Witten. Im Nachholspiel gegen die DJK Eintracht Coesfeld zeigen die ETSV-Handballerinnen eine famose Leistung. Eine 14-malige Torschützin ragt heraus.
Besser kann man sich den Start in ein neues Jahr wohl kaum wünschen. Ausgerechnet im Nachholspiel gegen den Tabellenzweiten DJK Eintracht Coesfeld zeigten die Verbandsliga-Handballerinnen des ETSV Witten eine ihrer besten Saisonleistungen, holten mit dem 32:23 (13:11) am Montagabend einen immens wichtigen Sieg.
Ob es an der „Magie“ der Jahnsporthalle lag? „Wir trainieren ja montags immer hier. Ein wenig hatte ich schon im Gefühl, dass wir hier gut aussehen würden. Was wir im Training zuletzt gemacht haben, hat heute super funktioniert“, frohlockte ETSV-Trainerin Julia Lewe nach dem eindeutigen Sieg gegen die Münsterländerinnen, für die es erst die zweite Saisonniederlage war – nur am ersten Spieltag verlor Coesfeld mal in Soest mit 27:34.
Anne Schumacher wirft famose 14 Treffer für den ETSV Witten
Julia Lewe gab zwar nach der Begegnung zu bedenken, dass Coesfeld ohne seine Spielgestalterin Magda Hemker auskommen musste, gleichwohl trat der ETSV von Beginn an sehr selbstbewusst auf und zog gleich mal mit einem fulminanten Lauf auf 5:0 davon (7.). Der Gäste-Trainer nahm eilig seine erste Auszeit, wollte den Schwung der Wittenerinnen bremsen. Vor allem Linkshänderin Anne Schumacher, die zumeist auf der Rechtsaußen-Position zum Einsatz kam, war von den Coesfelderinnen überhaupt nicht in den Griff zu bekommen. Drei der ersten fünf ETSV-Tore gingen auf ihr Konto – am Ende waren es stattliche 14 Torerfolge für die ehemalige Hörderin.
Lesen Sie auch:
- Hallenfußball: So schnappt sich der SV Bommern den Titel
- ETSV Witten II feiert in Sundern den zweiten Saisonsieg
- BCC Witten landet doppelten Erfolg in NRW-Duellen
Zwar fanden die Gäste danach etwas besser ins Spiel, weil nun nicht mehr jeder Angriff der Wittener Frauen mit einem Treffer endete, doch man hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, die „Eisenbahnerinnen“ würden sich das noch aus der Hand nehmen lassen. Nach dem zwischenzeitlichen 6:4 (14.) gab‘s einen Zwischenspurt zum 12:7 (24.). Ein ganz großer Trumpf im Spiel der ETSV-Handballerinnen war die konsequente Defensivarbeit. Allen voran Jette Müller, Mara Achterberg und Norina Migat hielten die Abwehr zusammen, Coesfeld musste sich jeden Treffer hart erarbeiten. „Unsere Abwehr hat es heute Torhüterin Denise Wieczorek leicht gemacht, die aber auch einen richtig guten Tag erwischt hat“, so Julia Lewe.
Die allerdings nach dem nicht mehr ganz so überlegenen 13:11-Halbzeitstand zumindest kurz die Befürchtung hatte, das Pendel könnte nach dem Wechsel in die andere Richtung ausschlagen. Coesfeld verkürzte auch gleich auf 12:13 mit dem ersten Angriff, doch das war eher nur ein kurzes Strohfeuer. Der ETSV verlor den Faden keineswegs, hatte bis zum 18:13 (37.) wieder die volle Kontrolle, ließ die Gäste nie zu ihrem gefürchteten Tempospiel kommen. Bis zur 48. Minute (23:18) ließ die Lewe-Sieben den Tabellenzweiten noch ein wenig zappeln, schlug dann aber unnachgiebig zu und eilte auf 28:18 (52.) davon – die Entscheidung war längst gefallen. Tor Nummer 30 war dann Mona Hankewitz zum 30:20 vorbehalten, die Wittenerinnen feierten einen bemerkenswert glatten Heimsieg und fahren nun mit gestärktem Selbstbewusstsein zum schweren Auswärtsspiel beim HSC Haltern-Sythen (20. Januar, 17.30 Uhr).
„Das war heute mal ein Spiel, wo wirklich alles gepasst hat“, freute sich Julia Lewe. „Wir haben sehr wenige Fehler gemacht und hatten einen klaren Matchplan. Alle haben sich an ihre Aufgabe gehalten. Dass wir in den letzten beiden Einheiten konsequent das Umschaltspiel trainiert haben, hat sich bezahlt gemacht. Heute haben wir den mentalen Kampf gewonnen“, so die 34-Jährige. Ein Wermutstropfen indes war die Knieverletzung, die sich DJK-Spielerin Britta Reckers wenige Sekunden vor dem Abpfiff zuzog. „Das trübt unsere Freude über den Sieg natürlich“, zeigte sich auch Lewe betroffen.
ETSV: Richter, Wieczorek; Brendle (3), Reibold, Prior, Schmidt, Herrmann, Schumacher (14/4), Peter (4), Lünemann (3), Hankewitz (1), Müller (1), Migat (1), Achterberg (5).
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.