Hattingen. Ein Teil der DJK Westfalia Welper verschwindet von der Handball-Landkarte. Dennis Wahlers und Sebastian Hosenfelder erhalten neue Trainer-Jobs.

Thimo Wanders ist traurig und „teilweise wütend“, wie er sagt. Der Trainer der A-Jugendhandballer der DJK Westfalia Welper wollte mit seiner Mannschaft am 13. April in eigener Halle in die erste Runde der Qualifikation für die Saison 2024/25 starten, für die fünf Teams des Handballkreises Industrie gemeldet haben. Oder genauer: hatten. Jetzt sind es nämlich nur noch vier, weil die Jugendkraftler zurückgezogen haben.

„Ich versuch’s mal nett zu formulieren“, sagt Thimo Wanders. „Es war ein Domino-Effekt. Wir hatten keine Mannschaft mehr.“ Jene Domino-Steine sind alle Richtung Bochum umgefallen, zum SV Teutonia Riemke, der diese Kreis-Qualifikation nun am 20. April mit dem VfL Bochum, der JSG Gladbeck II und dem HSC Haltern-Sythen bestreiten wird.

Marialke, Passauer, Boskamp und Thanheiser spielen für Riemke

„Die Art und Weise, wie es passiert ist, nervt mich“, betont Thimo Wanders und sagt mit Blick auf die Konkurrenz, dass er es mit seinem Team locker geschafft hätte, die Qualifikation für die Oberliga zu erreichen, also Platz zwei oder drei. Der Sieger wird in die Regionalliga-Qualifikation einziehen.

Für unsere zweite Männer-Mannschaft ist das gar nicht schlecht. Da können wir die, die geblieben sind, weiterentwickeln.
Thimo Wanders, DJK Westfalia Welper

Vier Welperaner werden nun aber das Trikot der Riemker A-Jugend tragen. Max Marialke und Julius Passauer haben komplett gewechselt, während Jannik Boskamp und Jonas Thanheiser ein Gastspielrecht besitzen, so dass sie weiterhin bei den Männern der DJK Welper auflaufen können. Diejenigen, die übriggeblieben sind, werden ebenfalls aufrücken. Indes werden Torwart Bjarne Krans und der Wittener Justus Hohrath, die sonst mit einem Gastspielrecht an der Marxstraße geblieben wären, fest zum TuS Bommern gehen.

Riemke-Trainer wechselt in die 2. A-Jugend-Bundesliga

Thimo Wanders hat einiges unternommen, um seine A-Jugend, die in der vergangenen Saison eine herausragende Hinrunde in der Verbandsliga gespielt hat, zu retten. „Das hat mich extrem beschäftigt, das war ein Auf und Ab“, sagt er. Die Versuche einer Kooperation scheiterten jedoch. „Ruhrbogen Hattingen wollte nicht, und vom TuS Bommern kam gar nichts“, sagt Thimo Wanders. Und Fragen bei anderen Vereinen nach Handballern des Jahrgangs 2006, die per Gastspielrecht zur DJK hätten kommen können, blieben ebenfalls erfolglos. Die Reaktionen, die Welpers Coach erhielt, waren alle sehr ähnlich: „Ach, bei euch hat Riemke auch alles abgegrast?“

Thimo Wanders hätte seiner Mannschaft zugetraut, in die Oberliga-Qualifikation einzuziehen.
Thimo Wanders hätte seiner Mannschaft zugetraut, in die Oberliga-Qualifikation einzuziehen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Für Thimo Wanders ist klar, dass im anderen Fall, also wenn sich Max Marialke, Julius Passauer, Jannik Boskamp und Jonas Thanheiser entschieden hätten, weiterhin für die A-Jugend der DJK Westfalia Welper auf Torejagd zu gehen, „Riemke im Arsch gewesen wäre“, wie er sagt.

Sebastian Hosenfelder übernimmt die Tusem-Zweite

Eine besondere Note erhält das Szenario, weil Dennis Wahlers nach der Qualifikation nicht mehr Trainer der A-Jugend sein und auch die Landesliga-Männer des SV Teutonia verlassen wird. Er wechselt zum ASV Hamm-Westfalen und übernimmt dort die A-Jugend, die 2024/25 in der 2. Bundesliga spielen wird. Somit wird er Nachfolger des Gelsenkircheners Sebastian Hosenfelder. Den ehemaligen Coach des einstigen Oberligisten FC Schalke 04 zieht’s nach Essen in die Nordrhein-Regionalliga, zur Reserve des Zweitligisten Tusem.

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Inzwischen ist Thimo Wanders allerdings so weit, dass er versucht, das Positive aus der für die DJK Welper sehr bedauerlichen Situation zu ziehen. „Für unsere zweite Männer-Mannschaft ist das gar nicht schlecht“, sagt er. „Da können wir die, die geblieben sind, weiterentwickeln.“ Allerdings nur in der Kreisliga – eventuell aber auch in der ersten Vertretung in der Bezirksliga oder sogar Verbandsliga, die aktuell Landesliga heißt, sofern die Mannschaft von Trainer Tobias Lask noch den Relegationsplatz erreichen und dann den Aufstieg schaffen sollte.

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