RW Ahlen behält die Punkte aus dem 0:2, gegen dass die Herner Einspruch eingelegt haben. Die Geldstrafe, zu der Herne verdonnert wurde, will Westfalia aber nicht selbst bezahlen.

Westfalia Herne hat den Einspruch gegen das 0:2 in Ahlen zurückgenommen, wegen „inhaltlicher und formeller Gründe“, so der Vorsitzende der Verbandsspruchkammer, Georg Schierholz: „Die Begründung für den Einspruch war nicht ausreichend formuliert. Zudem haben wir auf unsere Rückfragen von Westfalia keine Antwort bekommen.“ Der Einspruch sei aussichtslos gewesen, so Schierholz: „Da war nichts von Belang.“

Rückblick: Am 16. Februar hatten mitgereiste Anhänger der Herner das Spielfeld des Ahlener Wersestadions gestürmt und so eine Spielunterbrechung von 20 Minuten verursacht. Die SCW-Führung hatte Einspruch eingelegt, da sie die Gastgeber und die Polizei für die Vorkommnisse in der Verantwortung sah, das Spiel hätte nicht ordnungsgemäß zu Ende geführt werden können.

Randalierer werden die Geldstrafe selbst bezahlen müssen

Westfalias Vorsitzender Sascha Loch sagte, er sei „nicht zufrieden“ mit dem Ausgang der Verhandlung: „Wir haben nicht das Zuschauerpotenzial wie Rot-Weiß Ahlen, da sind Ausschreitungen Standard. Wir haben versucht, da von vornherein gegenzusteuern, das hat die Kammer aber offensichtlich anders bewertet.“ Aus dem Urteil werde man Konsequenzen ziehen, so Loch. „Wir müssen gucken, wie wir weiter vorgehen. Das war Neuland für uns. Insgesamt war das Ganze unglücklich, aber sehr lehrreich.“

750 Euro Geldstrafe und die Verfahrenskosten soll die Westfalia für das Fehlverhalten ihrer Anhänger bezahlen. Laut Schierholz ein „blaues Auge für Westfalia“, also eine gnädige Strafe, da der Verein in näherer Vergangenheit nicht auffällig gewesen sei. „Bei vergleichbaren Fällen geht es sonst um ganz andere Hausnummern.“ „Wir gehen am Ende mit ungefähr 1000 Euro aus, die auf uns zukommen“, rechnet Sascha Loch. Eine Belastung für den Vereinsetat soll diese Zahlung aber nicht werden, kündigt er an: „Wir haben die Möglichkeit, die Summe auf die Beteiligten umzulegen.“ Man kenne „Ross und Reiter“, von diesen sei Westfalia Gesprächsbereitschaft signalisiert worden, die Zahlung zu ersetzen. Das werde definitiv geschehen, verspricht Sascha Loch.

Beifall erhält er dafür vom Spruchkammervorsitzenden Schierholz: „Man muss ein Zeichen setzen und diesen Leuten zeigen, dass es teuer wird, wenn man sich daneben benimmt.“ Durch Gerichtsurteile sei das Vorgehen gedeckt.

Krawallmacher waren eindeutig Herne zuzurechnen

In der Verhandlung hatte er noch argumentiert, die Randalierer seien keine Westfalia-Fans gewesen – das spielte laut Schierholz aber keine Rolle: „Sie kamen mit dem Bus aus Herne, standen im Gästeblock und waren damit eindeutig Westfalia Herne zuzurechnen.“