Der Verein zieht die Konsequenzen aus den Vorfällen beim Auswärtsspiel in Ahlen – sowohl inhaltlich als auch personell.
Vom Verein unterstützte und organisierte Fanfahrten wird es wohl in Zukunft bei Westfalia Herne nicht mehr geben, so Sascha Loch: „Wir werden nichts mehr selbst organisieren.“ Auch zukünftige Gastvereine würden anders behandelt: „Wenn andere Vereine zu uns kommen, werden wir mehr Personal einsetzen, um Ausschreitungen zu vermeiden.“ Hier hänge aber alles wieder am üblichen Problem, dem Geld. Loch: „Wie in der Regionalliga muss man dann natürlich überlegen – wer kommt für die zusätzlichen Kosten auf?“
Besonders enttäuscht zeigte sich Loch vom Verhalten der Polizei in Ahlen: „Bis heute habe ich noch keine Stellungnahme von der Polizei bekommen, da hüllt man sich in Schweigen.“ Staatsmacht sei nicht immer gleich Staatsgewalt, so Loch: „An dieser Stelle ist mal Prävention statt Eskalation gefragt. Fans und Chaoten lassen sich nicht auseinander dividieren, deshalb haben wir mit der Herner Polizei einen Plan ausgearbeitet, die Gästefans zu steuern.“ Das Anrücken der Hundertschaft zum Stadion sei mit Sicherheit deutlich teurer gewesen als wenn man von vorn herein Präsenz gezeigt hätte.
Vor der Spruchkammer ging es ausschließlich um die Vorfälle im Stadion.
Auch der Verband will die Vereine auf ähnliche Fälle besser vorbereiten. Dies sei unbedingt nötig, so Loch: „Die Chaoten, die in den oberen Ligen rausgeschmissen werden, müssen wir unten wieder auffangen. Auch darauf wollten wir mit unserem Einspruch aufmerksam machen.“ Ab Mai werde es Veranstaltungen zu diesem Thema geben, zum Beispiel wie Stadionsprecher besser auf das Geschehen einwirken können: „Das ist zwar etwas spät, aber besser als nie.“
Auch eine personelle Konsequenz haben die Ereignisse: Westfalias Fanbeauftragter Bernd Faust hat angekündigt, alle seine Ämter zum 27. April niederzulegen.