Hattingen. Timo Böhm hat erst beim TuS Hattingen gespielt und dann beim SV Höntrop auf sich aufmerksam gemacht. In Oberhausen wurde er sogar hochgezogen.
Auf der Fahrt zum Probetraining bei Rot-Weiß Oberhausen rechnete Timo Böhm noch gar nicht damit, mal für die Jugend des Regionaligisten aufzulaufen. Doch sein Talent brachte ihn nicht nur bereits vor über einem Jahr in das RWO-Nachwuchsleistungszentrum, sondern dort auch als Jungjahrgang in die aktuelle U17.
Der große Schritt in den Leistungsfußball entpuppte sich für den 15-Jährigen Hattinger als goldrichtige Entscheidung.
„Nachdem Timo mit dem SV Höntrop den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hatte, meldete sich Oberhausen und lud ihn zum Probetraining ein“, erinnert sich Vater Bernd Böhm an die Vorgeschichte des Wechsels. „Wir hätten allerdings niemals damit gerechnet, dass sie ihn sofort nehmen würden.“
Timo Böhm schießt vor seiner Zeit bei Rot-Weiß Oberhausen 35 Saisontore
Denn obwohl Sohn Timo, der zuvor lange beim TuS Hattingen spielte, als Stürmer mit 35 Toren in Höntrop auf sich aufmerksam machen konnte, spielten die Oberhausener nach dem Aufstieg in die C-Jugend-Regionalliga ganze vier Ligen höher.
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„Ich habe lange überlegt“, erklärt Timo, dem die weiten Fahrten nach Oberhausen und die offene Frage nach der Spielzeit umtrieben. Doch er entschied sich gemeinsam mit seinem Vater für den Schritt zu den Rot-Weißen.
„Ich wollte mich mit den Besten messen und schauen, wie weit ich komme“, begründet der junge Offensivmann seine Entscheidung. Eine Fahrgemeinschaft mit einem Teamkollegen schaffte außerdem Abhilfe, um die wöchentlich fünfmaligen Fahrten zum Vereinsgelände zu bewerkstelligen. Auch die Bahn nutzt Timo hier und da.
Fußballtalent aus Hattingen ist zum Flügelspieler umgeschult worden
„Der Aufwand fällt leicht, wenn man sieht, wie viel Lust er darauf hat und wie motiviert er ist. Anders würde es auf diesem Niveau auch keinen Sinn ergeben“, lobt Vater Böhm.
Den Unterschied von vier Spielklassen bekam der inzwischen zum Flügelspieler umgeschulte Jugendakteur von Beginn an zu spüren. „Die Verteidiger sind physisch stärker, reaktionsschneller und haben eine bessere Orientierung in der Verteidigung“, erklärt Timo. „Außerdem war die Belastung am Anfang eine andere.“
Stammplatz in der U16 erkämpft und dann vom Verein hochgezogen
Doch bereits nach wenigen Spielen erkämpfte er sich seinen Stammplatz in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse seiner Altersgruppe. Tore am Fließband wie in Höntrop produzierte er zwar nicht mehr, mauserte sich aber mit seiner Antrittsschnelligkeit und Beidfüßigkeit zu einem wichtigen Faktor im Offensivspiel der Rot-Weißen. „Die Position auf der linken Seite passt gut zu meinem Spiel, weil ich dort mein Tempo ausspielen kann“, sagt Timo.
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In der nun laufenden – und aktuell unterbrochenen – Saison, ging es für für den Jungen, der sich einiges von Lieblingsspieler Leroy Sané (FC Bayern) abgeschaut hat, noch weiter nach oben. Denn die Oberhausener zogen den ehrgeizigen Linksaußen - als einen der wenigen U16-Spieler - eine Altersklasse hoch in die U17, wo er zu Saisonbeginn bereits zwei Spiele absolvierte und sogar einmal traf. Sein Team kämpft in der Niederrheinliga um den Aufstieg in die B-Jugend-Bundesliga.
Schüler hält den Sprung in die A-Jugend-Bundesliga für schwer
„Mein Ziel ist es, kurzfristig den Stammplatz in der U17 nun auch zu sichern. In der folgenden Saison will ich als Altjahrgang dann vorangehen“, erklärt Timo. Über allem steht aber wohl auch der schwere Sprung in die A-Jugend-Bundesliga, den nur die wenigsten schaffen. Denn dort werden Spieler eingekauft, nur wenige aus der eigenen B-Jugend werden übernommen. „Das schaffen kaum Spieler“, sagt Timo.
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Rückblickend hat sich für den jungen Fußballer und Fan des 1. FC Köln der Wechsel voll ausgezahlt. „Ich hatte sehr viel Spaß in der Saison und habe mich gut weiterentwickelt“, erklärt Timo. Dem schließt sich auch Bernd Böhm an: „Er hat sich da wirklich reingearbeitet. Das zu sehen macht Spaß“, so der Vater des jungen Talents.
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