Herne. Auf die sportliche Rettung am Grünen Tisch folgt der freiwillige Abstieg. Der Mannschaftsführer und Ex-Vorsitzende geht in die Oberliga.
Nachdem der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB) bereits vor 14 Tagen die Saison 2019/20 aufgrund der Coronavirus-Pandemie für beendet erklärt hat, haben der Westdeutsche Tischtennis-Verband und sein Beirat jetzt Einzelheiten zu der Auf- und Abstiegsregelung im Bereich des WTTV von der Landesliga bis zur NRW-Liga beschlossen.
Von den Tischtennis-Vereinen in Herne sind NRW-Ligist TTC Herne-Vöde sowie die 2. Herren des TTC Ruhrstadt Herne in der Verbandsliga von diesen Bestimmungen betroffen. Während der Ruhrstadt-Reserve als Tabellendritte der durchaus mögliche Aufstieg in die NRW-Liga durch das vorzeitige Saisonende verwehrt wurde, schafft der TTC Vöde als Tabellensiebter den direkten Klassenerhalt und kommt um die Relegationsspiele herum. In der NRW-Liga wird Vöde trotzdem nicht mehr spielen.
TTTC Herne-Vöde: Bartniks Wechsel zum TTC Westfalia löst Kettenreaktion aus
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Ähnlich wie die erste Mannschaft des TTC Ruhrstadt Herne, die sich freiwillig aus der 3. Bundesliga in die NRW-Liga zurückziehen wird, verzichten aber auch die Vöder in der kommenden Saison auf die ihnen zustehende Klasse und steigen freiwillig in die Verbandsliga ab.
Geschah der sportliche Verzicht bei den Ruhrstädtern aus finanziellen Gründen, sind es beim TTC Vöde vorwiegend sportliche.
Ausschlaggebend war der angekündigte Vereinswechsel seiner langjährigen Nummer eins Florian Bartnik, der zukünftig sportlich kürzer treten möchte und zum TTC Westfalia Herne in die Bezirksklasse wechselt.
Auch Polutnik geht und entscheidet sich für die sportliche Herausforderung
Die darauf einsetzende, mannschaftsinterne Diskussion, wie es sportlich weitergehen solle, schildert Mannschaftsführer und bisheriger Vereinsvorsitzender Jens Polutnik so: „Dass wir ohne einen gleichwertigen Ersatz für Florian in der NRW-Liga chancenlos wären, war allen klar. Ich war aber der einzige, der dafür war, sich um jemanden zu bemühen, mit dem wir die Klasse halten könnten. Die anderen wollten lieber in der Verbandsliga spielen.“
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Daraus zog Polutnik dann die Konsequenz: „Ich habe das akzeptiert, aber da der Aufwand für mich in beiden Ligen der gleiche wäre, wollte ich diesen Schritt nicht mitgehen. Zeitgleich kam eine Anfrage des Oberligaaufsteigers GSV Fröndenberg an mich, ob ich Lust hätte, in der nächsten Saison dort zu spielen. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, noch einmal die sportliche Herausforderung anzunehmen.“
Den Vereinsvorsitz beim TTC Vöde habe er schon vor einigen Wochen niedergelegt, allerdings aus anderen Gründen. „Ich bleibe aber Vereinsmitglied und dem TTC Herne-Vöde weiterhin verbunden.“
Verband entscheidet auch über die Reduzierung der Gruppe
Gleichzeitig mit den Auf- und Abstiegsregelungen hat der Verband die bereits für die Spielzeit 2021/22 beschlossene Reduzierung der Gruppen von Landes-, Verbands- und NRW-Liga von 19 auf 14 um zwei Jahre in die Spielzeit 2023/24 verschoben. Danach verbleiben die Tabellensiebten und -achten in der NRW-Liga, während die Ersten und Zweiten der fünf Verbandsligen in die drei NRW-Ligen aufsteigen.
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Für die voraussichtlich verbleibenden freien Plätze in den Verbands- und Landesligen können sich die Tabellenzehnten der Verbandsliga sowie die Zweiten der Landesliga und Zehnten der Landesliga bis zum 15. Mai bewerben.
Bis zu diesem Termin können auch Mannschaften Anträge auf den Klassenerhalt oder Aufstieg stellen, die sich durch zu wenig ausgetragene Meisterschaftsspiele benachteiligt fühlen. Die Entscheidung trifft dann der Ausschuss für den Erwachsenensport innerhalb des WTTV.
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