Ruhrgebiet. In der Fußball-Bezirksliga 9 kämpft die halbe Liga gegen den Abstieg. So schätzen die Trainer aus Herne, Gelsenkirchen und Gladbeck die Lage ein.


Die halbe Liga steckt in der Fußball-Bezirksliga 9 noch im Abstiegskampf. Das Feld der gefährdeten Mannschaften beginnt auf dem achten Platz, den derzeit der SV Hessler 06 belegt, und es endet bei Schlusslicht RWT Herne, das durchaus noch Chancen hat, sich zu retten. Es dürfte also ein überaus dramatisches Saisonfinale geben . . .

Nach dem Osterwochende geht‘s am sonntag, 7. April, weiter. Mit diesen Spielen für die Abstiegskandidaten: RWT Herne (15. Platz/ 13 Punkte) - FC Marl (1.), Firtinaspor Herne (9./25) - SV Horst-Emscher (2.), Erler SV 08 (3.) - Viktoria Resse (13./21), SC Hassel (6.) -SSV Buer II (14./14), VfB Hüls (10./24) - SV Zweckel (11./23) und BV Rentfort (7.) - SV Hesseler 06 (8./27).

Wir haben den Trainern Holger Siska (SV Hessler 06), Ayhan Kirlangic (Firtinaspor Herne), Marc Bahl (SV Zweckel), André Krämer (Sportlicher Leiter SG Herne 70, Matthias Potthoff (Viktoria Resse), Seldin Malkoc (SSV Buer II) und Kemal Sari (RWT Herne) jeweils drei Fragen zum Kampf um den Klassenerhalt gestellt. Das sind ihre Antworten.

Trainer des SV Hessler 06: Holger Siska steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.
Trainer des SV Hessler 06: Holger Siska steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Wer steht am Ende ganz unten auf den Abstiegsrängen?

Siska: Diese Frage werde ich nicht mit Leben füllen. Alle Mannschaften, im Grunde ab Platz drei oder vier abwärts, könnten Stress bekommen, wenn sie in einen negativen Lauf geraten sollten.

Kirlangic: Ich gönne es keinem Verein, jeder investiert sehr viel. Für die Mannschaften, die jetzt schon mehr Abstand haben, für die wird es natürlich schon megaschwierig.

Krämer: Mein persönlicher Tipp: Resse, RWT Herne, Buer II.

Potthoff: Wir nicht. Der Rest ist mir egal.

Trainer des SV Zweckel: Marc Bahl steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.
Trainer des SV Zweckel: Marc Bahl steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Bahl: So lange wir nach dem letzten Spieltag über dem Strich stehen, ist mir das eigentlich ganz egal. Tatsache ist, dass noch viele Spiele zu spielen sind und die Abstiegszone recht groß ist. Sie reicht von Firtinaspor Herne bis RWT Herne, wobei ich schon vor der Winterpause gesagt habe, dass Firtinaspor es schaffen wird.

Malkoc: RWT Herne, SV Zweckel und SG Herne 70.

Sari: Es sieht natürlich nach Buer, Resse und uns aus, ist aber schwer zu sagen. Ich glaube, da muss man Woche für Woche gucken. Wir sind gut in Form, es wird sich erst noch zeigen, wohin die Reise geht.

Trainer von Firtinaspor Herne: Aylan Kirlangil steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.
Trainer von Firtinaspor Herne: Aylan Kirlangil steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Warum euer Verein nicht, welche sind eure Stärken/Trümpfe?

Siska: Ich bin davon überzeugt, dass wir als Gruppe und auch individuell zu viel Qualität haben, um abzusteigen.

Kirlangic: Wir haben uns sehr stark entwickelt, haben gute Qualität und trainieren sehr hart und diszipliniert. Die Mannschaft setzt die Spielphilosophie genau so um wie ich es mir vorstelle. So kann man gar nicht absteigen. Es ist immer noch Fußball, und da kann alles passieren, aber ich gehe davon aus, dass wir nicht absteigen werden. Und dass in der nächsten Saison dann wieder unser Ziel ist: Wiederaufstieg in die Landesliga.

