Wattenscheid. Der Umbruch bei der SG Wattenscheid 09 nimmt Formen an: 15 Abgänge hat der Klub nun offiziell gemacht. Einige Entscheidungen stehen aus.

Wie groß der personelle Umbruch bei der SG Wattenscheid 09 nach dem sportlichen Abstieg aus der Regionalliga wird, hatte sich in den vergangenen Tagen angedeutet – nun ist das Bild klar. 15 Abgänge hat der ehemalige Bundesligist am Donnerstagmittag bekanntgegeben. Viele Namen darauf waren bereits bekannt, einige sind aber auch neue Namen.

So wird Julian Meier sich einen neuen Klub suchen. Der offensive Mittelfeldspieler war im vergangenen Jahr unmittelbar vor Ende des Transferfensters zur SGW gestoßen und hatte mit einigen Toren auch Anteil an der guten Serie im Herbst. Im Saisonverlauf verlor er aber seine Rolle, es passte sportlich nicht mehr – die SGW entschied sich gegen eine weitere Zusammenarbeit.

SG Wattenscheid 09: Britscho immer wieder Ziel von Anfeindungen der Fans

Ebenfalls neu auf der Liste der Abgänge ist Phil Britscho, Sohn von Trainer Christian Britscho. Eine Entscheidung, der weniger sportliche Gründe hat: Phil Britscho war in den vergangenen zwei Jahren hinten links gesetzt, wenn er fit war. Teile der Wattenscheider Fans haben sich aber in den vergangenen Saison sowohl auf Phil Britscho als auch auf den Trainer als Sündenböcke eingeschossen.

Phil Britscho gegen Schalkes Daniel Kamkam Kyerewaa – Britscho war bei Wattenscheid 09 hinten links gesetzt.
Phil Britscho gegen Schalkes Daniel Kamkam Kyerewaa – Britscho war bei Wattenscheid 09 hinten links gesetzt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Bitterer Tiefpunkt waren die Anfeindungen kurz vor dem Saisonende, in der die Familie Britscho weit unter der Gürtellinie anonym beschimpft wurde. Der Klub stellte Strafanzeige. Die Personalie geriet allen Beteiligten zu sehr in den Fokus – nach drei Jahren und rund 50 Spielen verlässt der unter anderem beim VfL Bochum ausgebildete Phil Britscho die SGW.

Yesilova, Canbulut und Yildiz gehen

Offiziell sind nun auch die Abgänge dreier verdienter Wattenscheider: Emre Yesilova, Berkant Canbulut und Umut Yildiz – alle drei mit großen Verdiensten im Aufstiegsjahr, aber aus unterschiedlichen Gründen in der vergangenen Saison nicht in der erhofften starken Rolle. Yildiz möchte weiter in der Regionallliga spielen, Canbulut und Yesilova haben zuletzt lange Verletzungsphasen hinter sich. (Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.) Wattenscheid 09 oder Düren? FCD hofft auf „Gnade vor Recht“(Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.) Wattenscheid 09 oder Düren? FCD hofft auf „Gnade vor Recht“

Außerdem verabschiedet wurden die beiden Keeper Kilian Neufeld und Bruno Staudt – Neufeld wollte nur in der Regionalliga bleiben, Aufstiegstorwart Staudt verlässt die SGW aus beruflichen Gründen. Wattenscheid ist noch auf der Suche nach einem erfahrenen Torwart.

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Bereits vor einer Woche im Mannschaftskreis waren Timm Esser, Steve Tunga, Omar Jessey Timur Kesim, Simon Roscher und der dritte Torwart Seiya Ihara verabschiedet worden. Auch Eigengewächs Ensar Candag verlässt den Klub, genau wie Moritz Hinnenkamp nach einem Jahr, beide spielten sportlich kaum eine oder keine Rolle in der vergangenen Saison.

Lerche, Sané und Sindermann sind offen

Drei Namen sind damit noch offen: Dennis Lerche, Kim Sané und Tom Sindermann. Alle drei würde der Verein gerne halten – bei Torjäger Lerche ist kurzfristig mit einer Entscheidung zu rechnen.

Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo zu den Abgängen: „Wir bedanken uns bei allen Jungs, die uns aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen. Bei einigen sind es berufliche oder private Gründe, bei anderen sportliche oder gesundheitliche Gründe. Wir danken allen für ihren Einsatz, jeder von euch ist weiterhin ein gern gesehener Gast im Lohrheidestadion!“

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