Herne. Der neue Stürmer des Herner EV setzt im Derby gegen seinen Ex-Klub Essen am Freitagabend aus. Danach will er mit Herne aber richtig durchstarten.
Nur rund drei Tage waren es Ende Januar, die Lars Grözinger brauchte, um ein Gysenberger zu werden – drei Tage zwischen der ersten Nachricht von Danny Albrecht und dem ersten Spiel in Grün-Weiß-Rot. Albrecht suchte noch einen Center für den Herner EV – und fand ihn in Grözinger.
Dabei hatte er eins überhaupt „nicht auf dem Schirm“, wie der 26-Jährige sagt: Dass es zwei Wochen später schon zum Wiedersehen kommen würde, wenn an diesem Freitagabend der Herner EV zum Derby zu Gast bei den Moskitos am Essener Westbahnhof ist.
Durchwachsener Start für Grözinger in Herne
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Er wird es dann allerdings schnell festgestellt haben: An diesem Freitag hat Grözinger nämlich Pause, er ist nur dabei statt mittendrin, wenn Essen gegen Herne spielt – dass er im direkten Duell nicht eingesetzt wird, war Teil der Wechselabmachung zwischen HEV und ESC.
Bis vor knapp zwei Wochen war Grözinger noch Top-Scorer der Essener (38 Punkte in 33 Saisonspielen), jetzt stürmt er für Herne. „Ich bin Essen dankbar, dass der Wechsel für mich möglich gemacht wurde“, sagt Grözinger über sein altes Team – und ist jetzt aber froh, beim Herner EV angekommen zu sein.
Seinen Start am Gysenberg beschreibt Grözinger dabei als „durchwachsen“.
Die Niederlagen gegen Hannover und Leipzig sind aufgearbeitet
„Der Freitag, an dem ich gewechselt bin, war ein langer Tag mit der Unterschrift, den Passangelegenheiten. Ich musste meine Ausrüstung holen, hin und her zwischen Duisburg und Herne. Bis zum Spiel habe ich fast nichts gegessen.“
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Immerhin machte er das letzte Tor beim 9:3 über Halle, dann folgten zwei klare Niederlagen gegen die Indians und gegen Leipzig. Grözinger über diese Spiele: „Nicht das Gelbe vom Ei, aber wir haben in der Kabine und untereinander gute Worte gefunden.“
„Die Zuschauerzahlen in Herne können sich sehen lassen“
Etwas, was ihn eher bestärkt haben dürfte, dass der Wechsel nach Herne die richtige Entscheidung war: „Das Teamgefühl hat mir direkt zugesagt, auch das Drumherum in Herne stimmt, die Zuschauerzahlen können sich sehen lassen“, sagt er.
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Und dass die Gesamtsituation viel komfortabler ist als bei den Moskitos, will er gar nicht abstreiten: „In Essen hatten wir nun mal einen sehr schmalen Kader, in Herne können wir ein komplett anderes Training machen. Hier wird sehr professionell gearbeitet.“
Beim HEV sieht Grözinger das Potenzial, um die Oberliga-Meisterschaft zu spielen – wenn nicht dieses, dann kommendes Jahr. Er hat bis 2021 unterschrieben.
Herner EV soll kein Job für zwei Monate sein
Diese Perspektive war ihm wichtig, als Albrecht ihm die erste Nachricht schrieb: „Ich wollte nicht nur für zwei Monate unterschreiben. Danny hat mir dann erzählt, was er plant, wir haben uns getroffen und er hat mich vom Wechsel nach Herne überzeugt.“
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Für einen Derbysieg, das hat sich erst am Dienstag gezeigt, sind die Essener auch in ihrer schwierigen Lage gut, die Moskitos schickten den deutlich besser besetzt EV Duisburg mit 4:1 nach Hause.
Das Duisburger Trikot trug Grözinger auch schon zwei Jahre, 2015 verlor er mit den Füchsen gegen den EHC Freiburg die Oberliga-Finalserie 2:3. Mit Herne will er jetzt mehr schaffen, sieht ein Riesenpotenzial: „In den Playoffs kann jeder jeden schlagen, das wird harte Arbeit und manchmal ist es auch Glück. Ich habe mit Duisburg selbst erlebt, wie ein Fehler eine ganze Serie kippen lassen kann“, so Grözinger.
Grözinger will sich zu einem Führungsspieler entwickeln
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Seinen Platz im Team sieht er dabei so: „Am Anfang halte ich mich eher zurück, wir haben auch viele erfahrene Spieler und Leader in der Kabine. Aber ich bin auch schon sieben oder acht Jahre dabei und kann sicher meinen Teil dazu beitragen.“ Nur nicht am Freitagabend, wenn er im Spiel bei seinem alten Club zuschauen muss.