Ruhrgebiet. Die Lockerungen der NRW-Landesregierung gehen mit Blick auf den Sport. Zu weit? Die Sportler sollten mit der Freiheit behutsam umgehen.
Sport in der Halle, mögliche Wettbewerbe ab Anfang Juni. Zwei Ankündigungen der NRW-Landesregierung sorgten für Gesprächsstoff unter den Sportlern.
Zum einen, weil sie überraschend kamen. Und zum anderen, weil sie überraschend weit gingen. Während die Verbände noch diskutieren, wie sie einen Saisonabbruch möglichst ohne Nebengeräusche über die Bühne bekommen, stellt die Landesregierung einen Neustart ab dem 1. Juni in Aussicht. Plötzlich wäre eine Fortsetzung der Saison möglich. Die Verbände bewahren aber kühlen Kopf und bleiben wohl bei ihren Entscheidungen. Vernünftig.
Wettbewerbssport mit zu vielen Fragezeichen
Denn: Wer möchte die Verantwortung tragen, wenn ein Kreisligaspiel plötzlich zum Infektionsherd wird? Wie wäre es mit der Liga weiter gegangen, wenn plötzlich eine ganze Mannschaft in Quarantäne muss? Und vor allem: Wie hätte der Verein von nebenan dafür gesorgt, dass keine Zuschauer auf die Anlage kommen?
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Fragen, die weder Landesregierung noch die Verbände oder Vereine jetzt beantworten können. Infolgedessen hat sich Andrea Milz vom 30. Mai mittlerweile distanziert und spricht nur noch von einer Richtgröße. Hier ist die NRW-Regierung am Mittwochabend offenbar zu weit vorgeprescht.
Wiedereintritt in den Spielbetrieb mit Augenmaß
Das wirkt auf den zweiten Blick aktionistisch. Dass der Sport zurück ist und die Athleten wieder trainieren dürfen ist der richtige und wichtige erste Schritt. Alles andere hat Zeit.
Ein Wiedereinstieg in den Spielbetrieb im Spätsommer ist eine mögliche Lösung, die mit Bedacht vorbereitet werden kann. Die Vereine und die Verbände haben das verstanden – der laute Startschuss der NRW-Regierung ist für die Aktiven aber erst einmal mit Vorsicht zu genießen.