Hattingen. Gegen TuRu Düsseldorf schafft Niederwenigern nach 0:4-Rückstand noch den Ausgleich zum 4:4. Was dafür am Ende ausschlaggebend war.

Ein filmreifes Spiel, dass wohl in die Geschichte der Sportfreunde Niederwenigern eingehen wird, ereignete sich zwischen den Wennischen und dem aktuell Ersten der Abstiegsrunde in der Oberliga Niederrhein, TuRa Düsseldorf – mit zwei Roten Karten, acht Toren und einer packenden Aufholjagd der Gastgeber. Am Ende ging das Spiel 4:4 aus.

Aber der Reihe nach. Nach einem soliden Beginn der Sportfreunde ließen individuelle Fehler die Begegnung gleich zu Beginn kippen: ein Ballverlust von Luca Hauswerth am eigenen Strafraum wurde von den Gästen mit einem einfachen Pass in die Schnittstelle und coolem Abschluss direkt bestraft. Nur wenig später setzt sich Düsseldorfs Selcuk Yavuz im Alleingang gegen drei Verteidiger durch und brachte den Ball in die Mitte zum 0:2. „Solche Fehler werden in der Oberliga direkt bestraft“, so Niederwenigerns Trainer Marcel Kraushaar.

Luca Hauswerth (am Ball) hat sich vor dem ersten Rückstand der Sportfreunde Niederwenigern einen entscheidenden Fehler geleistet.
Luca Hauswerth (am Ball) hat sich vor dem ersten Rückstand der Sportfreunde Niederwenigern einen entscheidenden Fehler geleistet. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nach einer halben Stunde folgte dann eine Kopie des zweiten Treffers — wieder konnte Yavuz frei flanken und wieder musste Torwart Julian Geitz den Ball aus dem Netz fischen. Nur zwei Minuten später traf der zweimalige Vorbereiter dann auch noch selbst zum 0:4 und ließ die Hoffnungen der Sportfreunde damit vorerst verpuffen.

Der Wendepunkt für die SF Niederwenigern ist noch vor der Pause

Noch vor der Pause und mit vier Toren Vorsprung brannten TuRas Jacob Jawad plötzlich die Sicherungen durch und für einen Schubser sah er die unstrittige Rote Karte. Doch auch in Unterzahl sah es zunächst nicht so aus, als wäre ein Sieg hier in Gefahr. „Wir wollten aber die zweite Halbzeit gewinnen“, erklärte Kraushaar. Doch als eine halbe Stunde vor dem Ende Marc Rapka von Außen mit seiner Flanke direkt ins lange Eck zum 1:4 traf, kam wieder langsam Hoffnung auf.

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Nur drei Minuten später knallte Dominik Enz den Ball aus zentraler Position erneut in den Winkel und plötzlich stand es nur noch 2:4. Keine Minute später kamen die nun plötzlich wieder erstarkten Sportfreunde erneut vors Tor der überrumpelten Gäste. Eine Flanke von Enz landete bei Steffen Köfler, der den Fuß hinhielt und unter tosendem Jubel der eigenen Fans auf 3:4 stellte.

Sportfreunde gewinnen in der zweiten Halbzeit fast alle Zweikämpfe

Nach einer Demontage in der ersten Halbzeit und Schadensbegrenzung als Ziel für die zweite fehlte plötzlich nur noch ein Treffer zur Sensation. Die Sportfreunde schmissen alles nach vorne, gewannen plötzlich jeden Zweikampf und drängten den Gegner in die eigene Hälfte, für den es dann noch heikler wurde: eine Gelb-Rote Karte nach taktischem Foul bedeutete nur noch neun Spieler auf dem Feld in den Schlussminuten gegen jetzt drückend überlegene Sportfreunde.

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Marc Rapka hatte dann tatsächlich den Ausgleich auf dem Fuß, ging dann nach Kontakt mit dem Keeper zu Boden, doch ein Pfiff blieb trotz lautstarker Proteste aus. Satte acht Minuten Nachspielzeit gaben den Sportfreunden jedoch noch Grund zur Hoffnung.

Und tatsächlich: In der sechsten Minute der Nachspielzeit kam Florian Machtemes im Strafraum an den Ball, traf flach ins Eck und brachte die Masse zum toben. „So etwas habe ich auch noch nie gesehen“, sagte Kraushaar nach dem verrückten Spiel. „Es hat einfach gezeigt, dass diese Mannschaft einen wahnsinnigen Willen hat. Ich hätte gerne gesehen, was noch in zwei weiteren Minuten passiert wäre“, so der mehr als glückliche Trainer.

So haben sie gespielt

Sportfreunde Niederwenigern - TuRa Düsseldorf 4:4

Tore: 0:1 (5.), 0:2 (10.), 0:3 (32.), 0:4 (34.), 1:4 Marc Fabian Rapka (69.), 2:4 Florian Machtemes (72.), 3:4 Steffen Köfler (73.), 4:4 Florian Machtemes (90.+6).

SFN: Geitz (57. Golz), Matten, Stahl, Schütte (46. Kagnassim), Hauswerth (31. Adolphs), Machtemes, Köfler (84. F. Lümmer), Gerhardt, Rapka, Matsuno (90. Beyer), Enz.

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