Hattingen. Das Derby zwischen der DJK Märkisch und dem FC Sandzak hat ein juristisches Nachspiel und wirft ein schlechtes Licht auf den Amateurfußball.
Eigentlich pflegen sie doch ein freundschaftliches Verhältnis, betonen Serhat Demir und Almir Kurbasevic unisono. Sowohl dem Trainer der DJK Märkisch Hattingen als auch dem Vorsitzenden des FC Sandzak Hattingen ist es wichtig, dies zu betonen.
Und dennoch: Was am vergangenen Wochenende nach der dem Platzderby an der Holthauser Straße passierte, wirft einmal mehr ein schlechtes Licht auf den Amateurfußball.
DJK Märkisch Hattingens Torhüter stellte eine Strafanzeige
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So richtig ins Detail gehen beide nicht, auch Sandzak-Trainer Toni Mustafi hält sich bedeckt. Klar ist aber: Es kam zu Beleidigungen und einer körperlichen Auseinandersetzung mit vielen Personen, es waren Zuschauer und Spieler involviert. Märkisch-Torhüter Belmin Muharemovic – der früher selbst beim FC Sandzak spielte und als Geschäftsführer fungierte und dem FC-Trainer Toni Mustafi wiederholte Provokationen vorwirft – trafen mehrere Schläge, weshalb er nach Ankunft der Polizei eine Anzeige aufgab und seine Verletzungen, wohl Prellungen und eine Gehirnerschütterung, im Krankenhaus untersuchen ließ.
Aufgrund des nun laufenden sportjuristischen sowie zivilrechtlichen Verfahrens, möchte Serhat Demir gar nicht viel zu dem Vorfall sagen. Die über die normale Art hinausgehende Härte des Spiels könne er aber aufgrund des bisherigen freundschaftlichen Miteinanderseins nicht nachvollziehen.
FC Sandzak Hattingen ist um Aufklärung des Sachverhaltes bemüht
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„Weiteren Gerüchten oder Spekulationen möchte ich mich daher nicht anschließen. Ich hoffe nur, dass die Täter, die gerechte Strafe für dieses Verhalten erhalten und auch Konsequenzen gezogen werden. Denn das hätte auch anders ausgehen können – so ein Verhalten hat nirgendwo etwas zu suchen. Und auf einer Sportplatzanlage, wo auch Frauen und Kinder als Zuschauer vor Ort sind, erst recht nicht“, so Demir.
Märkischs Sportlicher Leiter Esad Muharemovic sieht das ähnlich, sagt, er sei noch immer von den Szenen geschockt, die sich fünf Minuten nach Spielende zugetragen haben.
Auch Almir Kurbasevic sieht dies so. „Es wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf den Verein, sondern auch auf den ganzen Amateurfußball“, sagt er. Erst einmal müsse nun aber abgewartet werden. Am Dienstagabend habe es eine Krisensitzung im Verein gegeben, diverse Zeugenaussagen werden ausgewertet, mit Konsequenzen möchte sich der Klub zurückhalten und abwarten, was juristisch passiert. Einfluss auf die Ausrichtung der Hallenstadtmeisterschaft soll der Vorfall nicht haben, auch wenn er ein Störfeuer sei.
Das Verhältnis zwischen beiden Vereinen soll nicht leiden
„Was man aber sagen kann: Wir als Verein sind sehr bemüht, das Ganze aufzuklären und unseren Beitrag dabei zu leisten. Es ist von unserem höchsten Interesse, dass das gute Verhältnis zwischen den beiden Vereinen so bleibt“, so Kurbasevic.
Deshalb habe er auch schon mit Rainer Schröter, dem Vorsitzenden der DJK Märkisch telefoniert. „Er ist derselben Ansicht, dass wir von allen Seiten unser bestes dafür tun, das Verhältnis, welches wir über Jahre aufgebaut haben, durch diese Sache nicht kaputtgehen zu lassen. Wir sind Platznachbarn und wollen alle gut miteinander auskommen.“
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