Sprockhövel. Es hat gerade noch so gereicht. Die TSG Sprockhövel spielt weiterhin in der Oberliga. Drei Themen waren für das glückliche Ende ausschlaggebend.

Im letzten Spiel, 16 Minuten vor Schluss fiel es, das entscheidende Tor für die TSG Sprockhövel. Marcel Weiß sicherte mit seinem Treffer ein weiteres Jahr Oberliga, der Sturz in die Westfalenliga – und somit auch das Derby gegen den SC Obersprockhövel – wurde verhindert.

Diese drei Punkte waren für den Klassenerhalt der TSG Sprockhövel entscheidend.

Die Ruhe im Verein und im Team der TSG Sprockhövel

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Platz 16 in der Hinrunde mit 15 Punkten aus 17 Spielen. Platz 15 in der Heimtabelle mit 20 Punkten aus 17 Spielen. Der erste Sieg am fünften Spieltag, auf den direkt wieder zwei Niederlagen folgten, Rang 18 am siebten Spieltag und in der ganzen Saison keine bessere Platzierung als Rang 13. Am Ende von neun Spieltagen stand die TSG Sprockhövel in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz, 18 Spieltage nur einen oder zwei Ränge davor. Und dennoch behielt der Klub die Ruhe.

So gut wie nie hatte man von außen den Eindruck, das Team würde an sich zweifeln, Tiefschläge wurden zahlreich eingesteckt. Mal dauerte es auch etwas, bis das Team selbst zurückkam. Doch es war fast immer eine Frage nach dem Wann und nicht nach dem Ob – mit Ausnahme der Anfangsphase der Saison, als die Rädchen des neu zusammengestellten Mannschaftsgefüges noch aneinanderkrachten, statt gemeinsam für Fortschritt zu sorgen.

Auch der Verein blieb ruhig, die Führung der Fußballabteilung ließ nach den Partien keinen Zweifel am Trainerteam aufkommen, verlängerte in der Winterpause zu einem Moment, an dem andere Vereine vermutlich die sanfte Variante der Reißleine gewählt hätten. Am Ende zahlte sich das aus.

Die guten Transfers der TSG Sprockhövel

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Es war ein riesiger Umbruch, den die TSG vor der Saison absolvierte. Viele Stammspieler wie Nazzareno Ciccarelli, Lewin D’Hone oder Christian Antwi-Adjej verließen den Verein. Von den Stützen der Vorsaison blieben Innenverteidiger Jasper Stojan und Mittelfeldspieler Marcel Weiß. Hinzu kamen die jungen Simon Hendel, der langzeitverletzte Philipp Knälmann, Mick Steffens und Max Michels.

Schönheitsarbeiten reichten da nicht mehr, das Fundament der Mannschaft wurde einmal eingerissen und musste neu aufgebaut werden – und das mit ganz wenig Zeit. Natürlich, bei der Masse an zwingend notwendigen Wechseln, konnte nicht jeder sitzen. Von Eren Albayrak, Can Bayrakli und Nazar Partuta hatte man sich trotz ihrer ersten Schritte auf diesem Niveau sicherlich ein wenig mehr Druck auf die etablierten Kräfte erhofft. Sky Krzysztofiak, Felix Sauer, Kiyan Gilani, Agon Arifi, Ishak Dogan und Dominik Wasilewski machten viele Höhen, aber auch einige Tiefen im Laufe der Saison mit.

Zeigt eine starke Saison im Trikot der TSG Sprockhövel: Hendrik Höh.
Zeigt eine starke Saison im Trikot der TSG Sprockhövel: Hendrik Höh. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Deniz Duran, Hendrik Höh, Joshua Perea Torres, Levin Müller, Tobias Eurich, Maximilian Dagott und Yunus-Emre Cakir jedoch erfüllten die Erwartungen voll und ganz, teilweise übertrafen sie sie sogar, wie im Fall von Hendrik Höh, der mit seinen 19 Jahren eine extrem starke Ruhe ausstrahlt und schon jetzt zu den stärksten Torhütern der Liga gehört. Denn man darf nicht vergessen: Die Mannschaft, mit der die TSG in der Oberliga Woche für Woche auflief, ist eine der jüngsten der ganzen Liga. Ishak Dogan ist mit seinen 32 Jahren der Routinier im Kader. Danach kommen Marcel Weiß mit 28 Jahren, Joshua Perea Torres mit 27 und Jasper Stojan und Agon Arifi mit 25. Alle anderen Spieler sind Anfang 20 oder sogar noch jünger.

Die Regularien in der Oberliga Westfalen

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Für diesen Punkt kann die TSG Sprockhövel rein gar nichts, es ist ihr auch nicht vorzuwerfen und auch nicht das Suchen des Haares in der Suppe, sondern eine glückliche Fügung, die es auszunutzen galt. Nur zwei von 18 Mannschaften mussten am Ende dieser Saison in die Westfalenliga absteigen.

Zum Vergleich: In der Oberliga Niederrhein gehen gleich sechs von 21 Teams in die Landesliga runter. Dort reichen selbst 45 Punkte nicht, in zugegeben mehr Spielen, um sich weiterhin Oberligist nennen zu dürfen.

Ein Blick ging deshalb auch immer auf den Abstiegskampf der 3. Liga, den Borussia Dortmunds zweite Mannschaft schlussendlich souverän meisterte. Ein Abstieg der Dortmunder hätte einen langen Rattenschwanz in die unteren Ligen nach sich gezogen. Und nachdem klar war, dass sich der 1. FC Kaan-Marienborn aus der Regionalliga zurückzieht und daher weniger West-Teams in die Oberliga absteigen, war klar, dass der TSG Rang 16 zum Klassenerhalt reichen würde.

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