Essen. Lars Grözinger, der am letzten Tag der Wechselfrist in Herne anheuerte, darf zwar nicht mitwirken, gießt aber noch zusätzlich Öl ins Feuer.

Rund 25 Kilometer trennen die Spielstätten der Wohnbau Moskitos und des Herner EV, doch in sportlicher Hinsicht liegen Welten zwischen beiden Klubs. Acht Tabellenränge und 44 Punkte beträgt der Essener Rückstand auf den Rivalen. Der HEV hat die Playoffs bereits gebucht, während der ESC noch um einen Platz in den Pre-Playoffs kämpft. So werden sich beide in der Saisonendphase nicht mehr ins Gehege kommen. Knistern tut es dennoch vor dem Duell am Freitagabend (20 Uhr, Westbahnhof).

  Darf im Derby nicht mitwirken, sorgt aber dennoch für Gesprächsstoff:   Lars Grözinger (rechts), der kurz vor Wechselfrist in Herne anheuerte.
  Darf im Derby nicht mitwirken, sorgt aber dennoch für Gesprächsstoff:   Lars Grözinger (rechts), der kurz vor Wechselfrist in Herne anheuerte. © Foto: HEV

Auf Facebook stichelten beide Vereine am Donnerstag augenzwinkernd. Und zuvor hatte Lars Grözinger ein wenig Öl ins Derby-Feuer gegossen.

Der Center war der beste Scorer der Moskitos, ehe er vor zwei Wochen, am letzten Tag der Wechselfrist, an den Gysenberg wechselte und einen langfristigen Vertrag unterschrieb.

Ein bitterer Verlust, doch immerhin konnten die klammen Mücken in finanzieller Hinsicht profitieren. Außerdem Teil der Abmachung: Kein Einsatz in diesem Derby.

Grözinger lobt Trainingsbedingungen in Herne

Trotzdem nutzte Grözinger die Gelegenheit, sich zu seinem Wechsel zu äußern. Er sei den Moskitos „dankbar, dass der Wechsel für mich möglich gemacht wurde“, sagte der 26-Jährige im Herner Lokalteil der WAZ.

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Er meinte aber auch: „In Essen hatten wir nun mal einen sehr schmalen Kader, in Herne können wir ein komplett anderes Training machen.“

Und: „Hier wird sehr professionell gearbeitet.“ Womit Grözinger richtig liegen mag, sein kleiner Seitenhieb wird am Westbahnhof aber sicherlich nicht gut angekommen sein - auch wenn die Verantwortlichen die Aussagen nicht kommentieren wollten. Man wolle sich lieber auf das Spiel konzentrieren, so Vereinssprecher Thomas Wilken.

Der 4:1-Sieg gegen Duisburg soll Rückenwind geben

Damit scheint der ESC auch gut beraten. Zwar gab es beim 4:1 gegen den EV Duisburg am Dienstag nach sechs Pleiten in Serie mal wieder einen Sieg zu feiern. Doch um den HEV zu ärgern, müssen die Moskitos eine weitere Schippe drauflegen.

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Sieht auch Thomas Schneeberger so: „Klar, Herne ist eine ganz andere Nummer“, sagt der Interimscoach. „Das wird eine große Herausforderung. Wir müssen einen perfekten Tag erwischen. Aber wir schenken die Punkte sicher nicht schon vorher ab.“

Während Niklas Hildebrand und Leon Frensel (beide Viruserkrankung) fehlen werden, wird sich bei Marc Zajic (Bauchmuskelzerrung) kurzfristig entscheiden, ob er einsatzfähig ist.

Die Förderlizenz-Talente der DEG, die gegen Duisburg überzeugend auftraten, werden am Freitag wieder mit dabei sein - mit Ausnahme von Torhüter Hendrik Hane. „Die Fölis haben viel frischen Wind reingebracht“, lobt Schneeberger. „Sie werden wieder an der Seite von erfahrenen Spielern aufs Eis gehen. Davon profitieren beide Seiten.“

Trikot von Legros wandert unters Hallendach

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Am Sonntag gastieren die Moskitos zudem bei den Icefighters Leipzig (18 Uhr). Derweil hat sich die finanzielle Situation am Westbahnhof offenbar entspannt.

Dank der Hilfe von Sponsoren soll der Spielbetrieb in der Oberliga auch über den Sommer hinaus sichergestellt sein. Am kommenden Montag wollen sich die Moskitos detailliert zu ihrer Zukunft äußern.

Vor dem ersten Bully im Derby werden die Moskitos ihre Vereinslegende Eric Legros ehren. Sein Trikot mit der Nummer 4 soll unter das Hallendach gehängt und zukünftig nicht mehr vergeben werden. Aus diesem Anlass wurde Legros extra aus seiner Heimat Kanada eingeflogen. Der heute 52-Jährige spielte zwischen 1994 und 1999 für den ESC.

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