Gladbeck/Ahlen. . Zur Nebensache geriet der Fußball bei der Oberliga-Partie zwischen RW Ahlen und dem SV Zweckel. Ahlener Chaoten stürmten nach Ende der Partie den Block der Gladbecker im Wersestadion und verletzten zwei SVZ-Anhänger leicht. Es war nicht das erste Mal, dass es in Ahlen zu derlei hässlichen Szenen kam.

Der Fußball geriet bei der Partie zwischen Rot-Weiß Ahlen und dem SV Zweckel am letzten Spieltag der Oberliga Westfalen völlig zur Nebensache: Ahlener Chaoten stürmten offenbar den Block des SVZ und verletzten dabei zwei Anhänger der Gladbecker leicht. Erich Meise, der Geschäftsführer der Zweckeler, sagte zur WAZ: „Es war zunächst keine Polizei vor Ort.“

SVZ gewinnt das Spiel mit 4:2

Nach dem Schlusspfiff der Partie im Wersestadion kam es zu den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fan-Lagern. Offenbar versuchten Ahlener Anhänger, die sich nach dem mit 2:4 Toren verloren gegangenen Spiel benachteiligt fühlten, den Block mit den Gladbeckern zu stürmen. Bei den ersten Notrufen, die bei der Polizei eintrafen, war von bis zu 100 Unruhestiftern die Rede. Die Polizei, die Partien wie diese in der Oberliga für gewöhnlich nicht begleitet, schickte mehrere Streifen in Richtung des Stadions. Als die Ordnungshüter am Einsatzort eintrafen, hatte sich die Lage nach Angaben der zuständigen Leitstelle in Warendorf allerdings wieder beruhigt. Die Ahlener Fans hatten sich inzwischen aus dem Staub gemacht.

Die Polizei geht davon aus, dass es weit weniger als die zunächst gemeldeten 100 Angreifer waren. Unter den Fans des SV Zweckel wurden bei der Auseinandersetzung eine 20-Jährige und ein 24-Jähriger leicht verletzt. Gerüchte, von Seiten der Heim-"Fans" sei auch ein Messer eingesetzt worden, dementierte die Polizei am Pfingstmontag. Dafür gebe es keine Anhaltspunkte. Gegen zwei namentlich bekannte Ahlener Anhänger (22 und 24 Jahre alt) ermittelt die Polizei bereits wegen Körperverletzung. Der Bus der Gladbecker Fans wurde bei der Abfahrt aus Ahlen von der Polizei gesichert. Es kam allerdings zu keinen weiteren Vorfällen. Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an.

Erich Meise sagte: „Es sind 20 bis 25 Zweckeler mitgereist, darunter einige Frauen. Auch auf die wurde eingedroschen.“ Zudem seien Fahnen entwendet und die Fantrommel zerstört worden.

Es war nicht das erste Mal, dass es in Ahlen zu derlei hässlichen Szenen kam. Letztmals war es im Februar anlässlich der Partie gegen Westfalia Herne zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. „So macht Fußball keinen Spaß und nach Ahlen wird mich niemand mehr hinbekommen“, kommentierte ein Anhänger des SVZ auf lokalkompass.de.

Fußball wurde auch gespielt - und das aus Zweckeler Sicht erfolgreich

Fußball wurde auch gespielt - und das aus Zweckeler Sicht erfolgreich. Die Grünhemden gewannen nämlich mit 4:2 (2:0) und stellten in Jonas Schmidt, dem drei Treffer glückten, auch den Mann der Partie. Mit dem Sieg beim ehemaligen Zweitligisten aus Ahlen übertrafen die Zweckeler das von Trainer Günter Appelt formulierte Ziel. 40 Punkte hatte der Coach auf der Habenseite sehen wollen, mit 41 Zählern schlossen die Gladbecker die Meisterschaftsrunde ab – als Tabellenvierzehnter..

Möglich machte dies der erfolgreichste Torschütze der Grünhemden: Jonas Schmidt steuerte in Ahlen drei Treffer bei, außerdem war Tim Helwig erfolgreich.