausnahme gilt zum Beispiel für ein Elternteil beim Kindertraining. Auch hier gelten aber unbedingt die Hygiene- und Abstandsregeln.
- Es gelten die Abstandsregeln – 1,5 oder zwei Meter Abstand sind bei Ansprachen einzuhalten. Begrüßungen, Abklatschen oder gemeinsames Jubeln soll es möglichst nicht geben. Spucken und Naseputzen auf dem Feld: nicht erlaubt.
- Grundsätzlich wird nur im Freien trainiert, das gilt auch für Futsal-Mannschaften.
Verein meint: „Anforderungen und Risiken sind zu hoch“
Während einige es kaum erwarten können, auf den Platz zurückzukehren, sind andere vorsichtiger: Der TuS Ennepetal gab zum Beispiel bekannt, den Trainingsbetrieb ruhen zu lassen: „Die Anforderungen und Risiken sind schlicht zu hoch.“ Alles andere sei „falscher Ehrgeiz“, da die Saison sowieso vor dem Abbruch stehe.
Auch der Fußballverband Westfalen mahnt die Vereine zur Vorsicht und kritisiert die Lockerungen der Landesregierung – selbst wenn Training jetzt wieder erlaubt ist, wird es wohl vorerst keine schnelle Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Amateurfußball geben.
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