Gladbeck. Martin Blißenbach hat den Oberliga-Kader des VfL Gladbeck wesentlich mitgestaltet. Nun ist Schluss. Eine Frage bleibt unbeantwortet.
Das letzte Spiel unter seiner Regie als Trainer verlief erfolgreich. Mit 28:27 gewannen die Handballer des VfL Gladbeck II bei der DJK TuS Oespel-Kley und sicherten sich damit in der Landesliga den dritten Tabellenplatz. Martin Blißenbach verabschiedete sich nach diesen 60 Minuten als Coach (vorerst) in den Ruhestand. 15 Jahre lang war er bei den Rot-Weißen als Trainer im Nachwuchs und der zweiten Mannschaft tätig.
Vieles hat Blißenbach in diesen eineinhalb Jahrzehnten erlebt, die eine oder andere bittere Stunde, aber auch tolle Erfolge. Im Rückblick überwiegt bei dem Pädagogen das Positive. Ein Beispiel: der Aufstieg mit der Zweitvertretung in die Verbandsliga. „Das“, sagt Blißenbach und klingt nach wie vor stolz, „war eine reine VfL-Mannschaft.“ Sprich ein Team, das ausschließlich aus Eigengewächsen und Gladbecker Handballern bestand. Unglaublich, aber wahr.
Nicht vergessen hat Martin Blißenbach, der als Spieler für den TB Beckhausen und Tusem Essen II am Ball gewesen ist und den der ehemalige VfL-Chef Siegbert Busch an die Schützenstraße gelotst hat, dass er in einem Jahr mit einer stark besetzten A-Jugend auf Kreisebene in der Quali scheiterte.
Sieben Blißenbach-„Schüler“ gehören dem VfL Gladbeck I an
Andernorts hätten sich zumindest die Toptalente garantiert verabschiedet, um höherklassig zu spielen. Beim VfL ist seinerzeit jedoch keiner geflohen, „keiner“, betont Martin Blißenbach, „hat den VfL verlassen“. Der Klub habe das Beste aus der Situation gemacht und die Jungs schon in der ersten und zweiten Mannschaft mittrainieren lassen. „Und in der Kreisliga-Saison sind wir“, erinnert der Trainer sich noch ganz genau, „ohne Punktverlust Meister geworden.“
Etliche Talente, die Martin Blißenbach mindestens mitformte, schafften es in all den Jahren in die erste Mannschaft, also in die 3. Liga und/oder in die Oberliga Westfalen. Im aktuellen Aufgebot des VfL-Oberliga-Teams stehen in Fynn Blißenbach, Felix Brockmann, Nick Kalhöfer, Tobias van Kampen, Finn Kroese, Jan Schmiemann und Christopher Winkelmann nicht weniger als sieben Spieler, die den Sprung aus der Zweiten geschafft haben.
Und zur neuen Saison werden es noch mehr: Robin Kirsten gehört zukünftig dem Kader von Trainer Thorben Mollenhauer an, außerdem steht Noah Angenendt auf dem Sprung in die Oberliga-Mannschaft. Das sind dann schon neun Mann aus der Blißenbach-Schule!
Martin Blißenbach bleibt dem VfL Gladbeck treu
Eine Frage lässt der Ex-Trainer, so muss es ja ab sofort heißen, unbeantwortet. Nämlich die nach seinem Musterschüler, die nach dem dem besten Spieler, den er in all den Jahren gecoacht hat. War es vielleicht der trickreiche Rechtsaußen Marcel Giesbert, der es ja immerhin bis in die 2. Liga geschafft hat? Oder war es der stets kampfstarke Rückraumrechte Pascal Kunze, für den viele Einsätze in der 3. Liga zu Buche stehen? Oder war es ein ganz anderer? „Ich kann mich nicht festlegen. Würde ich diese Frage beantworten, würde ich etlichen Spielern einfach nicht gerecht werden.“
Für Martin Blißenbach - und nicht nur für ihn - war und ist der VfL Gladbeck nicht nur ein Handballverein, sondern viel viel mehr. Er bezeichnet „seinen“ Verein als „gelebte Handballfamilie“. Und weil er das so sieht, und weil seine Jungs Fynn und Matti ja weiterhin in der Ersten beziehungsweise Zweiten spielen, wird Martin Blißenbach auch zukünftig regelmäßig in der Riesener-Halle sein, um Rot-Weiß anzufeuern.
Wird es irgendwann mal ein Comeback des Trainers Martin Blißenbach geben? Diese Frage beantwortet er prompt: „Ich bin froh, dass ich zukünftig etwas mehr Luft habe, deshalb kann ich es mir im Moment nur schwer vorstellen. Aber man sollte ja nie nie sagen.“
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