Krämer: Die Situation ist für uns keine neue. Wir kennen den Druck aus den vergangenen Spielzeiten. Die Mannschaft ist definitiv die stärkste, seit wir aufgestiegen sind. Zudem haben alle Vereine hinter uns ein schlechteres Torverhältnis als wir. Wir krempeln jetzt aber die Ärmel hoch und holen die nötigen Punkte – davon bin ich überzeugt.

Potthoff: Weil wir bis jetzt eine gute Rückrunde gespielt haben und die 3:8-Niederlage bei RWT Herne am vergangenen Sonntag hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher bleibt. Ich sehe keinen Grunde, warum wir die zuletzt gezeigten Leistungen nicht auch an den restlichen Spieltagen abrufen sollten.

Bahl: Wir kennen uns im Abstiegskampf aus, einige Spieler aus unserem Kader erleben das ja nicht zum ersten Male. Außerdem ist meine Mannschaft ja nicht schlecht, sie verfügt über Potenzial und hat, seit ich sie im Oktober des vergangenen Jahres übernommen habe, 18 Punkte geholt. Die Mannschaft ist, das hat sie mehr als einmal bewiesen, bezirksligatauglich.

Malkoc: Weil wir eine sehr junge Mannschaft haben, die bis zum Schluss konditionell mithalten kann. Sobald wir mal wieder ein Spiel gewinnen, werden weitere Siege folgen. Wir müssen und werden den Bock umstoßen.

Sari: Es glauben ja nicht mehr so viele daran, dass wir es noch schaffen. Aber ich glaube auf jeden Fall daran. Seit drei Wochen zeigen die Jungs, dass sie wissen, dass sie noch was reißen können.

Trainer von Viktoria Resse: Matthias Potthoff steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.
Trainer von Viktoria Resse: Matthias Potthoff steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Alex Brander

Warum steckt ihr im Abstiegskampf?

Siska: Zu wenig Konstanz, zu viele einfache Gegentore durch individuelle Fehler und zu viel Bequemlichkeit.

Kirlangic: Leider hat es vor meiner Zeit nicht gepasst, was jedem Trainer passieren kann. Ich wusste genau, als ich die Mannschaft gesehen habe, wo ich ansetzen muss. Schade, dass man da unten drin war. In der Mannschaft steckt große Qualität, sie konnte die Stärken aber in der Hinrunde nicht auf den Platz bringen, warum auch immer.

Krämer: Wir wurden selten daher gespielt und haben beispielsweise sechs Ligaspiele mit einem Tor Unterschied verloren. Da hat vom Gefühl her oftmals der unbedingte Wille gefehlt, das Ergebnis als Team an Land zu ziehen. Am Ende lügt die Tabelle nicht und andere Teams haben es bis dato einfach besser gemacht.

Potthoff: Weil wir ganz schlecht in die Saison gestartet sind und wir Punkte, die wir hätten holen können, nicht geholt haben.

Trainer der SSV Buer II: Seldin Malkoc steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.
Trainer der SSV Buer II: Seldin Malkoc steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Bahl: Die größte Schwierigkeit war die, dass die Mannschaft im Sommer in der Saisonvorbereitung kaum trainieren konnte, weil unser Rasenplatz gesperrt war. Das war natürlich ein Unding, zumal jetzt bei uns ein Kunstrasenplatz gebaut wird. Entsprechend wenig Punkte haben wir zu Saisonbeginn geholt. Außerdem haben immer wieder Spieler gefehlt. Ein weiterer Punkt ist: Wir waren oft gleichwertig oder sogar besser als der Gegner, konnten aber unsere Chancen nicht nutzen.

Malkoc: Weil wir zu wenige Tore schießen. Die Entschlossenheit vor dem Tor fehlt einfach.

Sari: Ein Wort: Personalmangel. Wir hatten gut eingekauft, waren aber durch Verletzungen und Ausfälle wirklich über Wochen unterbesetzt. Wir mussten viele Wochen mit Spielern der zweiten Mannschaft spielen, das hat uns in der Hinrunde viele Punkte gekostet.

Trainer von RWT Herne: Kemal Sari steckt mit seinem Team im Abstiegskampf.                                                                                  Foto: Rainer Raffalski / FUNKE Foto Services
Trainer von RWT Herne: Kemal Sari steckt mit seinem Team im Abstiegskampf. Foto: Rainer Raffalski / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

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