Hattingen. Frank Möller vom TuS Hattingen ist seit 25 Jahren Schiedsrichter. Über sein Karriere-Highlight hat er eine Verschwiegenheits-Abmachung getroffen.
Selbst nach einem Viertel-Jahrhundert als Schiedsrichter gebe es noch Leute, die den Namen Frank Möller nicht kennen. Wenn dann aber der Spitzname Schecky falle, dann wissen doch die meisten, um wen es geht.
Die Schiedsrichterei habe ihn an Orte und in Ligen gebracht, in die er mit dem Ball am eigenen Fuß so nie gekommen wäre, gibt der heute 53-Jährige unumwunden zu. „Ich habe in der Jugend bei der SG Welper versucht, das Fußballspielen zu lernen“, sagt er humorvoll.
Frank Möller stieg einst mit dem SC Oberstüter in die Kreisliga B auf
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Als er im Seniorenbereich dann zu Blau-Weiß Welper wechselte, war das Stadtthema, zu groß die Rivalität zwischen den Klubs. „Dabei war ich doch gar kein guter Fußballer“, so Möller lachend. Später lief er dann auch noch für den SC Oberstüter auf und stieg aus der Kreisliga C auf. „Ich glaube, die Weltmeister in Argentinien haben nicht so sehr gefeiert, wie wir das damals gemacht haben. Das ganze Dorf war dabei“, erinnert sich Möller.
Über einen Zufall kam Möller dann zur Schiedsrichterei. nachdem er sich bei der Hattinger Stadtmeisterschaft zum dritten Mal einen Bänderriss zuzog, hing er die Schuhe als aktiver Spieler an den Nagel. Der damalige Schiedsrichter-Obmann Walter Wasmuth nutzte die Chance und sprach Möller einfach an.
„Damals konnte ich mir mich als Schiedsrichter gar nicht vorstellen. Aber nun sind 25 Jahre draus geworden“, sagt Möller.
Ein Zufall führte Frank Möller zum TuS Hattingen
Nachdem sich die Fußballabteilung des SC Oberstüter nach und nach auflöste, suchte er einen neuen Verein – und fand diesen mit dem TuS Hattingen.
„Wir hatten damals unsere Monatsschulungen mit den Schiedsrichtern. Ich stand mit mehreren Leuten der SG Welper zusammen und sagte, ich würde einen neuen Verein suchen. Aber keiner reagierte. Es gab dort aber eine Kegelbahn, auf der die alten Herren des TuS Hattingen aktiv waren. Einer hat das mitbekommen und noch in der Gaststätte bekam ich einen Anruf des Vorsitzenden Egon Schmidt“, erinnert sich Möller.
Die schönste Stadtmeisterschaft erlebte er in Bredenscheid
Seitdem pfeift „Schecky“ für den TuS Hattingen und hat dabei viel erlebt. Gleich mehrmals leitete er unter anderem das Finale der Hattinger Feldstadtmeisterschaft. „Die schönste Stadtmeisterschaft, an der ich je teilgenommen habe, hat die SG Hill damals auf dem Platz in Bredenscheid ausgerichtet. Da standen Eiswagen und Hüpfburgen für die Kinder. Sie haben versucht, viele Zuschauer anzulocken und das ist gelungen“, so Möller.
Er durfte damals das Finale pfeifen, hatte dabei aber mit der einen oder anderen Schwierigkeit zu kämpfen. „Ich habe gar keinen Parkplatz gefunden, so voll war es damals. Gott sei Dank gab es die ersten Funkfahnen. Sonst hätte ich meinen Assistenten neben den ganzen Fans gar nicht erkannt.“
Als die TSG Sprockhövel in die Regionalliga aufstieg, war Frank Möller mittendrin
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Auch das Abschiedsspiel des langjährigen Schiedsrichters Jens Jeromin 2016 hat Möller in bunter Erinnerung behalten und bezeichnet es als Highlight seiner Karriere.
„Er hatte sein allerletztes Oberligaspiel und hatte sich gewünscht, dieses in Sprockhövel machen zu können und das seine alten Gespannleute – also auch ich – dabei sind. Als das so entschieden wurde, stand aber noch nicht fest, dass die TSG die Chance hatte, in die Regionalliga aufzusteigen. Mir fehlte eigentlich aufgrund meines Alters damals die Qualifikation dafür“, so Möller lachend.
Ein Versprechen an André Meister wird nicht gebrochen
Er durfte dennoch ran. „Der Baumhof war voll und dann schreien drei, vier Leute: ‘Schecky, wir sind nur deinetwegen hier.“ Das war mir fast ein wenig peinlich’, so Möller.
Die TSG Sprockhövel verlor – weil aber Aufstiegs-Konkurrent SpVgg Erkenschwick seine Partie verlor, stieg die TSG auf. „Ich habe André Meister versprochen, dass wir den Mantel des Schweigens über alles, was ab dem Schlusspfiff bis zum späten Montagmorgen passiert ist, hüllen. Ich habe noch nie eine Mannschaft, die ein Spiel verloren hat, so feiern gesehen.“
Am Ende der Saison ist Schluss – in Welper?
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Natürlich war aber auch in Möllers Karriere nicht immer alles eitel Sonnenschein. Es habe schon das eine oder andere Spiel gegeben, bei dem er sich am liebsten zur Pause selbst ausgewechselt hätte. Als Schiedsrichter geht sowas aber nun einmal nicht – anders als als Stürmer, der vier Mal das leere Tor nicht trifft.
Was aber überwiegt, sind die schönen Erinnerungen. Am Ende der Saison soll dann Schluss sein. Möller möchte sich zukünftig auf das Erkennen und Fördern von Schiedsrichter-Talenten konzentrieren. Bezüglich seines eigenen letzten Spiels lässt er sich einfach überraschen.
Eine Idee spukt ihm dann aber doch im Kopf herum: „Eigentlich müsste ich bei der SG Welper in der Landesliga an der Seitenlinie stehen oder ein Spiel der zweiten Mannschaft in der Kreisliga C pfeifen, wenn es um nichts mehr geht. Denn da habe ich in der E-Jugend mein allererstes Fußballspiel gemacht. Damit würde sich ein Kreis schließen.“
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