Hattingen. Die HSG DJK Rauxel-Schwerin gewinnt vor Gastgeber JSG Hattingen-Sprockhövel, der DJK Saxonia Dortmund, dem TV Wanne 85 und dem ATV Dorstfeld.
Starker Wackler! Links antäuschen, rechts vorbeigehen, Sprungwurf, Tor. Es gibt Applaus von den Rängen. Grölende Zuschauer. Nein: Es treffen sich nicht gerade der SC Magdeburg und die Füchse Berlin in der Getec-Arena zum Top-Spiel der Bundesliga. Wir sind in der Kreissporthalle in Hattingen, und diejenigen, die begeistern, sind die E-Jugendhandballer, die sich zum Turnier der Besten des Bezirks Ruhrgebiet versammelt haben. Angefeuert von Mamas und Papas, von Omas und Opas sowie vielen anderen.
Und nach zehn Spielen der fünf von sechs Bezirksklassen-Meistern – die DJK TuS Oespel-Kley hat ihre Teilnahme frühzeitig abgesagt – setzt sich die JSG Hattingen-Sprockhövel fast die Krone auf. Nur wegen des um einen Treffer schlechteren Torverhältnisses (58:43 gegenüber 60:44) landet die Mannschaft von Trainer Thomas Zeller hinter der HSG DJK Rauxel-Schwerin auf dem zweiten Rang. Vor der DJK Saxonia Dortmund, dem TV Wanne 85 und dem ATV Dorstfeld.
Die JSG Hattingen-Sprockhövel geht mit 6:0 Punkten ins letzte Turnierspiel
„Es war auf jeden Fall eine tolle Veranstaltung, wir sind sehr zufrieden“, sagt Thomas Zeller und freut sich, dass das von der JSG Hattingen-Sprockhövel hervorragend organisierte Turnier so gut angenommen worden ist. Fast 200 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben in diesen knapp sechs Stunden auf der Tribüne für einen ausgezeichneten Rahmen gesorgt. „Es hat allen total gut gefallen, und es waren tolle Spiele“, sagt der 41-jährige Coach der JSG-E-Jugend, die ebenso wie die HSG DJK Rauxel-Schwerin mit 6:0 Punkten ins letzte Spiel des Tages gegangen ist.
Ein packendes Finale: Es ist eine Begegnung auf der gern zitierten Augenhöhe gewesen. Und Thomas Zeller hat nicht übersehen, dass „beide Mannschaften nach dem langen Tag schon platt waren“. Dass es nach den 20 Minuten für den 2013er Jahrgang der JSG nur zu einem Unentschieden gereicht hat (11:11) und es somit nicht der Turniersieg geworden ist, löst bei den Kindern in den blauen Trikots und roten Hosen Enttäuschung aus. Verständlich. Es fließt auch die eine oder andere Träne. Aber der Trainer ist nicht traurig, sondern vor allem froh, dass seine jungen Handballerinnen und Handballer nach ihren 28:0 Punkten aus der Meisterschaft in der Staffel 4 der Bezirksklasse – 529:123 Tore – mal gefordert worden sind.
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Es ist aber nicht nur ein Handball-Turnier, sondern irgendwie auch ein kulinarischer Treffpunkt: Papas der JSG-Kinder stehen draußen am Grillstand, und drinnen gibt es – klar – Süßigkeiten sowie viele andere Leckereien, die hin und wieder wichtiger zu sein scheinen als das Geschehen auf der Handball-Platte, auf der die Schiedsrichter in puncto Regeln immer wieder sehr gerne ein Auge zudrücken und etwa einen Schrittfehler auch einfach mal einen Schrittfehler sein lassen.
Die Portion Nutella, die Charlie gerade auf ihrer Waffel hat, fasziniert Papa Carsten immens. Er wird aufgeklärt. „Das ist geschmolzen“, sagt die Zehnjährige, die zwischen den Partien ihre kleine Handtasche trägt und, wenn sie nicht gerade als Feldspielerin aktiv ist, regelmäßig ihr Talent mit schon sehr starken Reflexen als Torhüterin aufblitzen sowie ihren Trainer Thomas Zeller jubelnd die Fäuste ballen lässt „Und“, betonte sie dann noch, „Nutella ist umsonst.“ Wer weiß, was diese Waffel mit der üppigen Umsonst-Beschichtung gekostet hat?
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Charlies Mannschaft hat auf jeden Fall sehr viel Spaß bereitet. Das hat vor allem auch daran gelegen, dass es dann hin und wieder doch so gewesen ist, als träfen sich gerade der SC Magdeburg und die Füchse Berlin. Es hat Pässe hinterm Rücken, sehr platzierte Würfe von fast allen Positionen auf die 1,60 Meter hohen Tore und eben auch Eisbeutel gegeben, wenn’s mal wehgetan hat.
Vor ihrem letzten Spiel haben die E-Jugendlichen der JSG Hattingen-Sprockhövel den ATV Dorstfeld (12:9), die DJK Saxonia Dortmund (17:13) und den TV Wanne 85 (18:10) geschlagen. Und einer ist in diesem Team überhaupt nicht zu übersehen gewesen: Frederik, der zehnjährige Taktgeber, in dem auffällig etwas mehr Handball-Talent steckt als in anderen, der einige Finessen dieses Sports schon längst verinnerlicht hat und der vor allem ein sehr, sehr mannschaftsdienlicher Spieler ist.
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