Hattingen/Sprockhövel. Nazzareno Ciccarelli von der TSG Sprockhövel und Roberto Balbo vom Hiddinghauser FV wollen die Euphorie ihres Heimatlandes nutzen. Nicht nur sie.
Die italienische Nationalmannschaft hat sich nach einem spannenden Finale der Fußball-Europameisterschaft den Titel gesichert. Besonders verfolgt haben die Partie einige Aktive aus dem Amateursport in Hattingen und Sprockhövel. Personen, die italienische Wurzeln haben und sich über den Triumph freuen.
Wir haben bei vier bekannten Gesichtern nachgefragt, ob ihnen der EM-Titel für die anstehende Saison einen Extra-Schub an Motivation gibt und sie sich persönlich oder auch die gesamte Mannschaft noch mehr anspornen können. Geantwortet haben uns ein Oberliga-Spieler, ein Spieler aus der Kreisliga A, ein Betreuer aus der Landesliga sowie ein Trainer einer Mannschaft aus der Kreisliga B.
Nazzareno Cicccarelli, Spieler der TSG Sprockhövel:
„Jedes Spiel der Italiener hat mich motiviert, an mir selbst zu arbeiten. Italien hatte keine Mannschaft voller Stars. Da habe ich gemerkt, dass das Einzige, was zählt, Teamgeist ist, Wille. Wenn man eine Familie ist, dann kann man echt viel schaffen – auch im Amateurfußball. Das hat Italien in diesem Turnier allen gezeigt und mit dem Zusammenhalt eben am Ende den großen EM-Titel geholt.
Ich habe das Finale und überhaupt das Turnier hart erlebt, mit zweimal Elfmeterschießen dabei. Das Endspiel war verrückt, es hat trotzdem viel Spaß gemacht, es zu sehen. Das war einfach sehr schön.“
Vincenzo Bavaro, Betreuer der SG Welper:
„Wir haben in der ersten Mannschaft der SG Welper schon einige Spieler, die so einen riesigen Teamgeist zeigen wie die Italiener bei der Europameisterschaft. Die Stimmung ist gut, die neuen Spieler schon prima integriert. Viele haben immer ein Lächeln im Gesicht. Ich versuche, das auch weiter mit zu fördern.
Wenn das Team dann so wie Italien spielt, können wir in der Landesliga wieder oben mitspielen. Was wir vielleicht noch etwas besser machen können, ist der unbedingte Torwille. Den hat Italien gezeigt und zum 1:1 ausgeglichen. Diesen Willen kann jedes Team lernen, auch ohne große Stars.“
Roberto Balbo, Spieler des Hiddinghauser FV:
„Nachdem Roberto Mancini als Trainer kam, hat er die gesamte italienische Nationalmannschaft umgekrempelt. Wir haben in Hiddinghausen nun ja auch einen neuen Trainer und stehen vor Veränderungen. Wir können uns vielleicht auch neu formieren.
Sportlich gesehen wird sich bei mir persönlich nicht viel ändern, weil ich nach dem Jahr ohne Fußball ohnehin total motiviert bin, wieder zu spielen. Es ist natürlich geil, dass Italien Europameister ist und es mit viel Teamgeist geschafft hat. Den haben wir in Hiddinghausen auch. Ich hätte also nichts dagegen, wenn es ähnlich positiv laufen würde.“
Alfonso Bosco, Trainer des Hammerthaler SV:
„Nach 2018, als durch die verpasste WM für Italien eine Welt zusammengebrochen ist, kann man nun sehen, wie kontinuierlich gut gearbeitet wurde. Ich bin ein Fan von Roberto Mancini. Er lässt so Fußball spielen, wie er es früher selbst gemacht hat. Ich habe Italien zum Teil gar nicht wiedererkannt und war überrascht. Die 120 Minuten waren ganz ordentlich.
Ich gehe nun noch etwas euphorisierter an die Arbeit beim HSV, wobei wir immer motiviert sind. Wichtig ist für die Spieler zu sehen, dass man es von ganz unten nach ganz oben schaffen kann, wenn man vernünftig arbeitet und ein neues Level erreicht.“
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