Münster. Saisonfinale der Westfalenliga: Die Vizemeister DJK TuS Hordel und 1. FC Gievenbeck treffen sich in Münster. Die Gastgeber jubeln.
Die Oberliga Westfalen 2022/23 ist komplett – und die DJK TuS Hordel ist nicht dabei, dafür der 1. FC Gievenbeck. 19 Jahre nach dem Abstieg aus der höchsten Amateurklasse Westfalens und zehn Jahre nach der letzten Chance in einem Aufstiegsspiel (2:3 gegen Neuenkirchen, 14. Juni 2012) unterlagen die Hordeler am Donnerstagabend in Münster vor 1296 Zuschauerinnen und Zuschauern: Das Aufstiegsspiel der beiden Westfalenliga-Vizemeister entscheed der 1. FC Gievenbeck verdient mit 3:1 (1:0) für sich.
Hordels Spielertrainer hatte es im WAZ-Interview genau vorhergesagt, wie Gievenbeck das Spiel angehen würde: Offensiv im 3-5-2-System mit Torjäger Christian Keil in der Spitze – und der schlug direkt zu. Jannik Balz hatte links im Strafraum viel zeit und Platz, legte überlegt quer, auf Keil, der im Rückraum lauerte, auch nicht angegriffen wurde und TuS-Keeper Hendrik Zimmermann ausguckte: 1:0 nach 17 Minuten.
DJK TuS Hordel kann den Rückstand diesmal nicht umdrehen
Und auch mit einer weiteren Einschätzung des Gegners behielt Polk recht: Gievenbeck war körperlich und fußballerisch stark und hatte Hordel völlig im Griff. Die Hordeler hatten Probleme damit, den Ball überhaupt bis ins letzte Spielfeld-Drittel zu bringen. Den ersten richtigen Abschluss gab Timo Erdmann nach einer kurz ausgeführten Ecke ab, der Ball ging weit drüber – das war unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Auf der anderen Seite hatte Zimmermann das zweite Tor bis dahin verhindert.
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Die zweite Hälfte war in dieser Saison schon öfter die stärkere der DJK TuS Hordel, die in den vergangenen Wochen immer wieder Rückstände ausgeglichen und gedreht hatte – und Hordel begann in Hälfte zwei auch etwas besser, ein Dragicevic-Freistoß vom Sechzehnereck kam aber nicht aufs Tor.
Erdelt verkürzt, Maddente macht alles klar
Gievenbeck lauerte dagegen auf Konter, suchte immer wieder nach Ballgewinnen den schnellen Weg in die Spitze. Hordel hatte etwas umgestellt und riskierte mehr, das ergab Räume. Und Gievenbeck nutzte die: Paenda wurde auf dem rechten Flügel gut freigestpielt, in der Mitte stand Nils Heubrock frei und köpfte zum 2:0 ein.
Hordel kam aber noch einmal heran, einen abgefälschten Schuss von Marcel Erdelt ließ FCG-Torwart Eschhaus durchrutschen, zuletzt war wohl Moritz Köhler am Ball. Hordels Hoffnung auf ein Comeback währte aber nur kurz: Im direkten Gegenzug setzte Guglielmo Maddente unwiderstehlich zum Dribbling an, ließ seinen Gegenspieler stehen und schloss mit links ab – der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor, keine Chance für Zimmermann. 3:1 – die Entscheidung
- 1. FC Gievenbeck: Eschhaus – Beil, Volmering, Beyer – Heubrock (82. Mand), Kurk – Balz (79. Brüwer), Geisler, Paenda – Keil, Maddente (89. Martin)
- DJK TuS Hordel: Zimmermann – Beilfuß, Polk, Erdelt, Schürmann (69. Weißbohn) – Opiola, Erdmann, Kegel, Dragicevic (69. Köhler) – Ali Khan – Morgner (84. Mehmetoglou).
1. FC Gievenbeck - DJK TuS Hordel: Entscheidungsspiel um den Oberliga-Aufstieg
85. Minute: Doppelschlag! Erdelt macht Hordel Hoffnung mit dem Anschlusstor, aber im Gegenzug trifft Maddente zum 3:1.
65. Minute: 1296 zahlende Zuschauerinnen und Zuschauer sehen das Aufstiegspiel - und die meisten von ihnen jubeln nun zum zweiten Mal: Nils Heubrock köpft aus kurzer Distanz eine Flanke von rechts unbedrängt zum 2:0 für Gievenbeck ins Tor.
45. Minute: Timo Erdmann gibt nach einer kurz gespielten Ecke den ersten Torschuss für die Bochumer ab - klar drüber. Direkt danach ist Halbzeit. Gievenbeck ist klar besser und führt verdient - aber nur 1:0. Hordel hat in den vergangenen Wochen allerdings oft Comeback-Qualitäten gezeigt und auch nach Rückständen noch Siege geholt. Die sind heute nochmal gefragt gegen einen starken, abgezockten Gegner.
17. Minute: Torjäger Christian Keil bringt Gievenbeck in Führung - Hordels Verteidiger stehen sowohl bei Vorbereiter Balz als auch beim Torhschützen zu weit weg.
Vor dem Spiel:
Im Vorfeld gab es Streit über die Ansetzung – die DJK TuS Hordel war nicht glücklich damit, unter der Woche schon um viertel vor sieben aus dem Ruhrgebiet nach Münster fahren zu müssen, Verband und Gastgeber lehnten aber ab. „Wir hatten aber eh nicht vor, dort Freundschaften zu schließen“, sagte Hordels Sportlicher Leiter Jörg Versen – schon vorher war also Stimmung drin.
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Für Hordel wäre es die Krönung einer komplizierten Saison, die kurz nach Saisonstart mit der Trennung von Trainer Frank Benatelli begann. Dann übernahm das Spielertrainer-Duo Pascal Beilfuß/Patrick Polk, die auf dem Platz und an der Linie das Team in die Spitze führten. Nur der TuS Bövinghausen war nicht einzuholen. Gievenbeck musste nur dem Delbrücker SC den Vortritt lassen.
Wenn es nach 90 Minuten unentschieden steht, gibt es Verlängerung, danach Elfmeterschießen.
Das ausführliche Interview mit Jörg Versen und Hordels Spielertrainer Patrick Polk lesen Sie hier
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