Hattingen/Velbert. Der Torhüter des Bundesligisten 1. FC Union Berlin hat seinen ersten Jugendverein besucht. Was der Velberter dort für sein Leben mitgenommen hat.

Der Weg eines jeden Profisportlers beginnt auf einer kleinen Ebene. So auch bei Bundesligatorwart Andreas Luthe, der für den 1. FC Union Berlin das Tor hütet. Er ist in Velbert geboren, in Bonsfeld, und machte dort seine ersten Schritte mit dem Fußball. Sein erster Verein war der SuS Niederbonsfeld, knapp hinter der Stadtgrenze, unweit vom Elternhaus entfernt. Seinem Jugendverein an der Kohlenstraße stattete Luthe kürzlich einen Besuch ab.

„Es war eine relativ spontane Aktion, weil er zu Hause bei seinen Eltern war und sich dann Zeit genommen hat, um abends noch ein, zwei Stündchen bei uns vorbeizuschauen“, erzählt Mike Schönweitz, der Fußball-Abteilungsleiter des SuS. Er hat von Luthe auch offiziell ein Trikot von Union Berlin überreicht bekommen, natürlich mit seiner Eins drauf.

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Das soll nun Platz im Jugendheim der Niederbonsfelder finden. Denn als der SuS vor vielen Jahren bereits ein Trikot des VfL Bochum von Luthe bekam, wurde dieses bei der Tombola des Pfingstturniers als Hauptgewinn verlost.

Beim SuS Niederbonsfeld spielt Andreas Luthe noch auf dem Feld

Als der Profi-Torhüter noch beim VfL Bochum spielte, war eine SuS-Delegation öfter mal bei den Heimspielen im Ruhrstadion. Als junger Fußballer begann der Velberter im Jahr 1994 beim SuS Niederbonsfeld, ehe es im Sommer 1997 weiter zu Borussia Velbert (heute: SC Velbert) ging und dann ab 2001 in die Nachwuchsmannschaften des VfL, wo er später auch Profi wurde. Dabei begann Luthe gar nicht als Torwart in jungen Jahren, er war zunächst Feldspieler.

Der Bundesligaprofi traf seinen damaligen Jugendtrainer Marc Liesenfeld (l.).
Der Bundesligaprofi traf seinen damaligen Jugendtrainer Marc Liesenfeld (l.). © SuS Niederbonsfeld | Mike Schönweitz

Daran erinnert sich auch noch Marc Liesenfeld, der ihn beim SuS Niederbonsfeld in der E- und D-Jugend trainierte. Zu ihm hat der Bundesligatorwart eine besondere Bindung und freute sich beim Besuch auch sehr, ihn wiederzusehen und einige Worte zu wechseln. Liesenfeld selbst war damals erst 17 Jahre, als er die E-Jugend beim SuS coachte.

„Wir hatten früher eine gute Mannschaft, aus der Andreas mit seiner Größe schon herausstach. Er war vielen Spielern körperlich überlegen und hatte schon einen guten Schuss“, erinnert sich sein Jugendtrainer.

Erst in Velbert stellt sich der spätere Profi ins Tor

Luthe spielte in der Verteidigung, wo er seine Rolle gut ausfüllte. „Der Torwart hatte dadurch nicht viel zu tun“, weiß Marc Liesenfeld noch. Im Training hatte sich der Velberter dann ab und zu mal ins Tor gestellt, aber es stand im Grundschulalter noch nicht zur Debatte, ob er seinen Platz zwischen den Pfosten einnehmen möchte.

Mit dem SuS erlebte Luthe schöne Zeiten, war bei einigen Jugendfahrten mit dabei, die in den Sommerferien gemacht wurden. Und wurde entscheidend für sein geliebtes Hobby und den heutigen Beruf geprägt.

Peter Berger hat den Besuch beim Heimatverein in die Wege geleitet

Marc Liesenfeld hat mittlerweile nur selten Kontakt zum Profisportler. Er wohnt zwar in der Nähe der Eltern, doch er sieht seinen früheren Schützling selten. Dafür hat Peter Berger näheren Kontakt zu den Eltern von Luthe. Berger war früher im Fußball-Vorstand des SuS aktiver, als Kassierer und jetzt noch als Beirat. Er hat daher den spontanen Besuch des Profis mit in die Wege geleitet und damit dem Verein eine Freude bereitet.

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Nun passte der Besuch auch aus dem Grund, weil die Schwester von Andreas Luthe heiratete und er daher sowieso mal wieder in seiner Heimat Velbert war. Als er auf den Platz an der Kohlenstraße trat und die zu dem Zeitpunkt dort trainierenden Jugendfußballer ihn wahrnahmen, gab es kein Halten mehr.

„Sie sind dann direkt auf ihn zugestürmt“, erzählt Mike Schönweitz, der sich über die Begegnung selbst sehr freute. So waren es neben jungen Fußballern, Eltern und Verantwortlichen des Vereins etwa 100 Personen, die Luthe trafen.

Terminplan des Bundesligaprofis von Union Berlin ist sehr voll

Für einen Bundesliga-Profi ist es natürlich aufgrund des engen Terminplans schwer, mal eben beim Heimatverein vorbeizuschauen. Im Falle von Luthe vor allem, weil Union Berlin nun in der entscheidenden Vorbereitungsphase steckt und nun in dem seitens der UEFA neu gegründeten Wettbewerb Europa Conference League international spielt – für die Heimspiele sogar im Olympiastadion.

Mit dem 1. FC Union Berlin hat Andreas Luthe in der vergangenen Bundesliga-Saison überzeugt.
Mit dem 1. FC Union Berlin hat Andreas Luthe in der vergangenen Bundesliga-Saison überzeugt. © Getty Images | DeFodi images

Denn in der abgelaufenen Saison hatten die Eisernen starke Leistungen gezeigt, auch Luthe im Tor. Er hat sich dabei sogar im Zweikampf gegen Loris Karius durchgesetzt, den die Berliner vom FC Liverpool ausgeliehen hatten.

Als Typ wird Andreas Luthe geschätzt und zeigt Verbundenheit zur Heimat

Dennoch hat der 34-Jährige es geschafft, Zeit für seine Heimat zu finden und ist als Typ auch jemand, der sich gerne Zeit für Fans nimmt, wenn es ihm möglich ist. So wie etwa auch 2015 schon mal, als er mit dem VfL Bochum damals in der Vorbereitungszeit am Wildhagen gegen eine Hattinger Stadtauswahl spielte und viele Autogramme verteilte.

„Er ist einfach ein klasse Junge, der auch immer zu seinen Ursprüngen zurückkehrt“, sagt Mike Schönweitz über Luthe.

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