Hattingen. Die junge Engagierte aus Hattingen zeigt sehr viel Einsatz für den Sport, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Was sie dabei bewegt hat.
Wenn man sich den Lebenslauf von Sarah Quirbach ansieht, stößt man auf viele Angaben, die mit ihrem Sportleben zu tun haben. Es sind Funktionen in mehreren Bereichen, in denen die junge Hattingerin ehrenamtlich tätig ist. Oder Lizenzen, die sie im Laufe der Jahre erworben hat und damit eine Zusatzqualifikation vorweisen kann. Nicht viele junge Menschen sind heutzutage so engagiert wie Sarah Quirbach, die sich sehr für den Sport in ihrer Heimat einsetzt.
Die Holthauserin kommt aus der Berg- und Skigilde Hattingen, ist schon seit ihrer Geburt im Verein registriert und dort groß geworden. „Ich habe die Jugendabteilung mit meiner Mutter als Vorsitzende kennengelernt. Meine erste Skifreizeit über den Verein habe ich mit vier Jahren mitgemacht, meine Eltern waren damals beide als Betreuer dabei. Viele wurden durch ihre Eltern an den Verein herangeführt“, erzählt die Studentin der Wirtschaftswissenschaften, die kürzlich ihre Bachelorarbeit geschrieben hat. Sie lernte als Kind selbst das kennen, was funktionierendes Vereinsleben ausmacht und wollte dies später weitergeben.
Sarah Quirbach beginnt ihr Engagement für den Sport mit 13 Jahren
Mit 13 Jahren hat sie mehr und mehr damit begonnen, ihrer Mutter zu helfen, wenn es etwas in der Jugendabteilung zu organisieren gab. Außerdem fing sie als Gruppenhelferin an, betreute also die Gruppen selbst mit, etwa die Minis (3 bis 6 Jahre) oder die Maxis (ab 6 Jahren). Was Sarah Quirbach gewissermaßen bei der Stange hielt, waren die Vereinskollegen und –kolleginnen, die selbst ehrenamtlich aktiv waren und im selben Alter. „So waren wir eine kleine Gruppe, die sich kannte, auch aus der Schule“, sagt die Engagierte, die im Verein auch die Hobby-Badmintongruppe der Jugend trainiert. Von 2009 bis 2014 gehörte sie dem Jugendausschuss der Berg- und Skigilde an.
In der Liste der Qualifikationen folgten nach dem Gruppenhelferschein (2010) der C-Übungsleiterschein (2014) sowie die B-Lizenz mit Schwerpunkt auf Bewegungsförderung in Sportverein und Kita (2017). „Das ist die Zielgruppe, mit der ich häufig arbeite. Auch in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)“, erzählt Sarah Quirbach, die seit 2016 Vorsitzende der Sportjugend im Stadtsportverband (SSV) Hattingen ist. Nach ihrem Abitur im Jahr 2015 machte sie beim Kreissportbund (KSB) Ennepe-Ruhr ihr FSJ und arbeitete im Anschluss daran dort auch im Vorstand der Sportjugend mit. 2016 erhielt sie vom Landessportbund NRW sogar im Rahmen eines Jahresstipendiums finanzielle Unterstützung für ihren großen Einsatz.
In der Vorstandsspitze der Sportjugend des Kreissportbundes Ennepe-Ruhr
Seit diesem Sommer bildet die Hattingerin gemeinsam mit Lars Mittkowski die Doppelspitze der KSB-Sportjugend. In ihrem eigenen Verein ist sie seit zwei Jahren die stellvertretende Jugendwartin, hinter ihrer Mutter Susanne. Zuvor war sie drei Jahre lang Sommerwartin und hat beispielsweise Sommerfreizeiten nach Xanten oder Langeoog organisiert oder auch Veranstaltungen – das, was sie als Kind selbst kennengelernt hat.
Nach dem Erwerb ihrer B-Lizenz unterstützt sie sogar einen zweiten Verein, bei dem sie durch ihr FSJ tätig war: den TuS Hiddinghausen beim Kinderturnen und der Eltern-Kind-Gruppe. Durch ihre Kontakte, die sich über die Arbeit in den Jugendvorständen von Stadt- und Kreissportbund ausweiten, ist die 23-Jährige gut vernetzt.
Vorsitzender des Stadtsportverbandes Hattingen ist vollen Lobes
Hinzu kommen Tätigkeiten als Honorarkraft, ebenfalls im Sport. So etwa bei dem Projekt „Sport im Park“, was seit 2019 in Hattingen läuft und möglicherweise in der Corona-Zeit auch als Winteredition angeboten wird. Das Engagement ist riesig für den heimischen Sport. Das sieht auch Michael Heise so, der Vorsitzende des SSV Hattingen, der ebenfalls im Vorstand des KSB ist:
„Nach wie vor bin ich von Sarah begeistert wie sie sich im Sport engagiert. Sie besitzt ein hohes soziales Engagement und wir können sehr froh sein, junge Menschen wie Sarah in unserer Organisation zu haben und fördern zu können. Sarah ist eine von vielen jungen Menschen, die sich auf eine Art und Weise im Sport engagieren, was mich sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt. Sie ist ein Gegenbeispiel für alle, die nur von einer konsumorientierten Jugend sprechen, die sich nicht mehr für unsere Gesellschaft einsetzt.“
Das Ehrenamt macht der jungen Hattingerin viel Spaß
Was Sarah Quirbach an ihren Tätigkeiten hält ist die Freude, die Kinder ausstrahlen, woran sie einen großen Anteil hat. Die Entwicklung erfreut sie, zudem merkte sie, dass ihr Ehrenamt notwendig ist. Auch ihre neue Funktion beim KSB erfüllt sie. „Es ist ein cooles Team. Da macht es Spaß, Zeit und Arbeit zu investieren.“ In jüngeren Jahren konnte die Sportlerin, die selbst in der zweiten Volleyballmannschaft des TuS Hattingen am Ball ist, Zeit mit Freunden im Verein verbringen. „Wir waren als Team vor Ort und gleichzeitig ehrenamtlich tätig“, sagt sie.
Sie schätzt, dass es viel schwieriger ist, Kinder später für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen, die durch ihre Eltern oder Familie keinen Bezug dazu haben und somit wohl auch nicht ihren Lebenslauf so sehr füllen können wie Sarah Quirbach.
Mehr aktuelle Sportnachrichten aus Hattingen und Sprockhövel:
- Heimtraining: Triathleten der SG Welper treffen sich zum Radfahren auf der Rolle
- Kaderplanung: Schon 14 Spieler sagen den Sportfreunden Niederwenigern für die neue Saison zu
- Was macht eigentlich: Für Peter Kursinski gibt es kein zurück auf die Trainerbank
- Torjäger: Wie Alexander Valdix seine vielen Treffer feiert
- Reitvereine: Zwei-Stunden-Limit statt Springreiten auf den Anlagen
Weitere Nachrichten aus dem Sport in Hattingen und Sprockhövel lesen Sie hier.