Hattingen. Der Handball-Vorstand trennt sich trotz guter Arbeit im Sommer von Trainer Uli Schwartz. Sein Nachfolger will die Mannschaft weiterentwickeln.

Handball-Verbandsligist TuS Hattingen wird mit Kai Henning als neuem Trainer in die Saison 2020/21 gehen. Der auslaufende Vertrag mit dem aktuellen Coach Uli Schwartz wurde nicht verlängert. Der Wechsel auf der Kommandobrücke der TuSler kommt auch für viele Kenner der Hattinger Handballszene überraschend. Denn Uli Schwartz macht beim TuS einen guten Job.

Das bestätigt auch der Vorsitzende der Handballabteilung, Maik Düerkop: „Wir sind mit der Arbeit von Uli Schwartz sehr zufrieden. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen stehen wir wirklich gut da. Die Mannschaft ist völlig intakt. Dennoch macht es unseres Erachtens Sinn, bereits für die nächste Spielzeit neue Impulse zu setzen. Gerade auch, weil die Mannschaft noch einmal komplett beieinanderbleibt“, begründete Maik Düerkop den Schritt. Für die übernächste Saison kündigte der Handballchef aber einen Umbruch an.

Mannschaft des TuS Hattingen könnte sich übernächste Saison verändern

Uli Schwartz und der TuS Hattingen gehen im Sommer getrennte Wege.
Uli Schwartz und der TuS Hattingen gehen im Sommer getrennte Wege. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Dann könnte es in der Mannschaft den einen oder anderen Spieler geben, der kürzer treten möchte. Dieses Szenario möchten wir nicht gerne mit einem eventuell dann neuen Trainer, sondern lieber mit einem Übungsleiter angehen, der die Mannschaft schon kennt. Daher haben wir uns entschieden, bereits jetzt die Weichen neu zu stellen. Unsere Wahl ist auf Kai Henning gefallen, mit dem wir auch schon vor zwei Jahren im Gespräch waren. Kai ist ein kollegialer Typ mit einer guten Ansprache und arbeitet gerne und auch gut mit jungen Leuten“, gab Düerkop einen kurzen Einblick in die Entscheidungsfindung des Vorstandes.

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Uli Schwartz zeigte sich vom Lauf der Dinge ein wenig überrascht. Der Herbeder hatte die Mannschaft vor gut eineinhalb Jahren von Frank Osterloh übernommen und spielte in der Vorsaison mit dem Team bis zum vorletzten Spieltag noch um den zweiten Tabellenplatz mit. Auch in dieser Spielzeit läuft es trotz des Verlustes zahlreicher Leistungsträger und vieler verletzungsbedingter Ausfälle erstaunlich rund. Gerade deshalb, aber auch, um selbst planen zu können, hatte Schwartz damit gerechnet, dass es, wie eigentlich üblich, im Dezember mit dem Vorstand einen offenen Dialog über die Vorstellungen beider Seiten bezüglich der neuen Saison geben würde.

Entscheidung ist vor dem Spiel gegen Oberaden gefallen

Als es vor dem Oberaden-Spiel dann zu dem Treffen kam, war die Entscheidung aber bereits gefallen. „Man hat mir in einem fairen, aber auch nüchternen und sachlichen Gespräch die Beweggründe mitgeteilt, mir aber gleichzeitig noch einmal große Zufriedenheit bezüglich meiner Arbeit zum Ausdruck gebracht. Der späte Zeitpunkt hat mich allerdings schon gestört. Ich werde die Entscheidung sportlich akzeptieren. Es gibt für mich keinen Grund für Ressentiments“, gab Uli Schwartz seine Sicht der Dinge preis.

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„Die Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler ist für mich noch nicht abgeschlossen. Nun werde ich mich bis zum Saisonschluss weiterhin mit viel Herzblut in die Sache hineinknien und versuchen, mit dieser überaus charakterstarken Mannschaft so erfolgreich wie möglich zu sein“, sagte Schwartz, der sich für eine neue Aufgabe bei einem anderen Klub durchaus offen zeigt, sich aber auch eine Pause gut vorstellen kann.

Henning freut sich auf Hattingen

Für den neuen Mann, Kai Henning, geht es im Sommer aber nahtlos weiter. Der Ennepetaler wechselt vom aktuellen Tabellenfünften der Landesliga Staffel 4, der HSV Plettenberg/Werdohl, in die Hattinger Südstadt. Der 54-Jährige freut sich auf eine „spannende Geschichte“. „Soweit ich das beurteilen kann, treffe ich dort auf eine gute junge Truppe mit richtig Bock. Diese möchte ich gerne einen weiteren Schritt voranbringen und dabei an die Arbeit von Uli Schwartz, den ich als Trainer sehr schätze, anknüpfen“, so Henning.

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Sowohl als Spieler und auch als Trainer hat er schon viele Stationen hinter sich. Auf dem langen Karriereweg vom Jugendspieler bei seinem Stammverein TG Voerde, bei der TG RE Schwelm und bei Eintracht Hagen sowie den zahlreichen Seniorenteams von der Kreisliga bis hin zur Verbandsliga sammelte er ebenso unzählige Erfahrungen wie als Trainer im Damen-, Jugend- und Seniorenbereich.

Erfahrung aus der Verbandsliga

Beispielhaft genannt seien hier die seinerzeitigen Verbandsligadamen von Borussia Dortmund und das Oberliga-B-Jugendteam des HTV Sundwig-Westig. Bei den Herren gehörten neben der TG Voerde auch hochkarätige Teams bis hin zur Verbandsliga wie HSG Menden-Lendringsen, TG RE Schwelm, HSG Schwerte-Westhofen und gleich zweimal die HSV Plettenberg/Werdohl zu seinen Klubs.

Im Sommer wartet auf Kai Henning beim TuS Hattingen die nächste Aufgabe. Dort soll der Mann aus Ennepetal neue Impulse setzen.