Wuppertal. Lethargisch, dann kraftvoll: So ist der Auftritt der SF Niederwenigern in Vohwinkel. Ein tieferlegendes Problem wird klar. Zwei Wechsel tun gut.
Es sah lange aus wie ein Spiel, in dem es für beide Teams um nichts mehr geht. Doch dann lieferten die Sportfreunde Niederwenigern doch noch und erhalten durch den 3:1-Erfolg beim FSV Vohwinkel die – wenn auch unwahrscheinliche – Chance auf den Oberliga-Aufstieg.
Die allererste Voraussetzung dafür war und ist es aber, dass die Hattinger jede einzelne verbleibende Partie gewinnen. Und auf dem Weg dorthin, taten sie sich in Wuppertal zunächst sehr schwer. Denn trotz des versuchten Pressings legten die Sportfreunde eine erste halbe Stunde hin, in der es an der letzten Entschlossenheit fehlte und in der vor allem die Abstände zwischen Abwehr und Angriff zu groß waren.
Sportfreunde Niederwenigern tun sich mit der Gestaltung des eigenen Spiels sehr schwer
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Wirklich große Torchancen gab es so weder für die Gäste, noch für die Hausherren, die jedoch immerhin einmal über das Tor zielten. Die Sportfreunde offenbarten Probleme dabei, sich Torchancen herauszuspielen. In Abwesenheit des nun schon lange ausfallenden Marc Rapka fehlt trotz der Bemühungen von Schevan Rascho und Nick Hillmann auf den offensiven Außenpositionen der Zug zum Tor. Wenn dann auch noch Dominik Enz oder der diesmal startende Daiki Matsubara im Sturmzentrum abgemeldet sind und sich die Bälle nicht selbst abholen, wird es schwer.
„Ich fand, wir haben es in den ersten fünf Minuten gut gemacht. Da hatten wir ein, zwei gute Situationen. Danach war unser Spiel aber sehr fehlerhaft, es fehlte an Tempo, es war lethargisch und statisch“, sagte SFN-Trainer Marcel Kraushaar.
Und dann sorgte ein Gegentor für noch mehr Fragezeichen im Hattinger Spiel. Vohwinkels Nick Niewalda lief einfach mal los, wurde 30 Meter lang nicht attackiert und schloss von der Strafraumkante ab. Kraftvoll war der Schuss wahrlich nicht, aber platziert genug, um Jan Dehl im Sportfreunde-Tor zu überwinden.
Eine Ansprache und zwei Wechsel sorgen für ein anderes Gesicht
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Die Hattinger schüttelten sich einmal und legten nun auch in den Zweikämpfen einen Zahn zu – und schon hatten sie das Glück des Tüchtigen. Wie schon in der Vorwoche gegen den SC Velbert sorgte ein etwas kurioses Tor für den Ausgleich. Schevan Rascho schlug den Ball per Freistoß in den Strafraum, Wuppertals Torhüter flog daran vorbei, sodass Jordi Barrera gar nicht mehr ausweichen konnte und die Kugel zum 1:1 ins Tor abfälschte.
Mit einem blauen Auge ging es für die Sportfreunde in die Kabine, in der SFN-Trainer Marcel Kraushaar scheinbar die richtigen Worte fand. „Zum Glück konnten wir den Rückstand noch vor der Pause korrigieren. In der Pause habe ich den Jungs klargemacht, was wir uns vorgenommen haben und wofür wir auch stehen wollen. Mit zwei Wechseln haben wir unser Anliegen dann auch unterstrichen“, so Kraushaar, der Dominik Enz für Daiki Matsubara und Paul Renneberg für Nick Hillmann brachte und so vor allem das eigene, aggressive Anlaufverhalten verbesserte.
Sergej Stahl zeigt einmal mehr seine Kopfballstärke
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Die Hattinger waren so im zweiten Spielabschnitt deutlich präsenter, legten eine andere Körpersprache an den Tag und erzwangen so auch mehr Möglichkeiten. Die beste vergab Schevan Rascho, als er zentral aus 14 Metern zu hoch zielte. Dennoch kamen die Einschläge dem Wuppertaler Tor immer näher – und dann war es einmal mehr Sergej Stahl, der bei einem Eckball lange an der Strafraumkante wartete, um dann vorne reinzustoßen und den Ball zum 2:1 ins Tor zu wuchten. Als Vohwinkel in der Abwehr aufmachte, konterten sich die Hattinger sogar noch zum 3:1 durch den Kopfball von Dominik Enz.
Der Aufstieg ist somit immer noch möglich, auch wenn Union Frintrop mit 6:1 beim SV Wermelskirchen siegte und in den verbleibenden zwei Partien somit nur noch einen Punkt braucht. Kraushaar: „Wir haben aber so oder so noch den Auftrag, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen. Denn mit den Spielen gegen Tusem Essen und Steele greifen wir indirekt noch in den Abstiegskampf mit ein.“
FSV Vohwinkel - SF Niederwenigern 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 (35. MInute), 1:1 Barrera (44.), 1:2 Stahl (74.), 1:3 Enz (81.)
SFN: Dehl - Schütte, Stahl, Heufken (37. Barrera), Lümmer- Gipper, Machtemes, Adolphs (66. Peterburs) - Rascho (71. Kalongi), Hillmann (46. Renneberg), Matsubara (46. Enz)
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