Hattingen. Die Rot-Weißen haben für kommende Saison die frei werdende Position neu besetzt. Zu Abteilungsleiter Maik Düerkop bestand vorher schon Kontakt.

Handball-Verbandsligist TuS Hattingen hat einen neuen Trainer verpflichtet: Kai Müller. Der aktuell vereinslose Coach wird die Nachfolge von Kai Henning antreten. Der Wechsel auf der Kommandobrücke soll zum Ende der Saison 2021/22 erfolgen.

Das hat ja wahrlich nicht lange gedauert. Gerade einmal gut zwei Wochen ist es her, dass Kai Henning dem TuS Hattingen mitteilte, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern und zu seinem Stammverein TG Voerde zurückkehren zu wollen. Persönliche Gründe hatten für Henning den Ausschlag dafür gegeben, das eigentlich längerfristig gemeinsam geplante Projekt des Kaderumbruchs über das Saisonende hinaus nicht weiterzuführen.

Gespräche haben bereits vor Weihnachten stattgefunden

Nun soll es also Kai Müller richten. „Unser erster Vorsitzender Maik Düerkop hat noch vor Weihnachten die ersten Gespräche geführt. Kai Müller hat auf Anhieb einen guten Eindruck hinterlassen. Schnell wurde deutlich, dass er sowohl menschlich als auch sportlich prima zu uns passen würde. Da auch er sich bei unserer Philosophie sofort heimisch fühlte, sind wir dann zwischen den Feiertagen zügig zu einer Einigung gekommen“, freute sich der Sportliche Leiter der TuSler, Dominic Schimm, dass die so plötzlich zum Ende der Punkterunde frei gewordene Trainerstelle kurzfristig und problemlos wiederbesetzt werden konnte.

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Kai Müller ist eigentlich „ein Mann des Niederrheins“. „Ich bin in Solingen geboren und habe dort und auch in Düsseldorf in der Oberliga und der Verbandsliga Handball gespielt. Allerdings nicht allzu lange, denn schon mit 23 Jahren musste ich wegen Rücken- und Schulterproblemen aufhören“, blickt der 47-Jährige auf eine leider nur recht kurze Episode im aktiven Senioren-Handball zurück. Zu dieser Zeit war er bei seinem damaligen Stammverein TSG Solingen aber auch schon als Jugendtrainer tätig.

Den Handball am Niederrhein früh als Trainer erlebt

Bereits mit 25 Jahren übernahm Kai Müller seine erste Seniorenmannschaft. Und mit der Ausnahme eines Engagements bei der PSV Recklinghausen von 2011 bis 2015 ist er dem Niederrhein auch als Trainer treu geblieben. Zunächst kehrte er als Co-Trainer von Ralf Trimborn aus dem Handballverband Westfalen zum damaligen Niederrhein-Verbandsligisten TV Ratingen zurück, ehe er dann von 2017 bis 2020 den Oberligisten DJK Unitas Haan als Chefcoach betreute.

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Dort legte der Immobilienverwalter sein Amt „wegen struktureller Probleme gepaart mit hohem Anspruchsdenken“ nach dem Corona-bedingten Abbruch im Jahr 2020, auf dem vierten Tabellenplatz stehend, nieder. „Leider gab es in einer jahrelang schwelenden Haftmittelproblematik keine Lösung und auch rein sportlich war keine Perspektive, mehr erkennbar, noch nicht einmal ein Plan B“, so Müller damals.

Zuletzt war Kai Müller nicht am Seitenrand tätig

Ein neues Engagement hatte der Übungsleiter zu dem Zeitpunkt nicht im Blick. „Jetzt stelle ich mir meinen Strandkorb auf die Terrasse“, sagte der scheidende Trainer seinerzeit und wollte erst einmal Abstand gewinnen.

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Für den Strandkorb ist es zurzeit ohnehin zu kalt und Abstand hat Kai Müller ganz offensichtlich genug gewonnen. Also habe er sich über den Anruf von Maik Düerkop sehr gefreut. „Wir haben uns kennengelernt, als ich noch Trainer der PSV Recklinghausen und er der Coach vom TuS Hattingen war. Und später, als Maik dann zur HSG Vest Recklinghausen wechselte, haben wir uns trotz aller Konkurrenz ständig ausgetauscht“, verrät der B-Lizenzinhaber, dass eine Verbindung zum Hattinger Handballchef schon einige Jahre lang besteht.

Auch beim Wechsel von Torwart Michael Frorath von Unitas Haan zum TuS Hattingen hatte Müller 2019 den Kontakt zu Düerkop hergestellt.

Aus dem Strandkorb in die Hattinger Südstadt

Nun ist Kai Müller also auf dem Sprung vom Niederrhein („dort kenne ich seit langer Zeit schon jede Halle“) nach Westfalen und vom Strandkorb in die Hattinger Südstadt. Bald beginnt für den Trainer ein neuer, längerfristig geplanter Karriereschritt.

„Wir haben ein Konzept besprochen, das auf mehrere Jahre angelegt ist. Ich begrüße es sehr, dass wir mit vielen eigenen Jungs weiterarbeiten wollen. Das stiftet Identifikation und bringt Kontinuität. Und das ist für mich viel spannender, als jährlich eine neue Mannschaft zusammenzustellen und sicherlich einer der wichtigsten Gründe, warum ich so gerne zugesagt habe“, lässt Kai Müller eine große Vorfreude auf seine kommende Aufgabe erkennen.

Wie sich der TuS Hattingen aufstellt, soll kurzfristig geklärt werden

„Diese soll in der Tat aber erst mit der neuen Saison beginnen. Davor halte ich mich selbstverständlich ganz gepflegt raus“, will der neue Mann sich keineswegs vorzeitig in das aktuelle Tagesgeschäft bei den TuSlern einmischen.

Darüber, ob es auch unter Kai Müller mit Achim Bieber als Torwarttrainer und Uli Schwartz als Technischen Berater weitergehen wird, sollen allerdings bereits kurzfristig Gespräche geführt werden. Auch eine Vorstellung bei der Mannschaft soll es zeitnah geben.

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