Hattingen. Mathilda Niemeyer hat im vergangenen Jahr besonders auf sich aufmerksam gemacht. Dafür wird die Sportlerin des 1. JJJC Hattingen belohnt.
So etwas hat es für den 1. JJJC Hattingen noch nie gegeben: Die erst 15-jährige Judoka Mathilda Niemeyer ist vom Deutschen Judo-Bund in den U18-Nationalkader berufen worden. Eine Entscheidung, die sich im vergangenen Jahr aufgrund überzeugender Leistungen schon angedeutet hatte, die deswegen aber nicht weniger außergewöhnlich ist.
„Sie hat darauf hin gefiebert und wir als Verein auch“, sagt Angela Andree, die stellvertretende Geschäftsführerin beim 1. JJJC. So schwer das Jahr 2020 für den Sport auch war, so gut war es für die Hattingerin. Mit gerade einmal 14 Jahren durfte sie seit Anfang des vergangenen Jahres statt in der U15 in der U18 starten, bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig im U18-Bereich (Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm) sicherte sie sich prompt den Titel nach einem gerade einmal 21 Sekunden langen Kampf im Finale.
Mathilda Niemeyer wollte die Bundestrainerin nicht enttäuschen
„Anfang des Jahres lief es bei einem Cup noch nicht so gut, da hat es noch ein bisschen an Erfahrung gefehlt. Da habe ich mir gesagt, dass ich beim nächsten Mal auf der Matte gewinnen und alles geben möchte. Und das war dann die Deutsche Meisterschaft, für die mich die Bundestrainerin Sandra Klinger aufgestellt hatte und die ich auch nicht enttäuschen wollte“, so Mathilda Niemeyer selbst.
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Den krönenden Abschluss des Jahres gab es nun mit der Nominierung für den Nationalkader. „Den offiziellen Nationalkader gibt es erst ab der U18. Sie ist aber schon mit 14 Jahren zu Lehrgängen und verschiedenen Maßnahmen eingeladen worden. Mit dem Gewinn bei der Deutschen Meisterschaft ist sie dann noch mehr in den Fokus geraten und sie war selbst auch noch motivierter“, erzählt Angela Andree.
Bundeskaderstatus ermöglicht der Judoka des 1. JJJC Hattingen das Training
Für die junge Sportlerin, die von ihrer Nominierung beim Training erfuhr, bedeutet die Berufung auch eine Verbesserung der Situation in Zeiten des Lockdowns. Denn als Kaderathletin darf sie auf die Judomatte, trainiert in einer kleinen Gruppe mit NRW-Landestrainer Frank Urban in Bottrop. „Das ist für sie auch ganz wichtig, denn seit Anfang November konnte sie nicht mehr trainieren. Das ist für junge Athleten und Athletinnen auch schwierig, weil sie große Ziele haben und auf internationale Wettkämpfe gehen wollen“, sagt Andree.
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Und Mathilda Niemeyer, die sich in der Zwischenzeit mit Kraft- und Laufeinheiten und mit Übungen auf den Judomatten im eigenen Keller über Wasser hielt, ergänzt: „Das ist schon eine große Erleichterung. Frank startet da auch richtig durch. Wir haben sehr hartes Training, um wieder reinzukommen und richtig fit zu werden.“
Sondertraining bringt Normalität in den Alltag der Sportlerin
Mit dem Sondertraining kehrt somit auch wieder ein wenig Normalität in den Alltag des Judo-Talents ein. Die Matten in der Fremde sind dabei übrigens nichts Ungewohntes für Mathilda Niemeyer. Schon vorher teilte sie sich ihre Übungsstunden auf. Sie trainierte am Stützpunkt in Köln, einmal die Woche in Hattingen und drei Mal die Woche in Witten, betreut von Stefan Oldenburg, dem Trainer der dort heimischen Sportunion.
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Der ist voll des Lobes für die neue Nationalkämpferin, die sich für 2021 gute Platzierungen bei der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft als Ziel gesetzt hat. „Sie ist ein riesengroßes Talent. Sie hat unglaubliche Erfolge vorzuweisen, wie die U18-Meisterschaft mit 15 und das in einer unglaublich dominanten Art und Weise. Da kann man wirklich nur den Hut vor ziehen“, sagt Oldenburg, der gespannt auf die weitere Entwicklung der Hattingerin ist.
Mathilda Niemeyer bringt viele Voraussetzungen mit und wird gelobt
Oldenburg merkt an: „Wir wissen alle, dass im Jugendbereich noch viele Stolpersteine im Weg liegen können. Aber wenn sie fleißig trainiert und auf ihrem Weg bleibt, stehen ihr alle Türen offen."
Der Trainer ist vollen Lobes und begeistert von der Judoka: "Sie hat einen wirklich guten Mix. Oft gibt es technisch sehr gute Kämpferinnen, die dann aber physisch nicht mehr hinterherkommen, oder andersrum und dann scheitern sie daran. Aber Mathilda hat wirklich beides.“
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