Wesel. Der Trainer der Landesliga-Fußballer der Sportfreunde Niederwenigern spricht nach dem Spiel beim PSV Wesel-Lackhausen von wilden Entscheidungen.

Es ist der 17. Sieg in dieser Saison der Fußball-Landesliga. Aber direkt nach dem Schlusspfiff im Sparkassen-Stadion am Molkereiweg wird mehr als deutlich, dass dieser 2:1 (0:1)-Erfolg beim PSV Wesel-Lackhausen für die Sportfreunde Niederwenigern ein sehr besonderer ist. Nicht nur einmal brüllt Marcel Kraushaar, der Trainer des Hattinger Oberliga-Aufstiegskandidaten, ein lautes und langes „Jaaa!“ heraus – als Zeichen der Erleichterung, der Zufriedenheit und der Glückseligkeit.

Vor allem eines zeichnete die Sportfreunde auf dem Weg zu ihren Saisonpunkten 55, 56 und 57 aus: Geduld. „Vor dem Spiel und in der Halbzeit in der Kabine war klar, dass wir im Kopf klar bleiben müssen“, sagte Marcel Kraushaar, der jene Geduld auch regelmäßig am Spielfeldrand gefordert hatte. Seine Fußballer mussten nämlich nicht nur mit dem Naturrasen zurechtkommen, der alles andere als in einem guten Zustand war. „Es war nicht einfach, hier zu spielen“, meinte der SFN-Coach. Erschwerend kam nämlich hinzu, dass sich auch das Unparteiischen-Trio längst nicht in einem guten Zustand präsentierte.

Sportfreunde Niederwenigern geraten in Rückstand: Joel Grzeskowiak trifft für den PSV Wesel-Lackhausen

Das Spitzenteam aus Niederwenigern, das nach einem derben Schnitzer des PSV-Innenverteidigers Stephan Sanders schon nach sechs Minuten durch Paul Renneberg hätte in Führung gehen können, ja müssen, hielt sich an die Marschroute. Es ließ sich auch nicht beirren, nachdem Joel Grzeskowiak kurz vor der Pause mit einem Distanzschuss aus geschätzten 26 Metern für das 1:0 der an diesem Samstagnachmittag eindeutig schwächeren Mannschaft gesorgt hatte.

Die Jungs haben das überragend gemacht. Die Mannschaft hat ein riesengroßes Kompliment verdient.
Marcel Kraushaar, der 33-jährige Trainer des Hattinger Fußball-Landesligisten Sportfreunde Niederwenigern, nach dem 2:1-Sieg beim PSV Wesel-Lackhausen

„Die Jungs haben das überragend gemacht“, lobte Marcel Kraushaar seine Fußballer, die im zweiten Abschnitt vor 126 Zuschauern die totale Kontrolle übernahmen und ihren Schlussmann Jan Dehl zu einem Fast-Arbeitslosen machten. „Die Mannschaft hat ein riesengroßes Kompliment verdient“, sagte Niederwenigerns Trainer und sprach von ganz wilden Schiedsrichter-Entscheidungen. Christoph Persch aus Oberhausen, der Mann an der Pfeife, ließ den Akteuren beider Teams nämlich keine Chance, sich auf ihn einzustellen. Er hatte alles, jedoch keine Linie, und er bekam auch nicht alles mit. „Umso wichtiger und stärker war es, dass wir es geschafft haben, bei uns zu bleiben“, sagte der 33-jährige SFN-Coach.

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Zweikampf im Sparkassen-Stadion: Niederwenigerns Amin Ouahaalou (Nummer 24) gegen Jost Kasparek vom PSV Wesel-Lackhausen.
Zweikampf im Sparkassen-Stadion: Niederwenigerns Amin Ouahaalou (Nummer 24) gegen Jost Kasparek vom PSV Wesel-Lackhausen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Und wie! Die Reaktion, die die Sportfreunde Niederwenigern zeigten, war astrein. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als der kurz zuvor für Paul Renneberg eingewechselte Schevan Rascho flankte und Kapitän Florian Machtemes zum längst überfälligen 1:1 vollendete. In der Folge blieb es dabei: Es war Geduld gefragt, und die hatte das Kraushaar-Team. Zwar verpasste es Marc Rapka zunächst, seine Farben in Führung zu schießen, als er in glänzender Position nicht clever genug abschloss und an PSV-Keeper Sebastian Kaiser scheiterte, aber zwei Minuten später – in der 83., um genau zu sein – gelang ihm mit seinem 19. Saisontor der 2:1-Siegtreffer. Vorausgegangen war eine Flanke von Jordi Barrera.

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Das Problem, das auch in den nächsten Tagen noch eines sein dürfte: Der Flügelflitzer konnte gar nicht richtig jubeln. Marc Rapka war bei seinem Schuss im Rasen hängengeblieben und hatte sich so sehr am linken Knöchel verletzt, dass ein Weiterspielen unmöglich war. „Der Knöchel sieht gar nicht gut aus“, sagte Marcel Kraushaar. Aber? „Da muss er durch. Ich habe auch schon mit dreifachem Bänderriss gespielt“, meinte der Trainer mit einem Schmunzeln.

Die Sportfreunde Niederwenigern empfangen am Mittwoch den Tabellendrittletzten VfB Frohnhausen

Klar: Nach diesem Auftritt und hochverdienten 2:1-Erfolg war Marcel Kraushaar sehr zufrieden. „Wenn man sich die Torchancen ansieht, darf es nur einen Sieger geben“, sagte der SFN-Coach. „Für den Rasen haben wir noch vernünftig Fußball gespielt. Bei Wesel war der Ball nur in der Luft.“

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Weiter geht’s für die Sportfreunde Niederwenigern bereits am kommenden Mittwoch (10. April). Das Team von Marcel Kraushaar empfängt dann den VfB Frohnhausen. Die Partie gegen den Tabellendrittletzten aus Essen wird um 20 Uhr auf dem Glück-Auf-Sportplatz angepfiffen. Dann wird auch Fabian Lümmer, der rechte Verteidiger, wieder dabei sein, der das Spiel beim PSV Wesel-Lackhausen wegen seines Urlaubs verpasst hat, dort aber dank Finn Dorka einen sehr starken Vertreter hatte.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Joel Grzeskowiak (44.), 1:1 Florian Machtemes (61.), 1:2 Marc Rapka (83.).

SF Niederwenigern: Dehl - Dorka, Nissen, Stahl, Ouahaalou - Machtemes, Barrera - Enz (90.+3 Heufken), Renneberg (58. Rascho), Rapka (85. Hillmann) - Golz (72. Gipper).

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