Gladbeck. Die Ära Siegbert Busch ist beim VfL Gladbeck jetzt plötzlich zu Ende gegangen. Diese ganz persönliche Bilanz zieht der langjährige Vereinschef.
Die Ära Siegbert Busch ist beim VfL Gladbeck nach mehr als zwei Jahrzehnten jetzt ganz plötzlich zu Ende gegangen. Der 81-Jährige erklärte nämlich am Montagabend (23. Oktober) in einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes des mitgliederstärksten Gladbecker Sportvereins seinen Rücktritt. „Ich tue dies aus gesundheitlichen Gründen“, begründet Siegbert Busch in einem Gespräch mit der WAZ seinen Schritt.
Als Nachfolger von Hermann Flemming wurde Siegbert Busch, der sich auch als Handball-Abteilungsleiter und Trainer der ersten Mannschaft engagierte, anno 2001 Vorsitzender des VfL Gladbeck. Seither gab es, wie könnte es anders sein in einem Verein mit mehr als 3000 Mitgliedern und 14 Abteilungen, immer wieder mal Streit und Querelen, und immer wieder mal sportliche Misserfolge und Enttäuschungen. Aber der VfL feierte im neuen Jahrtausend eben auch etliche tolle Erfolge und Aufstiege - und, nicht zu vergessen, anno 2021 sein 100-jähriges Bestehen.
Siegbert Busch war und ist ein leidenschaftlicher Handballer
Wie fällt Siegbert Buschs ganz persönliche Bilanz aus? Prompte Antwort: „Die Arbeit als Vorsitzender des VfL hat mir viel Spaß gemacht.“ Der ehemalige Gladbecker Polizeichef verweist auf insbesondere fünf Duftmarken, die er hinterlassen habe. Er zählt auf: „Die Handballabteilung, der neue VfL-Treff, die Kinder-Sport-Schule, der Reha-Sport und der Jugendausschuss.“
Keineswegs zufällig erwähnt er als erstes „seine“ Handballabteilung. Denn für diesen Sport pocht nun einmal seit vielen Jahren sein Herz am heftigsten. „Wir haben damals ja die ersten Schritte gemacht“, so Siegbert Busch.
Zur Erinnerung: Als der ehemalige Bundesligatrainer und Coach der Jugendnationalmannschaft sich bei den rot-weißen Handballern zu engagieren begann, spielten die Männer gegen den Abstieg aus der Bezirksliga. „Und eine Jugendabteilung gab es eigentlich nicht“, hat Busch die vergangenen und sehr tristen Zeiten nicht vergessen.
2016 wurde der neue VfL-Treff am Gladbecker Freibad eröffnet
Inzwischen zählt der VfL Gladbeck längst zu den guten Adressen im westfälischen Handball - auch und gerade wegen der erfolgreichen Arbeit, die im Nachwuchsbereich geleistet wurde und wird. Und die ersten Herren sind seit mittlerweile 1995 dauerhaft mindestens in der Oberliga vertreten. Zwischenzeitlich hat das Team sogar in der Regionalliga West beziehungsweise in der 3. Liga gespielt.
Ein maßgeblich von Siegbert Busch initiiertes Projekt war der Neubau des im August 2016 eröffneten VfL-Treffs am Freibad. Nicht nur die Geschäftsstelle des Vereins ist in diesem Treff untergebracht. Zu ihm gehören auch zwei Gymnastikräume, ein gut ausgestatteter Kraftraum und ein Sportlerbistro.
Unter der Regie des Vorsitzenden Siegbert Busch gründete der VfL zudem 2019 seine sogenannte Kinder-Sport-Schule („Kids in Action“). Ihr Ziel ist es, Mädchen und Jungen, die sich für Wettkampfsport nicht begeistern können, Bewegungsangebote zu machen, bei denen Spiel und Spaß im Vordergrund stehen.
So geht es beim VfL Gladbeck jetzt weiter
Auch die Rehsport-Abteilung ist eine der von Busch erwähnten Duftmarken. Mit dieser Gründung wollte und will der Verein für Leibesübungen die Themen Gesundheit und Prävention in den Vordergrund stellen. „Wir sind da auf einem guten Weg“, sagt Siegbert Busch heute.
Um den Nachwuchs stärker an den VfL zu binden, ließen Siegbert Busch und seine Mitstreiter im Vorstand schließlich auch den sogenannten Jugendausschuss wieder aufleben. Die Sprecherinnen/Sprecher der Jugendvertretung gehören wie auch alle Abteilungsleiter dem Vorstand des Vereins an.
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Nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht beim VfL Gladbeck? Darüber wurde in der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes bereits gesprochen. Laut Satzung kann dieses Gremium in dieser Frage aber keine Entscheidungen treffen, sondern nur der Gesamtvorstand. Der trifft sich am Dienstag, 7. November.
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