Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck gewinnen das Nachholspiel gegen Rödinghausen. Am Ende wird es eng. Trainer und Torjäger zittern aber nicht.
Knapp zwei Minuten vor dem Ende des Nachholspiels in der Handball-Oberliga gegen den CVJM Rödinghausen setzte sich Thorben Mollenhauer, der Trainer des VfL Gladbeck, auf die Ersatzbank und pustete erst einmal tief durch. Gerade hatte Finn Kroese das 25:21 für die Rot-Weißen erzielt und damit die Partie entschieden. Am Ende hieß es 27:23 für die Gladbecker, die sich in der zweiten Halbzeit das Leben aber selbst recht schwer gemacht hatten.
„Nach dem Seitenwechsel“, brachte es VfL-Kapitän Max Krönung später auf den Punkt, „hat uns vor dem gegnerischen Tor die Entschlossenheit gefehlt. Außerdem hatte der Gegner nach dem ersten Abschnitt ja gar nichts mehr zu verlieren.“
Das stimmt. Denn der stark ersatzgeschwächt angereiste CVJM aus Rödinghausen lag nach den ersten 30 Minuten mit 6:14 zurück. Was sollte dem sehr jungen Team also noch passieren? Und während der Gast nun locker aufspielte, tat sich der VfL plötzlich schwer.
VfL Gladbeck führt nach 30 Minuten mit 14:6
„Wir haben heute insgesamt schlecht geworfen“, bemängelte Thorben Mollenhauer. „Unterm Strich haben wir aber, auch weil die Abwehr wieder gut funktioniert hat, das Spiel verdient gewonnen.“ Die Mannschaft habe es sich aber leichter machen können.
Der VfL brauchte am Freitagabend einmal mehr ein paar Minuten, um seinen Rhythmus zu finden. Nach fünf Minuten lagen die Hausherren, die zunächst mehrmals an Jan-Hendrik Koch im CVJM-Kasten gescheitert waren, mit 1:2 hinten. In der achten Minute erzielte Max Krönung das Tor zum 2:2-Ausgleich.
Und dann lief es bei Rot-Weiß. „Sehr gut“ gefiel Mollenhauer die Vorstellung seiner Mannschaft. Der Hauptgrund: „Wir haben spielerische Lösungen gefunden und es nie mit der Brechstange versucht.“ Nur eines bemängelte der Trainer nach den ersten 30 Minuten: „Statt 14:6 hätte es eigentlich 17:6 stehen müssen.“
Die Abwehr des VfL Gladbeck funktioniert erneut gut
Im zweiten Abschnitt schossen die Gladbecker noch schlechter. Rödinghausen kam heran - wie im Hinspiel, als der VfL es ja „geschafft“ hatte, eine Führung von acht Toren noch zu verzocken. Auch dieses Mal kämpfte der CVJM, auch dieses Mal wankte Gladbeck.
In der 53. Minute lag der Gastgeber nur noch mit drei Treffern vorne. Sollte es tatsächlich wieder ein Zitterspiel werden? Letztlich wurde es das nicht, Rödinghausen konnte nicht einmal auf zwei Tore verkürzen. Das lag auch an der Abwehr des VfL um Resid Dervisevic, die unermüdlich rackerte und ackerte.
Zudem wichtig: eine Parade des eingewechselten Schlussmannes Valentin Beckmann in der 57. Minute. Im Gegenzug bekamen die Gladbecker einen Siebenmeter zugesprochen, den Krönung sicher zum 24:20 verwandelte. Als schließlich Kroese zum 25:21 traf und nur noch knapp zwei Minuten zu spielen waren, hatte das Zittern ein Ende. Mollenhauer setzte sich hin und pustete tief durch.
Der VfL Gladbeck tauscht mit Westfalia Herne die Plätze
Max Krönung sagte: „Ich hatte, weil die Abwehr gut stand, keine Bedenken, dass wir das Spiel verlieren könnten.“
Der VfL Gladbeck hat dank des Erfolgs in seinem ersten Nachholspiel den HC Westfalia Herne in der Tabelle überholt und ist wieder Tabellendritter. Der Rückstand auf Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen II beträgt sechs Plus- und vier Minuspunkte.
Weiter geht es nun erst nach Ostern, am Sonntag, 7. April, stellen sich die Gladbecker beim heimstarken TuS Bommern in Witten vor.
Aufstellung und Torschützen des VfL Gladbeck
VfL Gladbeck: Spierau (1. - 53.), Beckmann (53. - 60.) - Sankalla (3), Kalhöfer (2), Krönung (9/3), Bach (1), van Kampen, Dervisevic (4), Neher (5), Schulte-Lünzum, Rolf (1), Kroese (2).
Spielverlauf: 1:2 (5.), 6:2 (15.), 10:3 (19.), 13:5 (28.), 14:6 (30.), 14:8 (32.), 15:10 (34.), 17:10 (35.), 17:12 (38.), 18:14 (44.), 21:17 (48.), 22:19 (53.), 24:21 (58.), 25:21 (58.), 27:23 (60.).
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