Sprockhövel. Der ehemalige Trainer führte die TSG Sprockhövel von der Bezirks- in die Verbandsliga. Den entscheidenden Faktor vermisst er heute.
Ein Anruf und ein Gespräch mit Uli Meister und schon war es beschlossene Sache: Friedhelm Schulte wird Trainer bei der TSG Sprockhövel.
Das war 1995. Drei Jahre dauerte die Amtszeit von Schulte und diese Periode gehört sicherlich zu den erfolgreichsten der Vereinshistorie. Mit Schulte als Coach gelangen zwei Aufstiege in Folge, er führte die TSG von der Bezirks- in die Verbandsliga und hielt sie dort im dritten Jahr. Schultes Erfolgsrezept war so einfach wie effektiv.
TSG Sprockhövel gab damals gar kein Ziel aus
Er hatte gerade als Trainer der Amateure des VfL Bochum aufgehört, da flatterte das Angebot von der TSG Sprockhövel ins Haus. Friedhelm Schulte überlegte nicht lange und sagte Abteilungsleiter Uli Meister zu.
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„Uli ist ein Mensch, mit dem man schnell warm wird“, sagt Schulte. Eine Zielvorgabe habe es damals nicht gegeben, aber mit Blick auf die Jahre zuvor sei klar gewesen, was gefordert war, sagt Schulte.
In den drei Spielzeiten zuvor landete die TSG mit den Trainern Günter Etterich und Hartwig Zecher jeweils auf Platz zwei und verpasste den Klassensprung.
Das Debüt in der Landesliga für die TSG Sprockhövel
Doch auch in der Saison 1995/1996 lief nicht alles von alleine. „Wir haben lange Zeit mit Hagen um den Aufstieg gekämpft, erst mit einem Sieg im Rückspiel, das damals unter Flutlicht stattgefunden hat, haben wir uns entscheidend abgesetzt.“
Der erste Aufstieg war vollbracht und die TSG spielte erstmals in der Landesliga, die aber nur zu einer Zwischenstation wurde, denn die Sprockhöveler blühten unter Schulte auf und schafften direkt den Sprung in die Verbandsliga.
Teamgeist und individuelle Qualität wurden zum perfekten Mix
„Die Mannschaft hatte damals eine richtig gute Struktur mit erfahrenen Spielern wie Vitas Mozuraitis, Martin „Mini“ Lange, Holger Lemke oder Martin Kroll. So war es für neue Spieler immer sehr einfach sich zu integrieren“, erklärt Schulte.
Doch nicht nur die Stimmung im Team, sondern auch im Umfeld der Mannschaft sei wichtig gewesen, sagt er. Das Zusammenspiel zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand sei etwas Besonderes gewesen.
„Der entscheidende Faktor war, dass sich alle in diesem Verein wohlgefühlt haben. Das Zwischenmenschliche hat einfach gepasst. Wir haben uns nach dem Training noch häufig zusammengesetzt und geplaudert. Das ist in der heutigen Zeit ja eine Seltenheit.“
Sondertraining, um sich auf die Plätze vorzubereiten
Nach zwei Jahren, in denen es fast nur Siege und Erfolge gab, wurde es für die Sprockhöveler in der Verbandsliga nun erwartungsgemäß schwieriger. „Das dritte Jahr war nicht einfach“, so Schulte.
„Auswärts mussten wir häufig auf Asche antreten und unsere technisch guten Spieler hatten da manchmal Probleme. Auf dem Naturrasenplatz in Witten-Heven haben wir dann sogar vier Treffer kassiert.“
Um sich auf die Auswärtsspiele besser vorzubereiten, legten die Sprockhöveler dann häufig ein Sondertraining auf dem Rasenplatz in Holthausen ein. „Uli Meister hatte da Kontakte und so haben wir uns samstags vor den Spielen auf die Gegebenheiten eingestellt“, so Schulte. Der Plan ging auf und die TSG hielt im ersten Verbandsligajahr die Klasse.
Friedhelm Schulte bestritt 20 Spiele in der Nationalmannschaft der Amateure
Danach war für Schulte allerdings Schluss am Baumhof, er hörte auf und reichte 1998 das Zepter an Jörg Silberbach weiter.
„Ich hätte vielleicht noch ein, zwei Jahre machen können, doch damals war ich beruflich noch ziemlich eingespannt. So aber war die TSG Sprockhövel mein letzter Verein und ich erinnere mich immer gerne daran zurück“, erklärt Friedhelm Schulte, der als Torwart mit der SG Wattenscheid in der Regionalmannschaft spielte und 20 Spiele in der deutschen Nationalmannschaft der Amateure bestritt.
Der heute 80-jährige Schulte pflegt immer noch ein freundschaftliches Verhältnis zu TSG-Abteilungsleiter Uli Meister. „Wir telefonieren mehrmals im Jahr miteinander und treffen uns auch schon mal in Sprockhövel. Vor der Pandemie habe ich mir auch hin und wieder ein Spiel der TSG angeguckt. Und die Mannschaft gefällt mir. Trainer Andrius Balaika lässt offensiven und risikoreichen Fußball spielen. Das macht Spaß.“
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