Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel macht es gegen den TuS Ennepetal erst richtig gut. Doch dann fehlt die taktische Cleverness. Das sagt der Trainer dazu.

Dawid Ginczek ließ seiner Wut freien Lauf. „Das kann doch einfach nicht wahr sein“, schrie der Offensivspieler des SC Obersprockhövel nach seiner Auswechslung in der 86. Minute.

Gerade eben hatte der TuS Ennepetal im Kreispokal-Viertelfinale tatsächlich noch den 4:4-Ausgleich erzielt – nachdem der SCO bereits mit 3:0 und 4:2 geführt hatte. Am Ende entschied der Oberligist die Partie im Elfmeterschießen für sich. „Wir sind weiter, daher bin ich zufrieden“, sagte TuS-Trainer Sebastian Westerhoff nüchtern.

SC Obersprockhövel - TuS Ennepetal: Ein Spiel, welches länger im Kopf bleibt

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Mit dem Ergebnis und der Moral seiner Mannschaft kann er das auch sein. Mit dem spielerischen Auftritt seines Teams jedoch nicht. Zu viele Fehler machten die Ennepetaler, zu häufig sahen sie in direkten Duellen gegen die schnellen Sprockhöveler überhaupt kein Land.

Während Westerhoff die Partie mit seinen Vereinskollegen besprach, grämte sich SCO-Trainer Robert Wasilewski im Vereinsheim über das Ausscheiden und spielte noch einmal die Szene vor dem 4:4 nach, als sich ein TuSler auf der Auslinie mit dem Ball um die eigene Achse drehte und am langen Pfosten Nils Netterheim bediente, der zum Ausgleich einschoss.

Schon während der Partie konnte Wasilewski diese Szene nicht fassen. „Der spielt uns auf dem Bierdeckel aus“, sagte er ungläubig. Und auch nach dem bitteren Ausscheiden fand er noch keine richtige Erklärung für das Tor. „Dieses Tor geht einfach nicht. Er dreht sich an der Linie und spielt dann so einen Chipball“, sagte der SCO-Trainer.

Arber Berbatovci: „Nach einer 3:0-Führung darfst du nicht verlieren“

Dabei habe sein Team doch so gut angefangen. Die offensive Dreierreihe um Patrick Dytko, Arber Berbatovci und Ginczek gewann viele Momente. Mit viel Mut und tollen Toren düpierte der Westfalenligist den Oberligisten, sah nach dem 3:0 schon wie der sichere Sieger aus. Das Zentrum mit Tim Dudda, Luis Monse und dem jungen Florian Mrosek war präsent. Doch dann ließ sich das Team nicht fallen. Der eigene Offensivdrang wurde zum Verhängnis und holte den TuS wieder zurück ins Spiel.

„Nach einer 3:0-Führung darfst du nicht verlieren. Wir wollten nach dem 3:0 weiter vorne draufgehen und noch ein paar Tore schießen. Aber das hat nicht funktioniert“, erklärte Arber Berbatovci nach der Partie die überraschende Herangehensweise.

Wiederkehrende Probleme beim SC Obersprockhövel – und ein Trauma gegen den TuS Ennepetal

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Das sah auch Wasilewski so. Die erste halbe Stunde sei so gut gewesen, sein Team habe den TuS im Griff gehabt. Doch dann kam der „Tiefschlaf“, wie es Wasilewski beschrieb.

„In drei Minuten bekommen wir zwei Gegentore. Das ist das, was ich seit Monaten erzähle. Es sind zu viele dumme Gegentore. Es ist traurig, auch, weil es zum dritten Mal hintereinander gegen Ennepetal ist. Einmal haben wir im Finale durch zwei Elfmeter verloren, letztes Jahr in der Nachspielzeit, heute nach einem 4:4 und Elfmeterschießen“, zählte der SCO-Trainer auf.

Dass sich sein Team nicht von alleine mit dem sicheren Vorsprung im Rücken etwas weiter zurückgezogen habe, sei ein wiederkehrendes Problem. „Die Absicherung fehlte am Anfang. In der Pause haben wir aber angesprochen, dass wir gut waren. Wir wollten wieder so spielen, wie in den ersten 15 Minuten. Und schon machen wir das 4:2. Danach fehlte uns die Ruhe am Ball, obwohl wir erst alles im Griff hatten. Gerade gegen so eine Mannschaft, die viel mit langen Bällen agierte.“

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