Essen. 40 Minuten lang halten die Moskitos Essen gegen den Herner EV mit – länger nicht. Knackpunkt war eine umstrittene Szene vor dem Herner 3:3.
Auch das vierte Revierderby der Saison gegen den Erzrivalen ging an den Herner EV. Vor 1859 Zuschauern am Westbahnhof konnten die Moskitos Essen dem Tabellenzweiten am Freitag nur 40 Minuten lang die Stirn bieten und unterlagen am Ende mit 4:8.
Der HEV, im Sturm wieder mit den gewohnten Formationen, riss sofort die Initiative an sich, erzeugte aber aus seinen optischen Vorteilen und vielen Puckeroberungen zu wenig Torgefahr. Essen dagegen wartete zunächst auf Konterchancen.
Essen kontert erfolgreich zur ersten Führung, Herne trifft im Powerplay
Erst bei einer doppelten Überzahl umschwirrten die Moskitos das Herner Gehäuse und stachen auch – Björn Linda im Gästetor war gegen den abgefälschten Schuss ohne Chance.
Allerdings nutzten auch die Gysenberger ihr erstes (und einziges) Powerplay des Abends durch Denis Fominych. „Wir sind gut gestartet“, attestierte HEV-Trainer Danny Albrecht seinem Team hinterher einen ordentlichen Beginn, hätte sich aber wie die 500 Herner Fans im ersten Drittel den einen oder anderen Treffer mehr gewünscht.
Herne zu offen, Essen gefährlich – jetzt droht das Spiel zu kippen
Den lieferten die Grün-Weiß-Roten kurz nach Wiederbeginn nach. Dennis Thielsch schloss an seiner alten Wirkungsstätte einen Zwei-auf-eins-Konter zum 1:2 ab, doch jetzt war der Gegner im Derbymodus. Essen erkämpfte sich zunehmend Spielanteile und Tormöglichkeiten und belohnte sich nur 33 Sekunden später mit dem Ausgleich.
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Der ehemalige Herner Thomas Richter legte gegen die zu offene Gästeabwehr nach – jetzt war es eine gefährliche Phase für den vermeintlichen Favoriten.
„Das war Haken, klare Strafe“ – Schneeberger mit dem Schiedsrichter nicht einverstanden
Der glich nach einer umstrittenen Szene vor dem Essener Tor wieder aus. Für die einen war es ein krasser Abwehrfehler, für die anderen ein Stürmerfoul und für Essens Interimstrainer Thomas Schneeberger der Knackpunkt des Spiels: „Das war Haken, eine klare Strafe.“
Schiedsrichter Eugen Schmidt ließ sich auf keine Diskussionen ein und gab den Treffer – mit einem gerechten 3:3 ging es in die nächste Pause.
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Im letzten Drittel wurde immer deutlicher, dass die Moskitos 40 Minuten am Limit gespielt hatten, während der HEV noch eine große Schüppe drauflegen konnte. Die Gäste erhöhten Druck und Tempo, zwangen die Essener Defensive immer häufiger zu Fehlern und hatten bei Christopher Kastens abgefälschtem Schuss zum 3:4 auch das Glück auf ihrer Seite.
Im letzten Drittel haben die Essener nicht mehr viel entgegenzusetzen
Danach ging es schnell. Dominik Piskor traf im Nachschuss zum 3:5 und nur 18 Sekunden später ließ Dennis Palka nach einem Konter Essens jungem Keeper Fabian Hegmann keine Chance.
Patrick Asselin beseitigte mit seinem Unterzahltor gegen ausgepowerte Gastgeber auch die letzten Zweifel am Herner Sieg.
„Mit dem zweiten Drittel war ich ein bisschen unzufrieden. Danach haben wir dann unsere Stärken ausgespielt. Ein Riesenkompliment aber auch an Essen für die ersten 40 Minuten“, meinte Danny Albrecht anschließend.
Für Thomas Schneeberger kam der Einbruch seines Teams im Schlussdrittel nicht überraschend: „Wir hatten am Ende nur noch 13 Feldspieler. Zwei Drittel waren ausgeglichen und wir hatten sehr gute Chancen. Dann kamen zwei Fehler und zwei Konter. Trotzdem bin ich stolz auf meine Mannschaft.“
>> SO HABEN SIE GESPIELT:
Drittel: 1:1, 2:2, 1:5.
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Tore: 1:0 (10:49, 5-3), 1:1 (15:22, 5-4) Fominych (Calabrese/Asselin), 1:2 (21:46) Thielsch (Palka/Kasten), 2:2 (22:19), 3:2 (31:12), 3:3 (38:53) Liesegang (Thielsch/Piskor), 3:4 (42:32) Kasten (C. Ziolkowski), 3:5 (45:05) Piskor (Behrens), 3:6 (45:23) Palka (Thielsch/C. Ziolkowski), 3:7 (50:42, 4-5) Asselin (Marsall/Bauermeister), 4:7 (52:21), 4:8 (54:58) Marsall (Liesegang/Piskor).
Strafminuten: Essen 2 – Herne 12.
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