Herten. Bei Aufsteiger Vestia Disteln macht der SC Obersprockhövel einen 0:3-Rückstand fast noch wett. Torhüter der Wasilewski-Elf erneut mit schlimmem Aussetzer.
Es wird eine ganze Weile dauern, bis Robert Wasilewski dieses Punktspiel seines SC Obersprockhövel verdaut hat. Zumindest das Zustandekommen der 2:3 (0:2)-Niederlage beim Aufsteiger SV Vestia Disteln - mitsamt einer über weite Strecken mäßigen ersten Hälfte, in der ein katastrophaler Torwartfehler den SCO früh ins Hintertreffen brachte. Nicht zum ersten Mal, dass sich der Trainer über seinen Schlussmann aufregen musste.
Diese fünfte Niederlage in der Saison hätte für den Westfalenligisten wirklich nicht sein müssen. „Wir haben in der Anfangsphase ganz gut ausgesehen, da müssen wir vielleicht schon das 1:0 machen“, so Wasilewski. Die Chance dazu ergab sich beinahe für Steven Frühauf nach einer scharfen Hereingabe von Jan-Niklas Budde - ein Abwehrbein kam ihm aber noch zuvor (8.). Wenig später schaute der SCO-Coach dann völlig entgeistert drein, als sein Torhüter Jacob Lazarus ohne Not den Ball am Strafraumeck vertändelte - Disteln nutzte das sofort, den Querpass vollendete Philipp Müller zum 1:0 (14.).
Vor dem 0:1 verliert Obersprockhövels Torhüter fahrlässig den Ball
Gerade mal drei Minuten später schepperte es erneut im Obersprockhöveler Kasten. Nach einem Hertener Eckball von der rechten Seite stand Niels Veverka völlig frei am langen Pfosten, erzielte mühelos das 2:0 (17.). „Das hat uns natürlich richtig wehgetan“, ärgerte sich Wasilewski, der den üblen Torwartpatzer nicht auf sich sitzen lassen will. „Schon in der letzten Woche hat Jacob zwei Fehler gemacht - das kann ich so nicht akzeptieren. Damit schadet er der Mannschaft.“
Zumal die Hertener spielerisch beileibe nicht so deutlich besser waren. Ehe sich die Obersprockhöveler ihrerseits besser einbringen konnten, mussten sie aber noch Gegentor Nummer drei schlucken. „Das war das Ergebnis einer Kette von Fehlern“, so Wasilewski zum 0:3 (58.), das abermals Distelns Veverka nach einem Konter erzielte. Der SCO-Coach rüffelte vor allem Jan-Niklas Budde. „Da muss man auch mal ein taktisches Foul machen.“ Hätte vermutlich Schlimmeres vereitelt.
„Leider haben wir den Gegner, der wirklich keine Übermannschaft war, durch individuelle Fehler erst stark gemacht - wie letzte Woche.“
Der Trainer griff daraufhin zu einem der letzten Mittel, wechselte gleich dreimal aus und brachte damit frischen Wind ins Spiel der Gäste. Vor allem Patrick Dytko auf dem linken Flügel veranstaltete mächtig Wirbel, im Angriffszentrum war Benjamin Janson, der unter der Woche im Pokal gegen Gennebreck vier Tore erzielt hatte, nun der Fixpunkt für den SCO. Und das fruchtete gleich: Nach einem Angriff über die rechte Seite spitzelte Janson den Ball aus wenigen Metern zum 1:3 ins Tor (65.).
Damit nicht genug, bekam Obersprockhövel Unterstützung der nun längst nicht mehr so sicher wirkenden Gastgeber. Nach einem Lupfer von Tim Dudda in den Strafraum wollte ein Hertener per Kopf klären - der Ball trudelte aber unglücklich ins reckte Eck zum 2:3 aus SCO-Sicht (71.). „Kurz davor hätte Luca Baur schon das zweite Tor machen können“, erinnerte Wasilewski an eine weitere gute Gästechance, die in den Armen des Vestia-Torwarts endete.
Dreifach-Wechsel des SCO bringt nach einer Stunde neues Leben ins Team
Doch trotz aller Bemühungen reichte es nicht mehr zum Ausgleich - das Aufbäumen kam zu spät. „Immerhin haben wir nach der Pause die richtige Reaktion gezeigt. Nach dem 2:3 müssen wir im Angriff aber noch effizienter sein“, so Wasilewski, dessen taktische Umstellungen gefruchtet hatten. „Leider haben wir den Gegner, der wirklich keine Übermannschaft war, durch individuelle Fehler erst stark gemacht - wie letzte Woche“, so der Coach brummig.
SCO: Lazarus; Monse, Fabritz (60. Dytko), Gremme, Dudda, Jahnke, Budde (60. Janson), Rast (60. Baur), Schrepping, Friedenberg, Frühauf.
Torfolge: 1:0 (14.), 2:0 (17.), 3:0 (58.), 3:1 Janson (65.), 3:2 (71., Eigentor).
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