Finntentrop. Die TSG Sprockhövel zeigt zum schlechtesten Zeitpunkt eine ganz schwache Leistung und muss dem ASC Dortmund danken. Es kommt zum Nerven-Showdown.

Es ist diese Art von einem Spiel, an dem man nur wachsen kann. Die große Chance vor Augen, der Klassenerhalt zum Greifen nah und dennoch muss man ruhigen Kopf bewahren, darf die taktische Disziplin nicht vernachlässigen. So war die Ausgangslage für die TSG Sprockhövel im vorletzten Spiel der Fußball-Oberliga 2023 bei der bereits sicheren SG Finnentrop-Bamenohl.

Scheinbar war sie zu schwer zu verarbeiten. Die TSG unterlag mit 1:5 und weil die Konkurrenz aus Siegen und Erndtebrück punktete, liegen die Sprockhöveler vor dem letzten Spieltag nun auf dem drittletzten Rang und somit dem letzten Nicht-Abstiegsplatz. Nur ein Punkt Vorsprung ist es auf Erndtebrück, das Pfingstmontag im Heimspiel den SV Schermbeck empfängt, während die TSG den Meister FC Gütersloh begrüßt und die Sportfreunde Siegen beim TuS Bövinghausen antreten.

TSG Sprockhövel lässt sich viel zu leicht überspielen

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Die TSG, bei der sich Max Michels wie schon in der Vorwoche ins Abwehrzentrum fallen ließ, legte schwungvoll los, kam über die linke Offensivseite um Deniz Duran und Simon Hendel zu ersten Durchbrüchen, die aber nichts einbrachten.

Doch dann reichte ein einfacher Chipball über die hoch stehende Abwehrkette den Hausherren für die Führung. Rafael Corchero startete im richtigen Moment, entwischte Michels und blieb auch vor Hendrik Höh im Tor der TSG sicher (11. Minute).

Joshua Perea Torres vergibt leichtfertig

Nun war sie wieder gefragt, die Widerstandsfähigkeit der Sprockhöveler. Das Team von Trainer Yakup Göksu versuchte, Finnentrop mit diagonalen Seitenwechseln auseinanderzuziehen, die SG antwortete mit langen Bällen. Einer dieser führte zu einer Doppelchance, doch erst rettete Höh, dann zielte der nachrückende Offensivmann unbedrängt deutlich zu hoch und dann wurde ein zweiter Treffer wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen.

Die riesige Chance zum Ausgleich vergab Joshua Perea Torres, der im Sturm statt des gelbgesperrten Dominik Wasilewski, des müden Agon Arifi und des im Kader fehlenden Sky Krzysztofiak begann, dann leichtfertig.

Eine Flanke nahm er gut an und hatte ganz viel Platz. Doch er bekam den Ball nicht richtig verarbeitet, statt mit Konsequenz aus fünf Metern einfach aufs Tor zu schießen, versuchte er noch einen Mitspieler in Szene zu setzen und scheiterte logischerweise. Der TSG fiel nicht viel ein, immer wieder kam Simon Hendel zum Flanken, ansonsten fehlten aber Strukturen, die offensiv für Gefahr sorgen könnten, weshalb Trainer Göksu auch Perea Torres zu mehr Bewegung im Sturm aufforderte.

Sportfreunde Siegen und TuS Erndtebrück punkten, ASC gleicht gegen Erndtebrück in der 89. Minute aus

Die Partie plätscherte ohne Aufreger vor sich hin – und dann machte es sich die TSG noch einmal selbst ganz schwer. In der 40. Minute erreichte der nächste lange Ball Finnentrops Tobias Kleppel. Dessen Versuch aus spitzem Winkel wehrte Höh ab, der Ball prallte aber zu Moritz Thöne, der völlig alleine – alle Sprockhöveler hatten lediglich auf den Ball, nicht auf den einzigen weiteren Gegenspieler in der Nähe geschaut – einschob.

0:2, und Abstiegsrang 17 zur Pause, da der TuS Erndtebrück gegen den ASC 09 Dortmund und die Sportfreunde Siegen gegen die SpVgg Vreden zeitgleich führten. Immerhin glich der ASC 09 Dortmund gegen Erndtebrück noch aus und sorgte dafür, dass die TSG den Klassenerhalt weiterhin in der eigenen Hand hat.

Nächster Chipball hinter die Kette, nächster Treffer der SG Finnentrop-Bamenohl

Denn auch im zweiten Spielabschnitt gelang es den Gästen nicht, wirklich gefährlich zu werden. Im Gegenteil. Nach einer Stunde flog ein weiterer Chipball hinter die Kette der TSG. Erneut Corchero blieb cool und hob den Ball über Höh hinweg zum 3:0 und somit zur Entscheidung.

Daran änderte auch der Treffer von Joshua Perea Torres im Fallen mit dem Rücken zum Tor in der 75. Minute nichts mehr, zumal die TSG defensiv weiterhin ausgelaugt agierten und viel zu große Räume präsentierten. Diese nutzte Phillip Hennes mit einem schönen Lupfer zum 4:1 und Oussama Anhari nach einem Konter zum 5:1 – die TSG konnte sogar noch froh sein, dass Finnentrop-Bamenohl nicht noch mehr Treffer erzielte, so schlecht stellte sie sich an diesem Tag an.

SG Finnentrop/Bamenohl - TSG Sprockhövel 5:1 (2:0)

  • Tore: 1:0 Corchero (11. Minute), 2:0 Thöne (42.), 3:0 Corchero (62.), 3:1 Perea Torres (75.), 4:1 Hennes (79.), 5:1 Anhari (85.)
  • TSG: Höh - Hendel (57. Arifi), Dogan, Dagott, Michels, Müller - Weiß, Cakir (62. Gilani), Steffens (87. Friedenberg) - Duran, Perea Torres

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