Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel galt als Turnierfavorit – musste am Ende aber der eigenen Zweiten die Daumen drücken. Tim Dudda urteilte deutlich.

In der Zwischenrunden-Gruppe F des WAZ-Pokals standen sich am Freitagabend direkt zwei der absoluten Top-Favoriten gegenüber. Der SC Obersprockhövel hatte in der Vorrunde beeindruckt und der TuS Ennepetal kam von Spiel zu Spiel besser in die Partie – und überzeugte gegen den SCO auf ganzer Linie, der nicht nur ein enttäuschendes Auftaktspiel erlebte, sondern am Ende mit null Zwischenrunden-Punkten krachend ausschied.

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„Dass es so endet, hätte ich auch nicht gedacht“, räumte Tim Dudda ein, „aber so ehrlich muss man sein: Nach der Leistung heute haben wir auch nichts anderes verdient.“ Man habe verpasst, gegen die vermeintlichen Underdogs alles zu geben, „wir haben es vielleicht auf die leichte Schulter genommen.“

WAZ-Pokal: Ennepetal macht dem SCO vor, wie es geht

Die Obersprockhöveler, bei denen anstatt des an der Achillessehne angeschlagenen Selcuk Aydin diesmal Deniz Tanju – der in der Vorrunde noch für die zweite Mannschaft spielte -- im Tor stand, konnten ihr zuvor gezeigtes Hallenspiel gar nicht aufzeigen. Der spätere Sieger TuS Ennepetal hingegen war einfach konsequent.

Es brauchte keine Zauberei, sondern schlicht gutes Positions-, Defensiv-, und Laufspiel sowie platzierte Abschlüsse. Am Ende stand ein klarer 5:2-Sieg. Ein Ausrufezeichen!

Auch der SCO II gewann sein erstes Spiel gegen Blau-Weiß Voerde. Das aber nicht wirklich verdient. Lange passierte nichts, dann hatte Voerde die besseren Chancen, traf einmal den Pfosten und scheiterte einmal im Eins-gegen-eins. In der Schlussminute setzte der SCO II aber den einen, perfekten Konter: Zwei-gegen-eins-Situation, Doppelpass und schon hatte Alexander Valdix zum Sieg getroffen.

Obersprockhövel wird von der Zweiten düpiert

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Auch im Duell mit der eigenen ersten Mannschaft war der Bezirksligist hochmotiviert. Schon früh im Spiel brachte Max Schenkel sein Team mit 1:0 in Führung, als er clever den eigentlichen Mitspieler Tanju im Tor überlupfte.

In der Folge war es eng, die Außenseiter waren komplett wach und zeigten ein unglaublich intensives Spiel voller Sprints. Die Folge war, dass sie tatsächlich weiter die besseren Chancen hatten. Gleich mehrfach vergab Laurenz Kurzhals das 2:0. Der SCO II, der mit Dominique Schaub und Alexander Frenzel auch zwei Spieler dabei hatte, die eigentlich bei den Alten Herren spielen, machte es aber einfach clever und schaffte so den Coup.

Alexander Valdix bringt die Halle zum Kochen

Zwei Überraschungsmannschaften: Sowohl die Zweite der TSG Sprockhövel als auch die Zweite des SCO schieden erst im Halbfinale aus – im Neunmeterschießen sicherte sich die TSG Bronze.
Zwei Überraschungsmannschaften: Sowohl die Zweite der TSG Sprockhövel als auch die Zweite des SCO schieden erst im Halbfinale aus – im Neunmeterschießen sicherte sich die TSG Bronze. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Als dann der TuS Ennepetal auch den FC Blau-Weiß Voerde mit 4:1 schlug, war das Weiterkommen des Oberligisten – und das Ausscheiden des SC Obersprockhövel bereits fix. Um den Gruppensieg ging es im Duell zwischen dem TuS Ennepetal und dem SC Obersprockhövel II. Und dem Bezirksligisten gelang auch da wieder fast alles. Laurenz Kurzhals schoss den SCO einmal mehr in Führung.

Als Alexander Valdix dann in typischer Stürmermanier den Ball zum 2:0 im Tor unterbrachte, wurde es wieder richtig laut. Beim zurücklaufen pustete er die Backen auf, streckte den Finger in die Höhe und animierte die jubelnden Zuschauer auf den Tribünen zum lautstarken Krach. Am Ende sicherte sich der SCO II sogar mit einem 3:0 den Gruppensieg – die Erste dagegen konnte der Zweiten danach nur noch die Daumen drücken.

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