Sprockhövel. Bei den Torhütern war die Wahl besonders schwer. Im Team des WAZ-Pokals finden sich überraschende Namen – und Spieler von fünf Teams.
Es war keine einfache Wahl. Viele Spieler hatten sich beim WAZ-Pokal um einen Platz in der Mannschaft des Turniers beworben. Alexander Valdix vom SC Obersprockhövel II und Tolga Dilek von der SG Welper wären alleine schon aufgrund ihres mit Nico Jahnke geteilten Titels des Torschützenkönigs eine nahe liegende Wahl gewesen. Und Valdix hätte es auch schon dadurch verdient gehabt, wie er seine Mannschaft, sich selbst und die ganze Halle pushte.
Auch Justin Tyler vom FC Wetter war ganz nah dran am Team des Turniers. Der große Stürmer überzeugte durch Tore, Wendigkeit und einer starken Technik. Die Redaktion entschied sich schlussendlich aber für die folgenden Spieler.
WAZ-Pokal: Zwei Torhüter in der Mannschaft des Turniers
Torhüter: Hier wird ein wenig gefuscht, aber eine Entscheidung zwischen diesen Torhütern, wäre einfach nicht fair. Natürlich wäre Marvin Weusthoff, der den TuS Ennepetal mit seinem Doppelpack im Finale zum Turniersieg schoss, die nahe liegende Wahl. Die Redaktion hat sich hingegen für zwei andere Torhüter entschieden: Kevin Klink von der TSG Sprockhövel II und Antonio Longhitano vom FC BW Voerde.
Klink lief am Finaltag komplett zur Hochform auf. Dass er sich als Torhüter kompromisslos in die Bälle warf, zeigte er schon in der Vorrunde. Am Finaltag jedoch suchte er auch den Weg in die Offensive, war fast überall auf dem Feld zu finden. Mit seinem 3:3 gegen die Erstvertretung der TSG Sprockhövel in der letzten Sekunde ermöglichte Klink den tollen Tag der TSG II – und legte später noch einen Treffer nach.
Longhitano war der beste Keeper des Turniers, wenn man sich rein auf die eigentlichen Aufgaben eines Torhüters beschränkt. Seine Wendigkeit, seine Standfestigkeit und seine Geschwindigkeit überraschten die Gegenspieler reihenweise. Ob die Schüsse hoch oder flach in die Ecken kamen, Longhitano war zur Stelle. An ihm lagen die vielen Gegentreffer Voerdes am wenigsten.
Feldspiele von der SG Welper, SC Obersprockhövel II, TuS Ennepetal und TSG Sprockhövel II
Florian Pemöller ist sicherlich nicht der klassische Hallenfußballer. Dass es die SG Welper aber erneut ins Finale schaffte und so die Chance auf die Titelverteidigung hatte, lag zu einem riesigen Anteil an ihm. Er räumte hinten ab und traf vorne per Kopf oder mit einem harten Distanzschuss. 22 Sekunden vor Schluss stellte er im Finale sogar auf 2:2 und brachte so richtig Spannung rein.
Jubeln durfte am Ende aber Marius Möller und der TuS Ennepetal. Möller war dabei der Kopf der Mannschaft. Zwar verschoss er einen Neunmeter, was er sonst aber auf dem Hallenboden zeigte, hatte alles Hand und Fuß. Er war das Abziehbild des Spiels des Oberligisten. Nicht spektakulär, aber stets clever und effektiv. So zog er die Fäden zum Titelgewinn.
Mohammed Mousa durfte sich über Rang drei freuen und war für spektakuläre Szenen am Finaltag verantwortlich. Als er zum Fallrückzieher ansetzte, raunten die Zuschauenden, als er kurze Zeit später seinen Gegenspieler per Zidane-Drehung aussteigen ließ und dann auch noch überlegt oben rechts in den Winkel schoss, hatte er alle Fußballerherzen auf seine Seite gezogen. Ein Kicker, dem man einfach gerne zusieht.
Vielleicht etwas überraschend fällt die Wahl auf Laurenz Kurzhals vom SC Obersprockhövel II. Denn Kurzhals machte wahrlich nicht alles perfekt und vergab die eine oder andere Chance etwas zu hektisch. Aber: So einen Spieler hat jeder gerne in seiner Mannschaft. Denn Kurzhals – der beim 3:0-Sieg des SCO II über den TuS Ennepetal in der Zwischenrunde sein bestes Spiel machte – rannte und kämpfte wie kein anderer auf dem Hallenboden, war sich für nichts zu schade. Hätte man ihm einen Kilometerzähler ans Trikot geheftet, er wäre wohl nah an die Marathon-Distanz gekommen.
Hätten es ebenfalls verdient: Alexander Valdix (SCO II), Justin Tyler (FC Wetter), Tolga Dilek (SG Welper), Marvin Weusthoff (TuS Ennepetal).
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