Sprockhövel. Gegen Gievenbeck steht erstmals seit sieben Jahren nicht Andrius Balaika bei der TSG Sprockhövel an der Seitenlinie. Vieles ist aber unverändert.

Nach sieben Jahren geht Fußball-Oberligist TSG Sprockhövel am Sonntag mit einem neuen Cheftrainer ins erste Pflichtspiel. Andrius Balaika, der die TSG unter anderem für ein Jahr in die Regionalliga führte (und mit seiner Mannschaft auch wieder in die Oberliga abstieg), steht nicht mehr an der Linie – erstmals hat nun Yakup Göksu die Hauptverantwortung, wenn am Sonntag der 1. FC Gievenbeck zu Gast in der frisch umbenannten „Klein-Arena“ im Baumhof ist (Anstoß 15 Uhr).

Den interessiert das allerdings herzlich wenig: „Natürlich ist das erste Oberliga-Spiel als Cheftrainer etwas Besonderes. Ich denke aber nicht an die Vergangenheit, sondern bin voll fokussiert auf die Mannschaft und die Aufgabe“, sagt Göksu, für den allerdings wenig neu sein wird – schließlich war er zuvor schon als Sportlicher Leiter mit dabei.

TSG Sprockhövel ist ein sehr erfolgreicher Ausbildungsverein

Nun hat er einen ganz neu zusammengestellten Kader unter sich. An der Ausrichtung der TSG hat sich dabei aber wenig geändert – die Sprockhöveler setzen auf junge Spieler, die entwicklungsfähig sind und den nächsten Schritt machen wollen. Zahlreiche Ex-Sprockhöveler spielen in höheren Ligen, ob beim VfL Bochum (Christopher Antwi-Adjei), Fortuna Düsseldorf (Tim Oberdorf) oder vor allem bei Regionalligist SG Wattenscheid 09. Auch Göksu, der eine Vergangenheit unter anderem im Nachwuchs von Borussia Dortmund hat, legt Wert auf die Entwicklung junger Erwachsener.

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Vorzugsweise aus der eigenen Jugend, aber auch aus anderen Klubs – zum Beispiel dem VfL Bochum, von wo Dominick Wasilewski kommt. Der Mittelstürmer wurde in dieser Woche neu vorgestellt und ist laut Göksu fit, er ist auf jeden Fall ein Kandidat, am Sonntag zu spielen. Im letzten Testspiel gegen die Spvgg Erkenschwick (3:1) steuerte er vor zehn Tagen schon ein Tor bei, als er noch als Gastspieler am Ball war. Seine Wucht könnte am Sonntag gebraucht werden.

Yakup Göksu, neuer Trainer der TSG Sprockhövel.
Yakup Göksu, neuer Trainer der TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Eine offene Planstelle auf dem offensiven Flügel hat die Mannschaft noch – aber auch, wenn die Kaderplanung noch nicht zu einhundert Prozent abgeschlossen ist, sieht Göksu seine Mannschaft gerüstet fürs erste Spiel.

Mit Gievenbeck wartet eine eingespielte Mannschaft

Und das wird gleich eine besondere Aufgabe für die junge Mannschaft. Gievenbeck hat eine eingespielte, abgezockte Mannschaft – ein Team, das den Ruf hat, die besten Münsteraner Fußballer abseits des SC Preußen in seinen Reihen zu haben.

Zu spüren bekam das zuletzt unter anderem die DJK TuS Hordel; die Bochumer waren im Aufstiegs-Relegationsspiel vor rund zwei Monaten chancenlos – als Westfalenliga-Zweiter feierte der 1. FCG den Aufstieg in die Oberliga. Ein Faktor war dabei der Untergrund. Gievenbeck ist Naturrasen gewöhnt, in Sprockhövel wird auf Kunstrasen gespielt. Ob das eine Rolle spielt? Nicht wirklich, glaubt Göksu.

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„Das macht vielleicht fünf Prozent aus. Aber am Ende wird die Einstellung deutlich entscheidender“, erklärt der Trainer, was er von seiner Mannschaft im ersten der 34 Saisonspiele sehen will. Er hat dabei fast seinen kompletten Kader zur Verfügung, nur Konstantinos Toris wird Sonntag fehlen.

„Unser Gegner hat in der letzten Saison viele Spiele gewonnen, die kommen mit breiter Brust. Sie sind eingespielt, aber haben sich auch verstärkt“, warnt Göksu vor Gievenbeck. Der Gegner soll gar nicht erst ins Rollen kommen – stattdessen sollen die Sprockhöveler ihre eigenen Stärken ausspielen. Und das ist eine Sache, die auch unter einem neuen Trainer natürlich unverändert gilt.

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