Hattingen. Die Nachfolger von Dirk Sörries waren beim TuS Hattingen schnell gefunden. Warum sie ihre Aufgabe als Chance und nicht als Risiko wahrnehmen.

Es ist ein dicker Schlussstrich, den der TuS Hattingen am liebsten schon jetzt unter diese so verkorkste Saison in der Fußball-Bezirksliga ziehen würde. Von Anfang bis Ende zogen sich die Personalprobleme, die den Traditionsverein ganz tief in den Tabellenkeller drückten. Der Abstieg in die Kreisliga A steht seit dem vergangenen Wochenende fest, am Sonntag ist spielfrei.

„Wenn wir zusammengeblieben wären, mit dem Kader, den wir am Anfang der Saison hatten, hätte es für den Klassenerhalt gereicht. Nun wollen wir die Saison aber vernünftig zu Ende bringen. Aber klar, das war keine schöne Zeit“, sagt Serkan Aydin, der gemeinsam mit seinem Cousin Yusuf in der kommenden Saison das Traineramt von Dirk Sörries übernehmen wird, der sich wiederum der DJK TuS Körne in Dortmund anschließt.

TuS Hattingen vollzieht einen Umbruch auf allen Ebenen

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Diese neue Aufgabe sei definitiv eine Chance, ein Risiko ob der komplizierten Angelegenheit nach dem Abstieg sieht Serkan Aydin nicht. „Es gibt einen Umbruch und eine Verjüngung auf allen Ebenen“, sagt er und meint damit neben einer neuen Kaderstruktur auch den Vorstand, der sich zuletzt schon neu aufstellte. Die Gespräche über ihre neuen Aufgaben als Spielertrainer seien konkreter geworden, als Dirk Sörries bekanntgab, dass er sich beim TuS zurückzieht.

„Es war sehr kurzfristig, auch jetzt laufen noch Gespräche. Wir sind noch am Anfang unserer Planung, aber es ist eine spannende Aufgabe, eine große Herausforderung“, sagt Serkan Aydin. Er und auch sein Cousin Yusuf kennen die Rolle als Co-Trainer von Dirk Sörries gut, Yusuf war auch schon unter Seung-Man Hong Assistent. Nun rücken beide aber zum ersten Mal in die erste Reihe und sind hauptverantwortlich.

Gespräche mit ersten Zugängen stehen kurz vor dem Abschluss

„Wir sind die Aydins, eine Großfamilie“, sagt Yusuf Aydin lachend. Vielmehr seien sie „eine Fußballerfamilie. Wir wollen volle Power auf dem Platz sehen, wollen nach vorne spielen und Tore schießen“, so Yusuf Aydin über den angefachten Spielstil. Das Wichtigste sei dabei, dass alle an einem Strang ziehen.

Serkan Aydin freut sich auf die Herausforderung als Cheftrainer beim TuS Hattingen.
Serkan Aydin freut sich auf die Herausforderung als Cheftrainer beim TuS Hattingen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Aktuell machen die beiden neuen Trainer von ihrem großen Netzwerk Gebrauch, um nach neuen Spielern zu suchen. Beide spielten auch schon gemeinsam bei Hedefspor Hattingen und beim TuS Heven, Serkan zudem beim SC Obersprockhövel und der TSG Sprockhövel.

„Wir sind nicht nur Cousins, sondern auch Freunde“, sagt Yusuf daher auch. Die ersten Transfers für die kommende Saison sollen bald bekanntgegeben werden, Gespräche würden schon geführt, seien auch weit fortgeschritten, aber noch nicht spruchreif.

Die Jugend soll in den Fokus rücken

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Klar ist aber auch, dass ein möglicher direkter Wiederaufstieg nicht nur mit externen Zugängen funktionieren wird. Die zahlentechnisch gut aufgestellte Jugend soll ebenfalls einen Platz beim TuS finden. „Wir werden ältere Spieler dabei haben, die werden wir brauchen. Aber wir wollen viele Spieler aus der eigenen Jugend integrieren. Das ist uns sehr wichtig. Wir haben schon in der Rückrunde gesehen, dass dort einige das Potenzial haben, den Weg mit uns erfolgreich zu bestreiten“, so Yusuf Aydin.

All das soll dazu führen, dass der Verein seine vielen und treuen Anhänger – der TuS hatte trotz der katastrophalen Saison einen annehmbaren Schnitt an Zuschauenden – wieder begeistert.

Yusuf Aydin: „Wir wollen die Stimmung zu unseren Gunsten kippen. Der neue Weg, den wir gehen, ist spannend und aufregend für uns. Zunächst geht es aber darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen und Dirk Sörries sowie alle Spieler, die gehen, gebührend zu verabschieden.“

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