Hattingen. Nach der Rückkehr in die Fußball-Bezirksliga hat der TuS Hattingen einen klaren Anspruch. Trainer Yusuf Aydin blickt zurück und schaut voraus.

Viel besser konnte man in der Rückserie der Saison 2023/24 kaum spielen. Bärenstarke 40 von 45 möglichen Punkten sammelte der TuS Hattingen in der Kreisliga A ein, schaffte damit noch den Sprung von Rang drei zur Winterpause bis ganz nach oben. Am Ende waren es sieben Punkte Vorsprung vor dem ersten Verfolger, dazu die wenigen Gegentore (39) und die meisten Siege (21) aller Mannschaften. Diesen Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga hatten sich die Rot-Weißen redlich verdient.

„Das war insgesamt einfach eine großartige Saison, vor allem natürlich die zweite Hälfte. Aber: Geplant war dieser Aufstieg nicht“, sagt TuS-Trainer Yusuf Aydin. Dennoch schafften es die Hattinger, den Absturz aus der Bezirksliga gleich wieder zu korrigieren. „Hier und da war natürlich auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Aber wir hatten von Vereinsseite aus überhaupt keinen Druck, konnten im vergangenen Jahr in Ruhe unseren Kader aufbauen und nach und nach junge Spieler an die erste Mannschaft heranführen“, sagt Yusuf Aydin.

Rückserie schloss der TuS Hattingen mit 40 Punkten ab

Rang drei nach er Hinrunde sei völlig im Soll gewesen, auch damals habe er sich mit seinem Cousin Serkan, mit dem er das Trainerduo bildet, zusammengesetzt und sachlich die guten und schlechten Phasen analysiert. Die Erkenntnis daraus lag auf dem Tisch: Der TuS Hattingen war in der Lage, oben mitzumischen – „wir wollten die anderen schon ein bisschen ärgern“, erklärt Yusuf Aydin, der im Frühjahr seine Trainer-B-Lizenz erwarb.

Einer der Schlüsselmomente aus Sicht der langjährigen Klasse-Verteidigers: „Wir haben gegen Weitmar 45 aus einem 1:2 noch ein 3:2 gemacht. Das war extrem wichtig. Und nach dem Spiel hab ich das Leuchten in den Augen der Jungs gesehen. Solche Spiele machen was mit einer Mannschaft“, ist der 33-Jährige überzeugt. Vielleicht war es am Ende auch das Thema Fitness, das das Pendel zugunsten der Hattinger hat ausschlagen lassen. Konsequent wurde dreimal wöchentlich trainiert, „dazu haben wir auch immer was im Fitnessbereich gemacht“. Die Quintessenz nach der meisterlichen zweiten Saisonhälfte aus Trainersicht: „Wenn die Chemie im Team stimmt und der Spaß mit dabei ist, dann gelingt dir so was.“

„Wir haben gegen Weitmar 45 aus einem 1:2 noch ein 3:2 gemacht. Das war extrem wichtig. Und nach dem Spiel hab ich das Leuchten in den Augen der Jungs gesehen. Solche Spiele machen was mit einer Mannschaft.“

Yusuf Aydin (33), Trainer des Bezirksliga-Aufsteigers TuS Hattingen
Bereitet sich längst auf die nahende Bezirksliga-Spielzeit vor: Trainer Yusuf Aydin vom Aufsteiger TuS Hattingen.
Bereitet sich längst auf die nahende Bezirksliga-Spielzeit vor: Trainer Yusuf Aydin vom Aufsteiger TuS Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Natürlich wusste Yusuf Aydin schon vorher, über welch glänzenden Charakter sein Team verfügt. „Aber dann kommst du nach dem 1:1 bei Langendreer 04 in die Kabine – und es ist total still. Keine Musik läuft, alle sind geknickt. Dabei war das ein gutes Spiel von uns. Und selbst obwohl der TuS Ruhrtal parallel verloren hatte, wollte keiner wirklich feiern“, erinnert sich der TuS-Coach an einen weiteren markanten Moment.

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Jetzt aber richtet man den Fokus ganz auf die nahende Bezirksliga-Saison – und da will der TuS Hattingen nicht gleich wieder im unteren Segment der Tabelle landen. „Wir werden mit 25 Feldspielern und zwei Torleuten in die Saison gehen“, sagt Yusuf Aydin. Er selbst wird dann wohl nur noch sporadisch auf den Platz gehen, sein Cousin Serkan trainiert weiter mit dem Team, steht für Einsätze parat. „Im vorigen Jahr hat uns der große Kader schon gutgetan“, meint er. „Wir haben vier, fünf Langzeitverletzte gehabt – das fängst du dann eben auch besser auf.“

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Die Marschroute, auch mit einigen ganz jungen Leuten – wenn möglich aus den eigenen Reihen – zu planen, wird auch nach dem Aufstieg beibehalten. Aus der A-Jugend rücken mit Haris Bibic, Liam Kaspers und Tim Leunens gleich drei talentierte Youngster auf. Hinzu kommen als externe Zugänge Rückkehrer Tom Pickhardt und Robin Nenstiel von Landesliga-Absteiger SG Welper an den Wildhagen. „Wir sind auch noch mit weiteren Spielern im Gespräch“, sagt Yusuf Aydin.

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Von der SG Welper kommen Tom Pickhardt und Robin Nenstiel

Auf der Seite der Abgänge hat sich auch etwas getan. Pascal Salewski schließt sich dem TuS Kaltehardt an, Senad Vokshi steht wohl vor dem Wechsel zum SC Obersprockhövel II, Moritz Berg geht einmal mehr zum SV Herbede II, und Nils Güntner schnürt künftig die Schuhe für den Lokalrivalen Hedefspor.

Trainingsstart des Aufsteigers ist am 30. Juni (Sonntag), danach stehen unter anderem einige Freundschaftsspiele sowie die Teilnahme am Geno-Cup beim SV Burgaltendorf in Essen auf dem Terminplan. Die fixierten Tests: 7. Juli gegen Türkiyemspor Bochum, 14. Juli bei der TSG Sprockhövel II und 6. August gegen SW Wattenscheid 08. Beim Geno-Cup treffen die Hattinger in ihrer Vorrunden-Gruppe auf die SF Niederwenigern II (20. Juli), den SC Frintrop (27. Juli) und den SV Burgaltendorf (28. Juli).

Kehrt zurück zum TuS Hattingen: Tom Pickhardt (rechts), der zuletzt mit der SG Welper in der Landesliga aktiv war.
Kehrt zurück zum TuS Hattingen: Tom Pickhardt (rechts), der zuletzt mit der SG Welper in der Landesliga aktiv war. © FUNKE Foto Services | Michael Korte