Sprockhövel. Ein Ex-Spieler der TSG Sprockhövel klopft oben an, ein anderer sucht eine neue Chance. Mit einem Quintett naht das Wiedersehen in der Oberliga.

Die Wege von Sprockhövel nach Wattenscheid sind kurz. Zahlreiche Fußballer sind in der jüngeren Vergangenheit von der TSG Sprockhövel zur SG Wattenscheid 09 gewechselt oder haben – wie jüngst Berkant Canbulut, der in Wattenscheid zuletzt mit elf Spielen nur noch Ergänzung war, – die umgekehrte Richtung gewählt.

Mit Nazzareno Ciccarelli und Lewin Alexander D’Hone sind zwei Spieler aber auch woanders untergekommen.

So lief die Saison der Ex-Spieler der TSG Sprockhövel in der Fußball-Regionalliga.

Nazzareno Ciccarelli (FC Rot-Weiß Erfurt)

Er hat wohl den größten Schritt gemacht. Der ehemalige Leistungsträger in der Offensive der TSG Sprockhövel wagte den Sprung in ein anderes Bundesland und kam beim FC Rot-Weiß Erfurt in der Regionalliga Nordost unter.

Nazzareno Ciccarelli überzeugte beim FC Rot-Weiß Erfurt.
Nazzareno Ciccarelli überzeugte beim FC Rot-Weiß Erfurt. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm

Der 26-Jährige überzeugte voll und ganz, war von Anfang an Stammspieler bei den Erfurtern, die sich lange ein Duell mit Energie Cottbus um den Meistertitel lieferten, am Ende der Saison aber hinter Cottbus und Carl Zeiss Jena auf Rang drei abschlossen. Ciccarelli kam in 29 Spielen zum Einsatz, erzielte dabei sieben Tore, darunter mehrere Elfmeter, und bereitete acht Treffer vor. Es wäre keine große Überraschung, wenn der gebürtige Herner Angebote aus der 3. Liga bekommen und es somit in den Profibereich schaffen würde.

Lewin Alexander D’Hone (Wuppertaler SV)

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Lediglich der SC Preußen Münster war noch stärker. Der Wittener und Ex-Sprockhöveler Lewin Alexander D’Hone landete mit dem Wuppertaler SV in der abgelaufenen Spielzeit in der Regionalliga West auf dem zweiten Platz. Seine Einsatzzeiten waren dabei überschaubar. Zwar stand der 22-jährige Offensivmann in 23 Partien auf dem Platz und erzielte zwei Tore, doch fast immer wurde er nur eingewechselt und war daher kein wichtiger Faktor.

Deshalb hat sich D’Hone für die kommende Spielzeit auch dem SV Lippstadt angeschlossen und hofft somit auf mehr Einsatzminuten in der Regionalliga. „Das ist eine Verpflichtung, die uns direkt weiterhilft. Lewin ist kein Spieler mehr, der an den Seniorenfußball herangeführt werden muss. Ich bin mir sicher, dass er bei uns in der kommenden Saison für mächtig Wirbel sorgen wird“, sagte Lippstadts Sportdirektor Dirk Brökelmann zum Transfer.

Eduard Renke (SG Wattenscheid 09)

Bei der TSG Sprockhövel sollte er in der Offensive eine große Rolle spielen, entschied sich jedoch für den Weg zur SG Wattenscheid 09 und kam dort in der vergangenen Spielzeit auf 22 Einsätze. Ein Torerfolg blieb ihm jedoch verwehrt. Meistens kam Renke nur von der Bank. Seinen Vertrag hat er verlängert und hofft nun, in der kommenden Spielzeit eine wichtigere Rolle zu spielen – dann in der Oberliga.

Felix Casalino (SG Wattenscheid 09)

Beim spannenden Saisonfinale ließ sich Casalino auf der Anlage der TSG Sprockhövel blicken, unterstützte sein Ex-Team. In der kommenden Saison wird er wohl als Gegenspieler an der Eickerstraße auflaufen. Denn wie Renke hat auch Casalino seinen Verbleib beim Regionalliga-Absteiger SG Wattenscheid 09 bekanntgegeben.

Der Offensivmann kam in der abgelaufenen Spielzeit auf 20 Einsätze für die Wattenscheider, erzielte dabei drei Tore: eine doch ausbaufähige Bilanz. Casalino bezeichnete die Lohrheide zuletzt dennoch als „zweites Zuhause“ und möchte mithelfen, den Verein wieder aufzubauen.

Tom Sindermann (SG Wattenscheid 09)

Glasklarer Stammspieler in der vergangenen Saison war Tom Sindermann. In 31 Spielen stand der 25-Jährige über 90 Minuten auf dem Feld, war auch mal Kapitän. Er ist der Dauerbrenner an der Lohrheide – und bleibt dem Verein trotz des Abstiegs ebenfalls erhalten. Er soll eine Schlüsselrolle im Zentrum übernehmen und soll die Wattenscheider zurück in die Regionalliga führen.

Phil Britscho (SG Wattenscheid 09)

So wohl wie Felix Casalino fühlte sich Phil Britscho in Wattenscheid nie. Der Außenverteidiger war Stammspieler beim Traditionsverein, absolvierte hinten links 23 Spiele, wird den Klub aber nun verlassen – auch, weil er und seine ganze Familie häufiger übel beschimpft wurden. Der Klub stellte sogar eine Strafanzeige. Nach drei Jahren sucht sich der 23-Jährige nun einen anderen Verein.

Auch die ehemaligen Sprochköveler Emre Yesilova (elf Spiele, drei Tore, verlässt den Verein), Mike Lewicki (vier Spiele, bleibt beim Klub) und Bruno Staudt (16 Spiele, verlässt den Verein aus beruflichen Gründen) spielten in der vergangenen Saison bei der SG Wattenscheid 09.

Finn Heiserholt bekommt beim FC Schalke 04 gleich drei Rollen

Schon länger weg von der TSG Sprockhövelsind Elsamed Ramaj und Finn Heiserholt.

Der 26-jährige Verteidiger Heiserholtwechselte zur Saison 2017/2018 von Sprockhövel zum FC Schalke 04 II. Nach einer Zeit beim SV Lippstadt, bei dem er auch Kapitän war, wird er in der kommenden Saison erneut für Schalkes Reserve spielen. Dort soll er Spieler, aber auch Video-Analyst sein und auf der Geschäftsstelle arbeiten.

Finn Heiserholt lief beim SV Lippstadt als Kapitän auf.
Finn Heiserholt lief beim SV Lippstadt als Kapitän auf. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Elsamed Ramaj spielte nur in der Saison 2017/2018 in Sprochkövel. Danach überzeugte er beim 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga und wurde mit einem Drittliga-Vertrag beim FC Hansa Rostock belohnt. Vier Partien absolvierte er im Profibereich. Dann ging es zum VfB Lübeck, mit dem er in die 3. Liga aufstieg und dort noch einmal 23 Spiele machte. Es folgten Stationen bei den Kickers Offenbach und Alemannia Aachen. Nun verlässt der 27-Jährigem der lange verletzt war, den Verein. Der neue Klub steht noch nicht fest.

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