Der Platzsturm bei der Partie RW Ahlen gegen Westfalia Herne wird von der Spruchkammer geklärt werden. Das Youtube-Video dieses Vorfalls könnte bei der Verhandlung als Beweismittel zugelassen werden. Wem das in der Verhandlung weiterhelfen könnte, ist noch unklar.
Bereits über 17 000 Menschen haben sich das Youtube-Video vom Platzsturm der Westfalia-Anhänger am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Ahlen angesehen. Da der SCW Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt hat, wird das Spiel demnächst Thema vor der Verbandsspruchkammer sein. Laut Staffelleiter Reinhold Spohn kann ein derartiges Video durchaus als Beweismittel vor der Spruchkammer dienen: „Es kann auf Antrag zugelassen werden.“ Für welche der beiden Parteien das von Vorteil wäre, ist offen: Auf dem Video ist zwar einerseits zu sehen, dass der Platzsturm und die Provokationen ganz klar von den Fans aus dem Herner Block ausgingen.
Andererseits belegt das Video aber auch die Aussage des SC Westfalia, dass viel zu wenig Ordnungsdienst vor Ort war: Vier Männer aus dem Herner Block können in aller Seelenruhe über das Spielfeld hin zum Ahlener Block spazieren, ohne nennenswerte Gegenwehr – bis zum Einsatz der Polizei einige Minuten später.
Westfalia-Vorstand Sascha Loch kritisiert den Polizeieinsatz harsch: „Am Anfang war nahezu überhaupt keine Polizei vor Ort, obwohl wir auf den Bus mit Bochumer Fans ausdrücklich hingewiesen hatten. Dann rückte die Polizei an und ging unverhältnismäßig hart dazwischen, um die Staatsmacht zu demonstrieren.“
Laut Polizei hat es im Vorfeld keine Hinweise auf einen erhöhten Bedarf an Polizisten im Stadion gegeben. Erst aufgrund der Auseinandersetzungen in der Innenstadt sei Verstärkung aus Münster angefordert worden.