Gladbeck. Volker Dyba redet in Gladbeck über Gewalt im Amateurfußball. Laut dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden gibt es zwei bedenkliche Entwicklungen.
Beim Treffen der Fachschaft Gladbecker Fußball im Wacker-Vereinsheim ergriff in einer ernsten Angelegenheit Volker Dyba das Wort. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreises 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) sprach über Gewalt im Amateurfußball und stellte den Vereins- und Fachschaftsvertretern kurz den Gelsenkirchener Weg vor, der zukünftig eingeschlagen werden soll.
Laut Volker Dyba gab es zuletzt zwei äußerst bedenkliche Entwicklungen. Zum einen, berichtete er, hätten in der jüngeren Vergangenheit im Kreisgebiet Übergriffe auf Schiedsrichter zugenommen. Und zum anderen bereiteten vor allem C- und D-Juniorenspiele große Probleme. „Dafür verantwortlich“, so der Gladbecker, „sind aber nicht etwa die Kinder und Jugendlichen, sondern deren Eltern.“
Volker Dyba betonte: „Gladbecker Vereine gehören in beiden Fällen nicht zu den auffälligen. Es betrifft hauptsächlich Gelsenkirchener Vereine. Die werden jetzt zu Gesprächen eingeladen.“
In diesem Zusammenhang erläuterte der stellvertretende Kreisvorsitzende den Gelsenkirchener Weg, der sich an das sogenannten Duisburger Modell anlehnt und der nun beschritten werden soll, um die Gewalt im Amateurfußball einzudämmen.
Volker Dyba stellt den Gelsenkirchener Weg vor
Dabei handelt es sich um ein vierstufiges Sanktionsverfahren. Vereine, die auffällig geworden sind durch Schlägereien, Übergriffe auf Schiedsrichter, rassistische Vorfälle oder ähnliches, werden danach zunächst zu einem Fairplay-Gespräch eingeladen.
„Falls sich nichts ändert“, so Volker Dyba, „werden den betroffenen Klubs im nächsten Schritt die Zuschüsse gekürzt und im übernächsten die Zuschüsse komplett gestrichen.“ Am Ende des Sanktionsverfahren stehe die Platzsperre. „Die Vereine“, sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende, „dürfen dann nicht mehr auf ihre Anlage. Das heißt, sie können ihren Verein dichtmachen.“
All das ist im Kreis Gelsenkirchen schon lange diskutiert worden, entsprechende Gespräche haben laut Volker Dyba auch schon mit den zuständigen Stadtverwaltungen stattgefunden. Gehakt habe es ein wenig in Gelsenkirchen, weil dort in der jüngeren Vergangenheit der Umbau der Sportverwaltung im Mittelpunkt der Debatten stand.
Andre Marcussen hat eine schwarze Liste gefordert
Tatsächlich ist schon vor knapp drei Jahren das Duisburger Modell Thema bei einer Sitzung der Fachschaft Gladbecker Fußball Thema gewesen. Seinerzeit hatte Andre Marcussen, damals Trainer von Adler Ellinghorst, eine schwarze Liste gefordert, auf der gewalttätige Spieler landen sollten. Marcussen sagte: „Es muss endlich gehandelt werden. Spieler und Schiedsrichter müssen geschützt werden. Es ist bis jetzt doch oft so, dass ein Übeltäter aus einem Verein geworfen wird und bald darauf für einen anderen Verein wieder spielt.“
Die Kreisspitze und auch die Fachschaft Gladbecker Fußball hatten aus verschiedenen Gründen eine derartige schwarze Liste abgelehnt und sich stattdessen für das Duisburger Modell ausgesprochen. Nun soll es offenbar als Gelsenkirchener Weg umgesetzt werden.
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