Hattingen. Wieder kein Sieg für die Verbandsliga-Handballer des TuS Hattingen. Es knirscht im Getriebe – der Trainer Kai Müller sieht mehrere Gründe dafür.
Aus welchen verschiedenen Blickwinkeln auch immer Kai Müller das Spiel betrachtete, immer wieder kam er zurück auf die verpatzte Anfangsphase. Die sei es gewesen, die schon früh im Spiel eine Vorentscheidung herbeiführte, eine zu große Hypothek für die Verbandsliga-Handballer des TuS Hattingen darstellte und schlussendlich für die 25:29-Niederlage (9:15) beim Heimauftritt gegen den HTV Hemer führte.
„Wir haben da drei hundertprozentige Chancen weggeworfen. Das hat dazu geführt, dass Hemer sich früh absetzen konnte“, sagt Müller. So lag sein Team nach acht Minuten bereits 1:5 zurück, nach 18 4:10.
Dabei hatte Müller vor dem Spiel doch nachdrücklich davor gewarnt, dass genau das gegen den starken HTV nicht passieren dürfe, dass dieser den TuS anders als der VfL Gladbeck II und der TV Olpe keineswegs zurück ins Spiel kommen lassen würde. Genau so kam es dann auch.
TuS Hattingen gibt das Spiel bereits früh aus der Hand
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Die Fehlerquote seines Teams sei am Anfang einfach zu hoch gewesen, der Abschluss nicht gut genug, die einfachen technischen Fehler zu häufig, kritisierte Müller. Der Zug sei so schnell abgefahren gewesen, die Kontrolle des Spiels aus der Hand gegeben.
„Das Spiel hat sich einfach nicht mehr drehen lassen. Wir haben viel investiert, aber wir kamen einfach nicht mehr ran“, so Müller. In der ersten Hälfte hätten die Gäste sogar zwei Mal die Tür für eine Aufholjagd aufgemacht, die Hattinger hätten nur hindurchgehen müssen, bekamen dies aber nicht hin.
„So plätscherte die Partie etwas vor sich hin. Hemer musste sich nicht wirklich anstrengen, sie haben einfach zugesehen, den Abstand zu halten“, sagt der Trainer.
Zu großer Fokus auf Tom Gusewski als Schütze
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Ein Grund dafür, dass es im Getriebe des TuS Hattingen noch ordentlich ruckelt und knarzt, ist sicherlich darin gefunden, dass er nach dem kurzfristigen Ausfall von Jonas Kilfitt gegen Hemer nur mit neun Feldspielern antrat, während der HTV die Bank prall besetzt hatte und dementsprechend viel durchtauschte.
Die daraus resultierende Fokussierung auf Tom Gusewski als Schütze – der mit zwölf Treffern mit Abstand der gefährlichste Hattinger war – reichte als Gegenmittel aber nicht aus. Lediglich vier andere Spieler reihten sich in die Torschützenliste ein – zu wenig, um Hemer wirklich gefährlich zu werden.
Die nötige Erfahrung muss sich im Laufe der Saison geholt werden
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„Wenn Jonas Kilfitt und Magnus Neitsch ausfallen, ist das aber auch schwer. Sie sind Leute, die Tore werfen“, schränkt Müller ein. In der aktuellen Zusammensetzung sei klar, dass zwei, drei Spieler mehr Last auf ihren Schultern und eine größere Verantwortung tragen würden, als die jüngeren. Wenn diese deren Wurfquote dann aber nicht ausreichend genug ist, bekommt der TuS Probleme.
„Das darf man den jüngeren Spielern, die in der Verbandsliga noch nicht so etabliert sind, aber nicht zum Vorwurf machen. Das ist einfach unsere Situation“, nimmt Müller ein wenige Ergebnisdruck von seiner Mannschaft.
Umso wichtiger sei es da, sich anders als in den bisherigen Partien von Beginn an in einen Flow zu spielen, mit Leichtigkeit Tore zu werfen und so mit Spaß die richtigen Ergebnisse zu holen. Der HTV Hemer war hierfür wohl auch einfach ein zu starker Gegner, der auch das Gefühl vermittelte, immer noch einen Gang hochschalten zu können. Am kommenden Sonntag bei Schlusslicht TG RE Schwelm jedoch könnte genau dies entscheidend werden.
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