Hattingen. Angela Andree vom 1. JJJC Hattingen hat an dem Konzept des Judo-Verbands mitgearbeitet. Was sie an der Judo-Gymnastik besonders fasziniert.
Die Judoka haben es in der aktuellen Zeit schwer. Das normale Training mit Partner und der Wettbewerb mit einem Gegner sind seit Wochen und Monaten nicht möglich.
Beim Deutsche Judo-Verband und bei den Vereinen sind also frische und innovative Ideen gefragt, um die Mitglieder in Bewegung zu halten. Eine Antwort auf die derzeitigen Herausforderungen soll das Taiso sein.
Taiso ist eine spezifische Judo-Gymnastik ohne Partner
In Japan gehört das Taiso seit je her zum Judo dazu und auch in Frankreich ist Taiso als Bestandteils der Kampfsportart sehr präsent. Nun soll Taiso auch in Deutschland in den Fokus rücken und sich als viertes Element des Judo, neben Kata (festgelegte Bewegungsabläufe), Randori (Übungskampf) und Shia (Wettkampf) etablieren.
Der Vorteil von Taiso? Die spezifische Judo-Gymnastik ist ohne Partner möglich, also ideal in Zeiten der Kontaktbeschränkungen. Angela Andree, Stellvertretende Geschäftsführerin des 1. JJJC Hattingen und Ressortleiterin für Qualifizierung und Breitensport beim Nordrhein-Westfälischen Judoverband, hat an dem Konzept zur Etablierung von Taiso mitgewirkt.
Eine Judoform für alle Altersklassen
„Mit Taiso kann man sich sehr gut fit halten“, sagt Angela Andree. „Es ähnelt bei manchen Übungen dem Pilates, es gibt aber auch Judo-spezifische Übungen. Die Vereine in ganz Deutschland sollen die Möglichkeit haben, Taiso in ihre aktuelle Praxis aufzunehmen und zu integrieren.“
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Ziel sei es, die Mitglieder in den Vereinen zu halten, neue Mitglieder zu gewinnen und ehemalige Judoka für den Sport zu begeistern, so Angela Andree. Dazu biete der Verband einmal pro Woche ein visuelles Training an. „Für ältere Judo-Begeisterte, die aber nicht mehr auf den Boden fallen möchten, ist die Form des Taiso auch sehr geeignet“, sagt Andree.
Übungen für die Koordination, Beweglichkeit und Stabilität
Die vielen verschiedenen Übungsformen, die mit dem ganzen Körper ausgeführt werden, sollen der Mobilität, der Koordination, der Beweglichkeit und der Stabilität dienen. Dabei gibt es leichte Formen, die zur Lockerung und Entspannung beitragen können, aber auch Aufwärmübungen und herausfordernde Judo-spezifische Bewegungsformen.
„Taiso ist sehr vielseitig und befindet sich in einem stetigen Entwicklungsprozess. Es gibt immer wieder Neuerungen“, sagt Andree.
Ein wenig Rhythmusgefühl ist auch gefragt
Die Judo-Gymnastik sei schon nach dem ersten Lockdown in den Fokus einiger Judoka gerückt, so Andree. Taiso sei wunderbar geeignet, um wieder sukzessive mit dem Judosport anzufangen und wieder in das normale Training hineinzufinden.
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„Sobald die strengen Regeln gelockert werden und Judo wieder mit Partner möglich ist, wird Taiso auch wieder eine Rolle spielen. Und starten kann man jetzt schon damit“, erklärt Angela Andree.
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In der Praxis wird die Judo-Gymnastik meist mit einer kurzen Mobilisationsphase eingeleitet, nach dem Baukastenprinzip können dann weitere Module ins Training eingeflochten werden.
Eine wichtige Rolle beim Taiso spielt auch die Rhythmik. Alle Übungen werden im Achter-Takt ausgeführt und das Mitzählen bei den Trainingsformen gehört dazu. Viele Videos, die zum Mitmachen animieren gibt es auf der neu-gestalteten Internetplattform: djb-taiso.dokume.net.
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