Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel kommt gegen Obercastrop zurück – und reißt sich die Punkte-Chance selbst ein. Damit hatte der Trainer nicht gerechnet.
Dawid Ginczek raufte sich die Haare, mit denen er nach einer Flanke von der linken Seite gerade noch haarscharf am Ball vorbeigesegelt war. Der SC Obersprockhövel legte beim 2:5 in der Fußball-Westfalenliga einmal mehr einen engagierten Start gegen den SV Wacker Obercastrop hin – um dann aber auch einmal mehr defensiv Probleme zu offenbaren.
Beim ersten Angriff der Hausherren brachen sie über die rechte Seite durch – der SCO zeigte sich naiv herausstürmend in den Zweikämpfen – die Hereingabe kam leicht abgefälscht zu Bakir Basic, der aus der Drehung zum 1:0 traf und SCO-Kapitän Patrick Dytko vor Frust abwinken ließ.
SC Obersprockhövel: Aaron Kuhlmann verhindert das frühe 0:2
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Die Sprockhöveler hatten dann Glück, dass es kurze Zeit nicht später schon 2:0 stand, als Torhüter Aaron Kuhlmann im Eins-gegen-eins lange stehenblieb und den gegnerischen Stürmer so gerade noch am Torerfolg hindern konnte. Ein Aufreger auf der anderen Seite war dann ein vermeintliches Handspiel der Gastgeber. Der Unparteiische entschied sich jedoch gegen einen Strafstoß.
„Wir hätten einen Elfer bekommen müssen, aber das passiert eben“, so SCO-Trainer Robert Wasilewski. Noch dicker kam es für den SC Obersprockhövel dann zu Beginn der zweiten Hälfte, als ein Doppelpass der Gastgeber zu einem freien Abschluss aus dem Sechzehner und dem 0:2 aus SCO-Sicht führte. „Wir haben beide Anfangsphasen verschlafen“, kritisierte Wasilewski.
Sidney Rast findet die Schnittstelle und leitet die Aufholjagd ein
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Doch seine Elf bewies im Folgenden Moral. Mit Tempo und einem funktionierenden Spielaufbau kamen die Gäste immer besser ins Spiel, vergaben zunächst aber die Chancen vor dem gegnerischen Kasten. Noch einmal hoffen ließ die Wasilewski-Elf dann jedoch ein Angriff über Sidney Rast, der ein Auge für Arber Berbatovci hatte. Der wiederum behielt die Nerven, umkurvte den Keeper, und brachte seine Mannschaft in der 70. Minute wieder ran.
Angestachelt von dem Anschlusstreffer zeigte sich der SCO nun mit einer noch größeren Dominanz auf beiden Seiten des Feldes. Und das zahlte sich zunächst auch aus: Nach einem Zuspiel von Arber Berbatovci fasste sich Partick Dytko aus 18 Metern ein Herz und schlenzte den Ball nur wenige Minuten später sehenswert zum 2:2 in den Kasten.
Ein Einwurf reicht für Unruhe in der Hintermannschaft des SCO
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Mit dem Ausgleich durch den Offensivmann deutete vieles daraufhin, dass für den SCO nun sogar noch mehr möglich ist. „Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet, dass wir dieses Spiel noch verlieren können“, gab Wasilewski zu. Doch stattdessen brachte ein Duseltor der Gastgeber abermals einen SCO-Rückstand.
Ein Einwurf von Obercastrop brachte Unruhe im SCO-Sechzehner, ein Abpraller landete glücklich bei den Gastgebern, die zur erneuten Führung trafen. Zu offen war die Wasilewski-Elf dann hingegen im Folgenden, als ein einfacher Steckpass der Obercastroper ausreichte, um die Abwehr zu überwinden und so die Entscheidung brachte.
„Das waren drei geschenkte Tore“
Letztlich legten die Gastgeber sogar noch den fünften Treffer nach. Der SCO hat vier Spieltage vor Schluss fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. „Das waren drei geschenkte Tore. Es passiert uns einfach zu oft, dass wir unnötige Gegentore bekommen und als Mannschaft schlecht verteidigen“, kritisierte Wasilewski, dessen Spieler aber schlicht auch einfach zu häufig aggressiv ins Eins-gegen-eins ging, statt sich auch mal fallen zu lassen. Waren sie dann ausgespielt, gab es sehr große Räume hinter ihnen – die nicht nur Obercastrop in dieser Saison nutzte.
SV Wacker Obercastrop - SC Obersprockhövel 5:2
Tore: 1:0 (6.), 2:0 (52.), 2:1 Arber Berbatovci (70.), 2:2 Patrick Dytko (76.), 3:2 (78.), 4:2 (86.), 5:2 (89.)
SCO: Kuhlmann, L. Seitz (67. Rast), Budde (46. Kamperhoff), Ginczek, Monse, Özkan, Berbatovci, M. Majewski (54. J. Seitz), Dytko, Gottesbüren, Dudda.
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