Niederwenigern. Die Sportfreunde Niederwenigern sind im Niederrheinpokal bereits eine Runde weiter und könnten dennoch bald vor der Frage des Verzichts stehen.

Einen Vorteil haben die Sportfreunde Niederwenigern gegenüber vielen anderen Teilnehmern des Niederrheinpokals: den 4:1-Sieg in der ersten Runde gegen den SV Hösel.

Am 31. Oktober war der Oberligist einer der wenigen Vereine, die sich bereits das Weiterkommen sichern konnte. Nur elf der 31 angesetzten Partien wurden ausgetragen, die restlichen fielen der Corona-Pandemie zum Opfer – und werden möglicherweise auch nicht mehr nachgeholt.

„Der FVN steckt in einem Dilemma“

Nun steht die Idee von Wildcards im Raum, durch die alle Amateurvereine auf den Wettbewerb in der nächsten Saison vertröstet würden und somit in dieser Saison noch das Ermitteln eines Niederrheinpokalsiegers und somit eines DFB-Pokal-Teilnehmers unter den Profiklubs ermöglichen würden.

„Der FVN steckt in einem Dilemma, weil auch alles mit dem DFB geklärt werden muss. Amateurfußballer und Profis suchen eine gemeinsame Lösung“, sagt Manfred Lümmer.

Sportfreunde Niederwenigern werfen eine finanzielle Frage auf

Der Abteilungsleiter Senioren bei den Sportfreunden Niederwenigern war Teilnehmer der Videokonferenz Ende März, bei der das Thema aufgeworfen wurde. Er steht der Idee positiv gegenüber.

„Wenn man den Pokal bis zum 30. Juni beenden möchte, muss ein schneller Start und eine schnelle Umsetzung her. Und da ist es eine Idee, den Vereinen, die sich über den Kreispokal qualifiziert haben, eine Wildcard für die neue Saison zu geben“, so Lümmer.

Der Niederrheinpokal lebe davon, dass ein Kreisligist auch mal gegen einen Zweitligisten spielen könne - in einem Pflicht- und keinem Freundschaftsspiel. „Und das auf der heimischen Anlage und mit Zuschauern. Das würde gerade aber gar nicht gehen“, sagt Lümmer, der zudem die Problematik der Tests aufwirft und sagt: „Die Profis leben ja in einer Testblase. Wenn wir spielen würden, müssten wir auch getestet werden. Das sind Kosten, die den Amateurvereinen nicht zumutbar wären.“

Vollkontakt im Training ist eine Voraussetzung

Die Sportfreunde Niederwenigern haben deshalb die möglichen Szenarien bereits diskutiert, eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen und hänge auch von den Kommunen ab.

Lümmer: „Wir brauchen zwar keine vier Wochen Vorbereitungszeit wie vor einem Meisterschaftsbetrieb und könnten auch mit zwei Wochen leben, aber nur wenn in denen auch mit Vollkontakt trainiert werden kann. Wenn das nicht geht, werden wir auch nicht spielen.“

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