Hattingen/Sprockhövel. Trotz des Lockdowns müssen die Pferde auf den Reitanlagen bewegt und gepflegt werden. Die Verantwortlichen sorgen sich ernsthaft um die Tiere.
In der Adventszeit rücken alle näher zusammen, es werden Wichtelgeschenke ausgetauscht und in Trainingsstunden wird kurz vor Weihnachten oft gespielt. Dieses Jahr ist das durch die Corona-Pandemie anders und die Vereine müssen sich etwas einfallen lassen, um den Mitgliedern das Gefühl zu geben, dazu zu gehören. Auch der Reitsport ist von dem eingeschränkten Betrieb betroffen.
Deshalb hat der ZRFV „Auf der Gethe“ zum Beispiel einen Instagram-Adventskalender ins Leben gerufen, um dort etwas Ablenkung von der Pandemie und Unterhaltung für Mitglieder und Interessierte zu bieten. So stellt der Verein seit Anfang Dezember dort seine Pferde vor oder macht ein interaktives Quiz in seiner Story. Schon seit dem 2. November ist der gesamte Amateursportbetrieb eingeschränkt, auch der Pferdesport musste auf ein Minimum runtergefahren werden. Mindestens bis zum 10. Januar wird sich daran auch nichts ändern.
Reiter müssen ihre Pferde während Corona-Lockdown betreuen
Trotz alldem müssen sich die Reiter um ihre Pferde kümmern, obwohl der Unterricht nicht stattfinden darf und der Aufenthalt am Stall mit strengen Auflagen möglich ist. Immerhin. Denn auch hier gilt es, die Kontakte zu minimieren und Abstand zu halten. So dürfen zum Beispiel laut des Pferdesportverbandes Westfalen die Reithallen für die erforderliche Bewegung der Pferde aus Gründen des Tierschutzes genutzt werden.
Allerdings darf sich auf einer Fläche von 200 Quadratmetern nur ein Pferd in der Halle befinden. Das heißt, es dürfen in einer normalgroßen Halle vier Pferde gleichzeitig geritten oder longiert werden. Dasselbe gilt für die Außenreitanlagen. Zudem ist der Aufenthalt auf eine Zeit von zwei Stunden begrenzt. Die Vereine aus Hattingen und Sprockhövel haben unterschiedliche Wege gefunden, dies umzusetzen und zu steuern.
Beim RFV Bredenscheid und ZRFV Auf der Gethe entzerrt sich der Betrieb
Beim RFV Bredenscheid entzerrt es sich von selbst und die Reiter klären die Zeiten untereinander. Auf der Gethe ist es ähnlich, außerdem gibt das Team um den ersten Vorsitzenden Georg Dölger Hinweise, wann dort der geringste Betrieb herrscht. „Wir bleiben über Chat-Gruppen in Kontakt und ohne die Unterrichtsstunden hat es sich bei uns aber auch von selbst entzerrt“, so Dölger.
Der Märkische Reit- und Fahrverein Hasslinghausen geht anders vor und hat einen Reitplan mit festen Zeitfenstern erstellt. In den zwei Stunden, in denen sich die Pferdebesitzer auf dem Gut aufhalten dürfen, wird das Pferd allerdings nicht nur geritten, sondern es muss auch verpflegt und der Stall ausgemistet werden. „Wenn der Reiter sich beeilt hat er gerade mal eine Stunde Zeit, das Pferd zu bewegen. Wir merken, dass die Pferde unausgeglichen sind, da die besondere Förderung ohne beispielsweise Springreiten oder die Dressur fehlt“, erklärt Mattias Perrone vom Märkischen Reit-und Fahrverein.
Corona-Zeit kann den Pferden nachhaltig schaden
Das bestätigt auch Dölger: „Die Pferde sind wie Sportler und gerade im Winter sind sie elektrisiert.“ Auch später könnte es für die Pferde zu Problemen führen, dass sie jetzt nicht so trainiert werden können, wie gewohnt, denn der Muskelaufbau könnte verloren gehen und dies könnte zu Verletzungen führen, wenn wieder mit dem Unterricht angefangen wird. Für den Verein Auf der Gethe war der Lockdown im Frühling einfacher, da dort noch besser draußen geritten werden konnte. „Jetzt im Winter wird es früher dunkler und es ist gefährlicher“, so der erste Vorsitzende.
Trotz alldem merken alle drei Vereine, dass die Reiter trotz der schwierigen Situation zusammenhalten. An Maskenpflicht und Abstandsregeln werde sich gehalten. „Bei uns klappt alles sehr gut, jeder ist fixiert und sensibilisiert für die Einhaltung der Vorgaben“, erklärt etwa Jürgen zur Nieden vom RV Bredenscheid, während er auch die Pferde zusammenrückt.
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