Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern feiern 4:3-Sieg über den FSV Duisburg und Sprung auf Landesliga-Platz eins. Trainer ist nur teilweise zufrieden.
Als nach rasanten, wenn auch nicht immer schönen 90 Minuten plus Nachspielzeit der Schlusspfiff ertönt, ballen Marcel Kraushaar und Carsten Neuhaus die Fäuste. Ihre Mannschaft hat das irre Spiel gegen den Abstiegskandidaten FSV Duisburg mit 4:3 (1:2) gewonnen. Was das Trainer-Duo der Sportfreunde Niederwenigern zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Dieser Sieg bedeutet trotz einer Paarung weniger den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Landesliga, auf den direkten Oberliga-Aufstiegsplatz, weil der SV Blau-Weiß Dingden beim SV Biemenhorst mit 0:4 untergegangen ist.
Zum Torfestival auf ihrem Glück-Auf-Sportplatz durften die Sportfreunde auch einen ehemaligen Bundesliga-Profi begrüßen: Manfred Dubski. Der 69-Jährige arbeitet beim FC Schalke 04 als Scout für die U-23-Mannschaft, also das Regionalliga-Team der Königsblauen. Und was sah er? Einen Blitzstart Niederwenigerns. Nach nur fünf Minuten gelang Max Golz nach Vorarbeit von Marc Rapka und Schevan Rascho – ob der das so gewollt hatte? – das 1:0.
Max Golz bringt die Sportfreunde Niederwenigern gegen den FSV Duisburg mit 1:0 in Führung
„Wir haben gut angefangen“, sagte Marcel Kraushaar, der Chef-Trainer der Sportfreunde. „Das hört sich vielleicht ein bisschen hart an: Aber der Gegner war tot.“ In der Folge allerdings büßte der neue Tabellenführer einiges an Qualität ein, spielte häufig zu kompliziert und zu schlampig. „Wir sind fahrig geworden und hatten zu wenig Tempo“, meinte Marcel Kraushaar. „Ähnlich wie gegen Mintard haben wir das Spiel abgegeben.“ Am 25. Februar war’s – beim 1:2.
So stand es auch diesmal. Nach 26 Minuten schon. Tunahan Askar hatte ausgeglichen und Burkay Bostanci den Tabellendrittletzten nach einem missglückten Rückpass von Jakob Heufken mit 2:1 in Führung gebracht. Die doch zahlreichen Unzulänglichkeiten waren dann während der Pause das Thema in der Sportfreunde-Kabine, und ein erstes Ergebnis waren zwei Wechsel. „In der zweiten Halbzeit waren wir in der Summe besser. Wir haben viel mehr gearbeitet, auch gegen den Ball“, sagte Marcel Kraushaar.
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Das Potenzial, das in Niederwenigern aus der vermeintlich zweiten Reihe kommen kann, ist enorm. Einen beeindruckenden Beweis gab es am Sonntag. Nachdem Kapitän Florian Machtemes mit einem 21-Meter-Schuss ausgeglichen hatte, war es Sergej Stahl, der eingewechselte Innenverteidiger, der mit einem fulminanten 24-Meter-Schuss die 3:2-Führung besorgte. Ein fantastisches Tor! Ärgerlich war dann, dass dem FSV Duisburg im Gegenzug das 3:3 gelang, nachdem Chrysanth Mallek per Kopf getroffen hatte. Besonders auffällig war Nick Hillmann, der nach einer Stunde ins SFN-Spiel gekommen war, immer wieder für mächtig Wirbel sorgte und sich nachhaltig für einen Startelf-Platz empfahl. Stark!
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Und nach 84 Minuten durften die Sportfreunde dann auch zum vierten Mal jubeln. Finn Dorka, ebenfalls ein Eingewechselter, flankte auf den kurzen Pfosten, und Marc Rapka köpfte zum 4:3-Siegtreffer ein. „Am Ende stehen zwei Dinge“, sagte Marcel Kraushaar. „Es war ein Sieg des Willens, und die Bank hat das Spiel gewonnen.“ Gut fand der SFN-Trainer die fußballerische Leistung seines Teams nicht, er sprach aber zu Recht von einem verdienten Sieg, „weil wir die bessere Mannschaft waren“.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Max Golz (5.), 1:1 Tunahan Askar (16.), 1:2 Burkay Bostanci, 2:2 Florian Machtemes (49.), 3:2 Sergej Stahl (69.), 3:3 Chrysanth Mallek (70.), 4:3 Marc Rapka (84.).
SF Niederwenigern: Dehl - Lümmer, Nissen, Heufken, Ouahaalou (46. Stahl) - Enz (46. Dorka), Machtemes (68. Köfler), Barrera, Rapka - Rascho (68. Renneberg), Golz (60. Hillmann).
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