Arnsberg. Im Keller-Duell bei der SG Ruhrtal haben die Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel aber kein Torwart-Problem – ab der 23. Minute.

Das Keller-Duell in diesem kleinen Hexenkessel, der Ruhrtalhalle, in der sich nur die Anzeigetafel auf einem modernen Stand befindet, ist schon ein paar Minuten vorbei. Und Kai Müller ist sich ziemlich sicher, dass seine Mannschaft mit einer Abschlussquote von unter 50 Prozent aus dieser Partie gegangen ist.

„Damit kannst du kein Spiel gewinnen“, sagt der Trainer der Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel nach dem 22:26 (11:16) bei der SG Ruhrtal. „Es sei denn, du hast einen Andreas Wolff.“ Deutschlands Nationaltorwart in Weltklasse-Form.

Felix Botte bringt mehr Qualität ins Tor der HSG Hattingen-Sprockhövel

Nach einer kurzen Pause sagte Kai Müller dann aber auch: „So schlecht war Felix gar nicht. Aber er ist eben kein Andreas Wolff.“ Felix Botte, der HSG-Keeper, der nach 23 Minuten für den sehr glücklosen Michael Frorath gekommen war, hatte hin und wieder sogar fantastische Paraden in seinem Repertoire und in der zweiten Halbzeit trotz einiger missglückter Gegenstoß-Pässe großen Anteil daran, dass die Spielgemeinschaft in Arnsberg sogar hoffen durfte, eine Wende zu schaffen.

„Aber den Moment haben wir nicht hinbekommen“, sagte Kai Müller. Jenen Moment also, mal auf drei Treffer zu verkürzen und die SG Ruhrtal etwas rappelig werden zu lassen.

HSG Hattingen-Sprockhövel purzelt auf den vorletzten Tabellenplatz

Auffällig waren bei der HSG Hattingen-Sprockhövel, die den schlechtesten Angriff der Verbandsliga-Staffel 2 stellt und nun wieder auf den vorletzten Tabellenplatz gepurzelt ist, die vielen technischen Fehler. Die vor allem auf das Harz-Verbot in der Ruhrtalhalle zurückzuführen waren? „Das war natürlich ein Faktor, das steht außer Frage“, antwortete Kai Müller. „Aber ungeachtet der Harz-Thematik haben wir im Angriff viele Bälle leichtfertig abgegeben, und von unserer Abwehr hätte ich mir in der ersten Halbzeit eine andere Aggressivität gewünscht.“

Aber ungeachtet der Harz-Thematik haben wir im Angriff viele Bälle leichtfertig abgegeben, und von unserer Abwehr hätte ich mir in der ersten Halbzeit eine andere Aggressivität gewünscht.
Kai Müller, der Trainer der Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel

Vor allem in der Schlussphase des ersten Abschnitts kam dies – sehr negativ für die HSG – zum Tragen. Nachdem Kai Müller 5:05 Minuten vor der Pause beim 11:12-Rückstand eine Auszeit genommen hatte, in der Neil Diamonds Sweet Caroline nicht nur aus den Boxen, sondern auch aus den Kehlen der Ruhrtal-Fans lautstark zu hören gewesen war, warf sich die Mannschaft von Trainer Frank Moormann dank eines 4:0-Laufes einen schon komfortablen 16:11-Pausenvorsprung heraus.

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Was tun? Der HSG-Trainer stellte seine Deckung um, er ließ diese nun wesentlich offensiver agieren, zunächst mit Robin Hodde auf der vorgezogenen Position. Das funktionierte auch. „Aber dass wir zu Beginn der zweiten Halbzeit die Bälle verwerfen, hat uns auch nicht geholfen“, sagte Kai Müller, dessen Team nach dem Doppelschlag des zehnmaligen Ruhrtal-Torschützen Aaron Humpert mit 11:18 zurückgelegen hatte. Minus sieben nach 35 Minuten.

Kreisläufer Phillip Dobrodt trifft neunmal für die HSG Hattingen-Sprockhövel

Und dann war es halt so, dass sich die HSG Hattingen-Sprockhövel zwar wieder auf vier Treffer herankämpfte, zumal sie einen bärenstarken Mann am Kreis hatte, nämlich den neunmaligen Torschützen Phillip Dobrodt, aber eben den von Kai Müller genannten Moment nicht hinbekam. Gründe dafür gab es mehrere.

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Ein paar Beispiele: Magnus Neitsch stand bei einem Gegenstoß im Kreis; Kai Werthebach, der in diesem sehr, sehr dünn besetzten HSG-Rückraum mal wieder viel zu viel Last tragen musste, frei durch und Jonas Kilfitt von der Siebenmeter-Marke trafen den Pfosten. Und da waren auch noch Marcel Guder und Benedikt Zibirre, die häufig viel zu schnell in ihre Trillerpfeifen pusteten. Eine Gewissheit haben sie auf jeden Fall: Sie müssen nach dieser Begegnung, die Ruhrtal-Kapitän Veit Schmidt als Friss-oder-stirb-Spiel bezeichnet hat, nicht befürchten, als Auswärts-Schiedsrichter beschimpft zu werden.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 1:0, 1:2 (6.), 4:5, 7:5 (14.), 7:6, 8:6, 10:8, 10:10 (22.), 12:10, 12:11 (24.), 16:11 (Halbzeit), 18:11, 19:12, 19:14 (38.), 20:14, 21:15, 21:17 (46.), 22:18, 24:18 (53.), 26:20, 26:22.

HSG Hattingen-Sprockhövel: Frorath (1.-23.), Botte (23.-60.) – Jo. Jäger, Bayer, Gräf, Neitsch (4), Bothmann, Hodde (1), Kilfitt (2/1), Koch (n. e.), Werthebach (5), Dobrodt (9), Bockhacker (1), Filla (n. e.).

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